Die Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 ist eine der wirksamsten Methoden, um die Bevölkerung vor schweren COVID-19-Erkrankungen zu schützen. Die entsprechenden Impfstoffe mussten insbesondere zu Beginn der Pandemie mit dem bestmöglichen Effekt verteilt werden, da sie nur begrenzt zur Verfügung standen. Lange Zeit galt daher nach der Coronavirus-Impfverordnung und der STIKO-Empfehlung eine bestimmte Impfreihenfolge, um Menschen mit einem besonders hohen Risiko für einen schweren, möglicherweise tödlichen COVID-19-Verlauf zuerst zu schützen. Show Durch die Impfreihenfolge konnten Menschen aus den sogenannten Priorisierungsgruppen möglichst früh ein Impfangebot erhalten. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass so sehr viele schwere Krankheitsverläufe sowie Todesfälle verhindert werden konnten. Da ein Großteil der Priorisierungsgruppen inzwischen geimpft wurde, ist die Notwendigkeit der Impfreihenfolge seit einiger Zeit nicht mehr gegeben. Die Priorisierung ist daher seit dem 7. Juni 2021 aufgehoben – das heißt alle Personen ab 5 Jahren, ungeachtet ihres Gesundheitszustands oder ihres Berufs, können sich um einen Impftermin bemühen. Auffrischungsimpfungen für einen optimierten ImpfschutzDie Ständige Impfkommission (STIKO) aktualisiert fortlaufend ihre COVID-19-Impfempfehlungen, auch in Bezug auf Booster-Impfungen. Mit Blick auf die Verbreitung der Omikron-Variante sollen sich alle Bürgerinnen und Bürger ab 12 Jahren, deren zweite Impfung sechs Monate oder länger zurückliegt, eine Auffrischungsimpfung geben lassen. Die Empfehlung gilt auch für Schwangere ab dem 2. Schwangerschaftsdrittel. Auch Kinder zwischen 5 bis 11 Jahren mit Vorerkrankungen sollten sich der STIKO zufolge ab sechs Monate nach der Grundimmunisierung boostern lassen. Die Auffrischungsimpfungen sollen vorzugsweise mit einem mRNA-Impfstoff (Comirnaty® von BioNTech/Pfizer ab 12 Jahren oder Spikevax® von Moderna ab 30 Jahren) durchgeführt werden. Kinder mit Vorerkrankungen und Immundefizienz im Alter von 5 bis 11 Jahren sollen eine Booster-Impfung bevorzugt mit Comirnaty® erhalten. Für Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren ist die Verwendung von Spikevax® laut Zulassung ebenfalls möglich. Schwangere sollen ausschließlich Comirnaty® erhalten. Die Impfungen können von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, von (mobilen) Impfteams, in den verbliebenen Impfzentren, von Betriebsärztinnen und Betriebsärzten oder auch in öffentlichen Apotheken und Zahnarztpraxen vorgenommen werden. Sie sollten ab sechs Monaten nach Abschluss der ersten Impfserie erfolgen. Ein solider Schutz vor Infektion und schwerer Erkrankung kann auch durch eine Kombination von natürlicher Infektion und Impfung (hybride Immunität) erreicht werden, wenn zwischen den immunologischen Ereignissen ein zeitlicher Mindestabstand besteht. Die STIKO empfiehlt zusätzlich eine 2. Booster-Impfung für Menschen ab 60 Jahren, Personen ab 5 Jahren mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe infolge einer Grunderkrankungen gemäß STIKO-Empfehlung, Bewohnerinnen, Bewohner und Betreute in Einrichtungen der Pflege, sowie Tätige in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, die bislang erst drei immunologische Ereignisse hatten, z.B. Grundimmunisierung plus 1. Auffrischimpfung oder Grundimmunisierung plus SARS-CoV-2-Infektion. Auch hier wird als immunologisches Ereignis eine COVID-19-Impfung bzw. eine SARS-CoV-2-Infektion gezählt, sofern entsprechende Abstände der geltenden STIKO-Empfehlung eingehalten werden. Die 2. Booster-Impfung soll bei diesen Personengruppen in einem Mindestabstand von 6 Monate nach dem letzten Ereignis mit einem mRNA-Impfstoff erfolgen In Einzelfällen kann der Impfabstand auf 4 Monate verkürzt werden. Außerdem sollen Personen ab 5 Jahren mit Immunschwäche eine 2. Booster-Impfung erhalten; diese soll bereits in einem Mindestabstand von drei Monaten zum letzten Ereignis durchgeführt werden. Mehr Informationen zu Auffrischungsimpfungen finden Sie hier und in
diesem Artikel. Bleiben Sie informiert mit unserem NachrichtenserviceZur AnmeldungBesonders gefährdete Gruppen der damaligen Impfreihenfolge im ÜberblickErste Priorisierungsgruppe („Höchste Priorität“)In der ersten Priorisierungsgruppe der damaligen Impfreihenfolgebefinden sich diejenigen, die das höchste Risiko für einen schweren oder gar tödlichen Krankheitsverlauf haben. Dazu gehören vor allem Seniorinnen und Senioren ab 80 Jahren. Auch Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen erhielten die Corona-Schutzimpfung mit höchster Priorität, da unter diesen besonders viele Todesfälle seit Beginn der Pandemie aufgetreten sind. Dank des Impffortschritts sind rund 99 Prozent der Heimbewohnerinnen und -bewohner mindestens einmal geimpft, ganze 75 Prozent haben schon die Zweitimpfung erhalten. Medizinisches und pflegerisches Personal in medizinischen Einrichtungen und mit Kontakt zu vulnerablen Gruppen ist dem Risiko einer Corona-Infektion ebenfalls besonders stark ausgesetzt und wurde daher mit höchster Priorität durch eine Corona-Schutzimpfung geschützt.
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