Geliebte wenn mein geist geschieden

Letzte Worte von Annette von Droste-Hülshoff

Geliebte, wenn mein Geist geschieden,

So weint mir keine Träne nach;

Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,

Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!

Wo aller Erdengram verschwunden,

Soll euer Bild mir nicht vergehn,

Und Linderung für eure Wunden,

Für euern Schmerz will ich erflehn.

Weht nächtlich seine Seraphsflügel

10 

Der Friede übers Weltenreich,

11 

So denkt nicht mehr an meinen Hügel,

12 

Denn von den Sternen grüß' ich euch!

Letzte Worte
Annette von Droste-H�lshoff

Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Tr�ne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!

Wo aller Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung f�r eure Wunden,
F�r euern Schmerz will ich erflehn.

Weht n�chtlich seine Seraphsfl�gel
Der Friede �bers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen H�gel,
Denn von den Sternen gr��' ich euch!

Last Words
Annette von Droste-H�lshoff

Belov�d, when my spirit has departed,
Lose no tears for me;
For, where I linger, there is peace,
And I am bathed in lasting day.

Where all earthly sorrow has faded,
Your image will not leave me
And for the soothing of your wounds,
For your pain, will be my prayer.

Peace flutters its Seraph's wings
Over the wider nocturnal world.
So, think no more of my burial mound:
For, it is from stars that I greet you.

Translation: � David Paley


Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Träne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!

Wo aller Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euern Schmerz will ich erflehn.

Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß' ich euch!


Von: Manfred Retzlaff
Gesendet: Sonntag, 16. Mai 2004 20:04
Betreff: Das Gedicht "Letzte Worte"

... Ich möchte dazu mitteilen, dass nach Auskunft von Frau Dr. Edda Baußmann von der Droste-Gesellschaft das Gedicht erwiesenermaßen nicht von Annette von Droste-Hülshoff selbst verfasst worden ist sondern erst nach ihrem Tode von ihrer Nichte Elisabeth von Droste zu Hülshoff. Man hat das Gedicht bisher nur der Annette zugeschrieben. Wenn ich mich nicht irre, ist es auch auf ihrem Grabstein eingemeißelt. ...

Annette von Droste-Hülshoff

Aufnahme 2003

Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Träne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!

Wo aller Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euern Schmerz will ich erflehn.

Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß' ich euch!

Mit größtem Erstaunen habe ich soeben am 29. Januar 2017 in Wikipedia gelesen, dass dieses berühmte Gedicht seit wenigen Jahren Elisabeth von Droste zu Hülshoff, geboren am 1.7.1845, gestorben am 15.4.1912, Nichte und Patenkind von Annette zugeschrieben wird. Aber wer es auch war, eins ist sicher, das Gedicht ist eins der schönsten deutscher Sprache.

 
 
Letzte Worte

  Geliebte, wenn mein Geist geschieden,
So weint mir keine Träne nach;
Denn, wo ich weile, dort ist Frieden,
Dort leuchtet mir ein ew'ger Tag!

  Wo aller Erdengram verschwunden,
Soll euer Bild mir nicht vergehn,
Und Linderung für eure Wunden,
Für euern Schmerz will ich erflehn.

  Weht nächtlich seine Seraphsflügel
Der Friede übers Weltenreich,
So denkt nicht mehr an meinen Hügel,
Denn von den Sternen grüß' ich euch!

Wo ich Weile dort ist Frieden dort leuchtet mir ein ewiger Tag?

„Freunde, wenn der Geist geschieden, so weint mir keine Träne nach. Denn wo ich weile, da ist Frieden, dort leuchtet mir ein ewiger Tag. “

Welche Gedichte hat Annette von Droste

Annette von Droste-Hülshoff gehört bis heute zu den beliebtesten und meistgelesenen deutschen Dichterinnen. Ihre Balladen wie ›Der Knabe im Moor‹, ›Am Turme‹, ›Im Grase‹, ›Abschied von der Jugend‹ oder ›Am Bodensee‹ sind von einer schillernden Bildhaftigkeit und für ihre Ausdrucksstärke und Tiefgründigkeit berühmt.

Was auch immer wir füreinander waren?

Annette von Droste-Hülshoff Was auch immer wir füreinander waren, sind wir auch jetzt noch. Spielt, lächelt, denkt an mich. Leben bedeutet auch jetzt all das, was es auch sonst bedeutet hat. Es hat sich nichts verändert, ich warte auf euch, irgendwo sehr nah bei euch.