Buchpräsentation Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat

Rezension

Marc-Uwe Kling: Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat. Hamburg: Carlsen 2018, 66 Seiten, EUR 12,00 – direkt bestellen durch Anklicken

Marc-Uwe Kling erzählt in dem von Astrid Henn lustig illustrierten Buch eine superkomische Geschichte, die nicht nur Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren amüsieren wird, sondern auch Eltern – und Großeltern. So eignet sich das Buch durchaus als Geschenk für Opa und Oma, die dann die Story ihren Enkeln vorlesen können.

Die Geschichte handelt von Großeltern, die während der Ferien auf ihre Enkel Tiffany (Kindergartenkind), Max (10 Jahre) und Luisa (14 Jahre) aufpassen sollen. Es wäre aber besser gewesen, wenn die Kinder auf ihre Großmutter aufgepasst hätten: Als Oma am Computer sitzt und mehrmals einen Doppelklick mit der Maus macht, geht auf einmal das Internet nicht mehr: Max kann keine Handyspiele mehr mit seinem Freund spielen, Luisa kann nicht mehr ihre Lieblingsmusik streamen, Opa nicht mehr fernsehen – und es kommt sogar noch schlimmer: Auf der ganzen Welt funktioniert das Internet nicht mehr! Und so kommen Vater und Mutter frühzeitig nach Hause, weil sie mangels Internet nicht arbeiten können.

Wie die amüsante Geschichte weiter geht, soll in dieser Rezension nicht verraten werden. Es soll nur noch erwähnt werden, dass Kinder auch viel über das Internet lernen werden. Und sie erleben, dass man eine Menge Spaß im Familienverband haben kann...

Martin R. Textor

Ihr Lieben,

die Ferienzeit steht bevor. Bei uns sind es nur noch 3 Tage! 3 Tage, die Leonie gerade nicht schnell genug vergehen können. Mit den Ferien beginnt dann auch die Zeit des Reisens. Manche fahren an den Strand oder in die Berge, andere besuchen ihre Liebsten. Bei letzterem besteht dann oftmals die Gefahr, wenn man Oma und Opa besucht, dass der Satz fällt „Könntest du dir mal den Computer anschauen?“. So oder so ähnlich. Ersetzbar mit allen möglichen Geräten oder Programmen. Irgendwas ist doch oftmals und irgendwie ist der Wurm drin und natürlich war es niemand.

Christian kann als Programmierer natürlich ein Lied davon singen. Macht er jetzt aber nicht. Dafür stellen wir euch aber ein Kinderbuch vor, welches sich der beliebten, schelmischen Thematik widmet – und genau mit diesem Augenzwinkern ist es auch geschrieben 😉

Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat von Marc-Uwe Kling ist erst vor kurzem im Carlsen Verlag erschienen und wurde bei uns gleich zur Hand genommen.
Schon die Känguru-Trilogie und auch „Der Ostermann“ hatten uns schwer begeistert! Mit modernen Themen und seinem kecken Schreibstil und Witzen bringt er frischen Schwung beim Lesen.

Die 72 Seiten hat diesmal die ganze Familie verschlungen. Nicht verwunderlich bei dem Titel 🙂

Dank der größeren Schrift und den frischen, frechen Illustrationen von Astrid Henn ist es auch eines der Kinderbücher, welches Leonie hervorragend alleine lesen kann. Zum Vorlesen ist es aber bereits ab ca. 5-6 Jahre bestens geeignet!

Ich selbst habe es letzte Woche bei einem Klassenausflug von Leonie im Bus vorgelesen. In einem Stück. Die Rückfahrt verging damit für die Kinder wie im Flug und sie waren ganz begeistert, dass ich ihnen ein ganzes Buch vorgelesen habe!
Alle lauschten hoch gespannt und jeder der Zuhörenden wollte bei kleinen Unterbrechungen sofort wissen, wie es weiter geht. Immer ein gutes Zeichen für den Vorlesenden und auch für das Buch 😉

Buchpräsentation Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat
Natürlich möchte ich vorweg nehmen, dass wir hier weder den Omas noch sonst irgendwem etwas unterstellen wollen. Wie ich selbst ja bereits mehrfach mitbekommen habe, gibt es alleine unter meinen Lesern so viele fitte Großeltern 😀
Aber familiär kann ich sagen: Unsere Familie bedient das Klischee, über welches man so oft Witze hört.

Unweigerlich habe ich direkt an die Omas in unserer Familie denken müssen. Ganz besonders an meine Mutter, die ein „Klick, klick.“ auch schon mal in Not gebracht hat – aber glücklicherweise gibt es auch im Internet manchmal gewisse Rettungsanker.

Aber was macht man, wenn selbst das nichts mehr hilft?

Wenn nach einem „Klick, klick.“ gar nichts mehr folgt? Das Internet einfach kaputt ist.

Nicht nur zu Hause. Sondern überall. Was würde wohl passieren? Wäre das überhaupt noch denkbar?

Buchpräsentation Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat
Für viele wohl nicht. Zugegeben, auch für mich ein sehr komischer und befremdlicher Gedanke. Nutze ich diese großartige Technologie, die sowohl Fluch als auch Segen sein kann, um mit euch in Kontakt zu stehen. Um hier für euch Dinge niederzuschreiben. Die von euch gelesen werden können. Wie diese Buchvorstellung.

Aber in Tiffanys Familie ist es passiert. Einfach so. In den Ferien. An einem Tag, an dem sie eigentlich auf ihre Oma aufpasste. Oder die Oma auf sie? So recht weiß man es nicht, aber das tut auch gerade nichts zur Sache. Schlussendlich – online läuft nichts mehr! Da hilft kein „Klick, klick.“ und nichts. Alles schwarz. Aus. Vorbei. Das Internet. Kaputt.

So kommt es, dass nicht nur Tiffanys Bruder Max nicht mehr an seinem Handy spielen und mit seinem Freund schreiben kann, nein auch ihre Schwester Luisa flippt fast aus, da sie ihre Lieblingsband nicht mehr hören kann.

Buchpräsentation Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat
Und plötzlich steht auch noch ein junger Pizzalieferant vor der Tür. Wo ist denn nur Zusestraße? Da muss er doch immerhin hin. Aber ohne Internet funktioniert auch sein Navi nicht mehr. Das Chaos ist also nah.

Auch Mama und Papa können ohne Internet nicht mehr arbeiten und kommen früher nach Hause. Der Fehler wird noch gesucht, kann jedoch nicht gefunden werden….

Und so überlegt sich die Familie, was man nun mit der Zeit anfangen könnte?!

Buchpräsentation Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat
Marc-Uwe Klinge gibt damit wundervolle Einblicke und Anstöße, wie es wohl einen Tag lang ohne Internet wäre. Gleichzeitig zeigt er auf, wie wichtig diese Technologie im Endeffekt mittlerweile für unseren Alltag geworden ist. Ohne läuft fast nichts mehr. Ein Stück weit beängstigend ist das ja schon.

Gleichzeitig rüttelt er aber auch mit dieser Geschichte wach.

Internetfreie Zeit ist enorm wichtig. Zeit miteinander, für die Familie, die Fantasie, für das Spielen, zum Tanzen und zum Reden.

Warum diese tiefgründigen Gedanken jedoch kurzzeitig, mit einem kleinen Abschnitt zu der Thematik „Nazis“ und dem Wort „Kacknazis“ erschwert wird, bleibt uns als Eltern unklar. Auch wenn wir der Einstellung der großen Schwester Luisa hier vollkommen zustimmen, ist es doch so, dass diese Szene irgendwie ein Stück weit deplatziert rüberkommt.

Buchpräsentation Der Tag, an dem die Oma das Internet kaputt gemacht hat

Schlussendlich fragt ihr euch nun sicherlich alle, ob die Oma wirklich das Internet kaputt gemacht hat… und ob es wieder zu retten ist?!

Die erste Frage beantworte ich euch gerne. Ja, die Oma hat wirklich das Internet kaputt gemacht. Wirklich! Fragt uns nicht wie 😉 Leider wird das auch nicht aufgelöst. Das hätte mich nämlich brennend interessiert…

Aber wie die Geschichte endet, das lasse ich gerne für euch und eure Neugier offen. Ich verrate euch nur so viel: Ich fand das Ende sehr süß und herzerwärmend ♥

In diesem Sinne „Klick, klick.“ und euch allen einen schönen Abend!

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