Baby rastet aus wenn es schlafen soll

Guten Abend,

unser Sohn ist 9 Monate und hat seit seiner Geburt ein Problem einzuschlafen. Er möchte immer gestillt werden aber je öfter ich stillen und einschlafen kombiniere um so öfter weckt er mich nachts (stündlich) und will wieder nuckeln. Einen Schnuller oder Flasche verweigert er strikt. Das Hauptproblem ist aber, dass er extrem schreit wenn er schlafen soll. Egal ob wir es beim ersten Augen reiben versuchen oder wenn er vor Müdigkeit fast umfällt. Er rastet komplett aus sobald wir ihm schon den Schlafsack anziehen. Wir halten ihn dann im Arm, tragen und wippen, singen ihm etwas vor, machen weißes Rauschen und irgendwann schläft er vor Erschöpfung ein. Ihn im Bett zum Schlafen zu bringen geht gar nicht. Aber auch auf dem Arm schlägt er um sich, schreit hysterisch, schwitzt und hat einen hoch roten Kopf. Mich wundert es, daß unsere Nachbarn noch nicht das Jugendamt gerufen haben, sie müssen denken wir würden ihn misshandeln. Mittlerweile sind wir echt verzweifelt vor allem da er im Kinderwagen oder Auto meist problemlos einschläft. Haben schon Rollen unter sein Bett gemacht aber das hilft auch nicht. Wenn ich ihn nachts nicht stille (durchschnittlich 3-4 mal) dreht er auch direkt wieder durch. Unsere Hebamme und Kinderärztin sind auch ziemlich ratlos. Wir suchen nun nach Lösungen. Abstillen (zumindestens nachts)? Einfach durch halten und hoffen, dass es sich von selbst reguliert? Hilfe in einer Schreiambulanz/Kinderpsycholge suchen? Was würden Sie uns raten?

Schlaflos durch die Nacht

… ist bald die ganze Familie gestresst. Der Schlafberater Dr. Ulrich Rabenschlag kennt Methoden, mit denen die Kleinen nachts zur Ruhe kommen.

Wenn Kinder schlecht schlafen, zehrt das an den Kräften der Eltern. Der Schlafberater Dr. Ulrich Rabenschlag kennt Methoden, mit denen die Kleinen nachts zur Ruhe kommen.

Fünf typische Fälle mit Lösung.

Situation 1: Täglicher Besuch im Elternbett

Moritz (2) ist seit einem Jahr andauernd erkältet. Er schläft zwar im eigenen Bett ein, kommt dann aber zu uns und wird alle zwei Stunden wach und weint. Wir sind schon völlig übermüdet!

Dr. Rabenschlag: Es ist richtig, dass Sie Moritz jetzt zu sich ins Bett nehmen. Wenn Kinder krank sind, brauchen sie mehr Schutz. Sobald Moritz ganz gesund ist, können Sie mit ihm üben, wieder allein zu schlafen. Legen Sie sich dazu eine Matratze in sein Zimmer und gehen Sie zu ihm hinüber, wenn er ruft. Er sollte in seinem Bett bleiben, Sie legen sich daneben auf die Matratze. Wichtig ist, dass Sie langweilig sind, möglichst nicht mit ihm reden oder spielen.

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Situation 2: Baby (10 Monate) hat Probleme beim Einschlafen

Markus (10 Monate) schreit mittags anderthalb Stunden und schläft nicht ein, obwohl er sehr müde ist. Auch abends will er nicht in sein Bett. Schläft er endlich, schlummert er zehn bis zwölf Stunden am Stück. Morgens wacht er kurz auf und schläft dann, ohne gefrühstückt zu haben, noch mal bis 9 Uhr weiter. Wickeln lässt Markus sich nur unwillig.

Dr. Rabenschlag: Markus könnte zu den Kindern gehören, die ungern flach auf dem Rücken liegen, weil das ihr Gleichgewichtszentrum im Gehirn zu stark stimuliert. Ihnen wird dabei schwindelig.
Ganz typisch: Legt man sich so ein Kind über die Schulter, schläft es fast ein. Wickeln und betten Sie Markus in Schräglage (Keil unterschieben) und führen sie ihn schrittweise an das flache Liegen heran. Dazu können Sie sich tagsüber mit ihm auf der Brust aufs Sofa legen, dann betten Sie ihn neben sich. Außerdem sollten Sie ihm morgens beim Aufwachen gleich etwas zu essen geben, sonst kommt er in die Unterzuckerung.
Ihr Sohn soll morgens nicht noch mal einschlummern, weil das zu Durchschlafstörungen führen kann. Für ihn ist ein strukturierter Tagesablauf mit regelmäßigen Pausen wichtig (siehe Melina). Gut, wenn Sie möglichst oft mit Markus in seinem Zimmer spielen, damit er es nicht nur als Ort erlebt, an dem er schläft.
Falls er am Abend schreit, können Sie immer wieder zu ihm ins Zimmer gehen und ihn beruhigen: Die Mama geht jetzt raus und kommt wieder, vielleicht schläfst du dann schon. Das wiederholen Sie so lange, bis er eingeschlafen ist. Dann können Sie auch anfangen, aus dem Zimmer zu gehen. Jedes Mal kündigen Sie an, dass Sie zurückkehren: 
Staffieren Sie sein Bettchen so aus, dass es attraktiver ist als Ihres, etwa mit einem Kuscheltier, das auf Markus aufpasst. Ein Kuscheltier genügt: Es gibt mehr Schutz als viele. Bei der Nachtwache können Sie sich mit Ihrem Mann abwechseln, allerdings nicht innerhalb einer Nacht. Und halten Sie sich an Ihr Programm, machen Sie keine Ausnahmen.

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Situation 3: Baby (9 Monate) will nicht schlafen, sondern wacht nachts ständig auf

Sarah ist neun Monate alt. Das Einschlafen klappt prima. Ich bringe sie zwischen 20 und 21 Uhr in ihr Zimmer und lege sie hin. Sie ist dann auch richtig müde. Nach ein, maximal drei Stunden wird sie wach und weint. Dann gehe ich zu ihr und gebe ihr etwas Tee. Sarah dreht sich anschließend um und schläft weiter. Ich aber kriege kein Auge mehr zu. Das passiert vier- bis fünfmal pro Nacht. Tagsüber schlummert sie von 10 bis 11 und von 14 bis 16 Uhr. 

Dr. Rabenschlag: Fast alle Kinder werden in diesem Alter vier- bis sechsmal pro Nacht wach und können dann allein wieder einschlafen. Sie brauchen nichts mehr zu trinken oder zu essen, wenn sie älter als sechs Monate sind.
Ist es warm im Zimmer, etwa im Sommer, lieber die Luft feucht halten, indem Sie ein nasses Laken vors Fenster hängen, als Sarah Tee zu geben. Denn das Trinken regt ihre Verdauung an und die Magenbewegungen wecken sie richtig auf. Am besten gewöhnen Sie Ihrer Tochter den Tee als Einschlafhilfe gleich nächste Nacht ab. Bleiben Sie dabei, selbst wenn Sarah protestiert. Falls sie weint, können Sie sie durch Streicheln oder Summen beruhigen. Und Sie können von zwei Tagschläfchen auf einen Mittagsschlaf übergehen. Dann ist Sarah am Abend müder.

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Schlafsprechstunde

Mein Baby schläft nur auf dem Arm ein

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Situation 4: Protest beim Schlafengehen

Seit ein paar Wochen mag Melina (3) keinen Mittagsschlaf mehr halten. Abends macht sie schon beim Zähneputzen Theater, weil sie nicht ins Bett gehen will. Mit dem Durchschlafen hat sie kein Problem. Sie ist sehr aktiv, laut Kinderarzt aber auch reizoffen.

Dr. Rabenschlag: Aus diesem Grund kann Melina vermutlich abends nicht abschalten. Für Kinder wie sie ist ein strukturierter Tagesablauf besonders wichtig, der ihren Biorhythmus berücksichtigt. Versuchen Sie, gegen 10, 14 und 17 Uhr (das sind die natürlichen Müdigkeitsphasen) für eine halbe Stunde Ruhe zu sorgen. Kuscheln Sie mit Ihrer Tochter, geben Sie ihr einen Kakao. Melina kann so lernen abzuschalten. Auf den Mittagsschlaf kann sie getrost verzichten, das tun vier von fünf Kinder ihres Alters. Wann Ihre Tochter abends am besten ins Bett geht, finden Sie heraus, indem Sie Melina zwei Abende bis 22 Uhr auflassen. Etwa alle 50 bis 60 Minuten kommen Schlaffenster. Typische Anzeichen: Das Kind reibt sich die Augen, gähnt, kehrt den Blick nach innen. Das sind Zeitpunkte, zu denen es leichter einschlafen kann. Wenn sich Melina beispielsweise abends eine halbe Stunde früher als bisher gut hinlegen lässt und mit ihrem Nachtschlaf auskommt, haben Sie das richtige Schlaffenster gewählt.

Situation 5: Nuckeln an der Brust als Einschlafhilfe

Lucie (6 1/2 Monate) ist aufgeweckt und fit. Seit kurzem ist sie ziemlich fixiert auf mich. Bis vor drei Wochen hat sie von 20 Uhr bis 8 Uhr morgens geschlafen und wollte dabei alle drei bis vier Stunden trinken. Nun ist sie jedoch nachts alle anderthalb Stunden wach, will an die Brust und schreit, bis sie keine Luft mehr bekommt. Sobald ich Lucie anlege, nuckelt sie ein bisschen und nickt ein. Aber wehe, ich versuche, sie in ihr Bett zu legen. Dann protestiert sie laut. Den Schnuller nimmt sie nicht. Das führt dazu, dass ich sie bis zu zwölfmal am Tag stille und selbst nicht zur Ruhe komme.

Dr. Rabenschlag: Das Wichtigste ist jetzt, Stillen und Einschlafen voneinander zu trennen. Benutzen Sie das Stillen nicht, um Lucie in den Schlaf zu bringen, sondern legen Sie Ihre Tochter nur an, wenn sie sehr wach ist. Am besten üben Sie das Trennen von Stillen und Schlafen zuerst tagsüber, dann nachts. Wichtig ist, sich zu überlegen: Möchten Sie Lucie weiterhin bei sich im Bett haben, bis sie abgestillt ist? Oder brauchen Sie selbst mehr Schlaf und wollen Sie deshalb mit Lucie üben, im eigenen Bett durchzuschlafen? Wenn sie weint, können Sie zu ihr gehen, sie streicheln, leise summen, aber sie nicht aus dem Bett nehmen. Vielleicht hat Lucie auch schon Trennungsängste. Diese treten normalerweise mit acht Monaten mit dem Fremdeln auf. Manche Kinder beginnen damit früher. Auch kleine Trennungen können Sie tagsüber üben. Lucie muss lernen, dass die Mama ihr nicht immer die volle Aufmerksamkeit schenken kann, zum Beispiel, weil sie gerade mit einer Freundin spricht. Es täte Ihnen und Ihrem Kind sicher auch gut, wenn Sie etwas unternähmen, während sich die Oma um die Kleine kümmert.

Warum strampelt mein Baby beim Einschlafen?

Es besteht kein Grund zur Beunruhigung, wenn Ihr Baby während des Schlafes heftig strampelt. Dadurch werden seine Muskeln und auch seine grauen Zellen trainiert. Eltern sollten nicht bei jedem Strampeln oder kurzem Augenöffnen zum Bettchen laufen.

Warum kämpft mein Baby gegen den Schlaf?

Manche Babys schlafen die ersten sechs Monate gut und haben dann erst Probleme, weil sie einen geistigen Sprung gemacht haben, der sie abends länger wach hält. Irgendwann schlafen auch diese Babys wieder besser ein. Manchmal steckt jedoch auch das Zahnen dahinter.

Warum wehrt sich mein Kind gegen das Einschlafen?

Die Hauptursachen, warum Ihr Kind sich gegen den Schlaf wehrt, sind oft folgende: Ihr Baby will nicht schlafen, weil es übermüdet ist. Es ist abgelenkt oder überstimuliert (durch Lärm, Licht, den Fernseher, Rangeln, Koffein oder Medikamente).

Was tun wenn Baby sich gegen Schlaf wehrt?

Wehrt sich dein Baby gegen das Einschlafen, dann helfen vielleicht Einschlafrituale. Diese sollten sich an jedem Abend ungefähr zur selben Uhrzeit wiederholen. So kann sich dein Baby gut auf das Zubettgehen einstellen..
eine Gute-Nacht-Geschichte..
Schlaflieder..
ein warmes Bad..
eine Babymassage..