Ist es gefährlich wenn eine Zyste platzt?

Symptome von Ovarialzysten

Eierstockzyste: Wann das Geschwür gefährlich wird

Ist es gefährlich wenn eine Zyste platzt?

01:07 min

Follikelzysten und Gelbkörperzysten

So enstehen Eierstockzysten

3. Januar 2022 um 08:20 Uhr

Eierstockzysten sind oft harmlos

Nach dem Besuch beim Gynäkologen verliert so manche Frau schon mal die Nerven. Grund für die Nervosität: der Befund Eierstockzyste. Doch keine Panik, erst einmal tief durchatmen, denn in 98 Prozent der Fälle ist die Zyste harmlos und verschwindet auch wieder von alleine. Doch in seltenen Fällen kann die Zyste platzen. So wie bei Thylane Blondeau, auch bekannt als „das schönste Mädchen der Welt". Auf welche Symptome Sie achten sollen, erklären wir hier.

Wo bilden sich Zysten?

Zysten oder tumorartige Geschwüre können sich in der Gebärmutter, in den Eierstöcken oder auch im kleinen Becken bilden. Nicht immer sind sie schmerzhaft oder bösartig und nicht immer müssen sie unbedingt entfernt werden - aber in jedem Fall sollte ein Facharzt darüber entscheiden. Daher empfiehlt es sich, regelmäßige Kontrollbesuche beim Frauenarzt fest einzuplanen.

Was sind Zysten?

Tumor bedeutet wörtlich übersetzt Schwellung, ohne dass damit die Art der Schwellung benannt wird. Mit dem Begriff Tumor können im Allgemeinen Entzündungen, Geschwulste, Ödeme oder Zysten gemeint sein. Als Zyste bezeichnet man also eine bestimmte Tumorform. Zysten sind Hohlräume im Gewebe, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Wenn sich eine solche Zyste am Eierstock bildet, nennt man das Ovarialzyste oder eben Eierstockzyste.

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Funktionelle Eierstockzyste oder Retentionszyste?

Eierstockzysten können entweder durch die normale Veränderung während des Zyklus entstehen, dann bezeichnet der Arzt diese als funktionell. Oder sie entstehen ganz unabhängig von der eigentlichen Funktion des Eileiters, dann werden sie als Retentionszysten bezeichnet.

Funktionelle Eierstockzysten sind relativ häufig und meist gutartig. Bei geschlechtsreifen Frauen treten funktionelle Zysten vor allem kurz nach der Pubertät oder vor den Wechseljahren auf. Ursachen für ihre Entstehung können neben den normalen zyklusabhängigen Hormonschwankungen auch Nebenwirkungen einer Hormontherapie sein.

Weitere Ursachen können eine Endometriose aber auch eine Schilddrüsenerkrankung oder Funktionsstörungen der Nebennierenrinde sein.

Symptome für Ovarialzysten

Eine Eierstockzyste kann sich beispielsweise durch Unterleibsschmerzen bemerkbar machen.

Getty Images/iStockphoto, vitapix

Oft bleiben Eierstockzysten unbemerkt, da sie in vielen Fällen sehr klein bleiben und keine Symptome verursachen. In der Regel werden sie dann in einer Routineuntersuchung entdeckt. Größere Zysten hingegen können folgende Symptome verursachen:

  • Zyklusstörungen (Ausbleiben der Periode oder sehr starke Periode)
  • Unterleibsschmerzen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Häufiger Harndrang

Eierstockzysten: Verschiedene Arten unterscheiden

Es gibt verschiedene Arten der Eierstockzysten. Allgemein wird zwischen der Follikelzyste, der Corpus-luteum-Zyste, der Luteinzyste, der Endometriosezyste und den Polyzystische Ovarien unterschieden.

Follikelzysten

Die Follikelzyste tritt am häufigsten auf, vor allem bei jungen Frauen. Sobald die Regel bei Mädchen einsetzt, bildet sich einmal monatlich ein Eibläschen (Follikel) im Eierstock, in dem die Eizelle heranreift. Beim Eisprung platzt der Follikel bei einer Größe von etwa 15 bis 25 Millimetern und spült die Eizelle heraus. Wenn kein Eisprung stattfindet, kann der Follikel erhalten bleiben, dabei produziert er Flüssigkeit. Wächst der Follikel dann weiter, entsteht daraus eine Follikelzyste.

Corpus-luteum-Zysten

Eine weitere Eierstockzyste ist die Gelbkörperzyste. Nach dem erfolgreichen Eisprung wandelt sich der Follikel in den Gelbkörper (Corpus luteum) um. Der Gelbkörper bildet die Hormone Östrogen und Progesteron. Wird die Eizelle befruchtet, bleibt der Gelbkörper die ersten drei Monate der Schwangerschaft dadurch erhalten. Findet keine Befruchtung statt, wird er abgebaut, was zur Menstruationsblutung führt. Es kommt aber vor, dass er sich stattdessen durch Einblutung vergrößert und eine Gelbkörperzyste bildet.

Luteinzysten

Häufig entstehen während einer Therapie von Unfruchtbarkeit Luteinzysten aus dem Gelbkörper (Corpus luteum). Durch die Gabe von bestimmten Hormonen soll die Reifung von Eizellen im Eierstock angeregt werden. Eine Nebenwirkung dieser Therapie ist die Bildung von Luteinzysten. Allerdings kann auch durch eine Erkrankung eine ungeplante Produktion von Schwangerschaftshormonen einsetzen, wodurch diese eher seltene Eierstockzysten-Form entsteht.

Endometriosezysten

Als Endometriosezysten bezeichnet man Teile der Gebärmutterschleimhaut, die sich abgesetzt haben, aber dann an anderen Stellen weiterwachsen, beispielsweise im Bereich der Eierstöcke und Eileiter. Diese Schleimhautstücke sollten eigentlich durch die Menstruation nach außen getragen werden. Da das Blut aber dann nicht mehr abfließen kann, können sich Eierstockzysten bilden, die aufgrund ihrer Farbe „Schokoladenzysten“ genannt werden.

Polyzystische Ovarien

Manche Frauen produzieren überdurchschnittlich viele männliche Hormone, diese stellen den weiblichen Zyklus dann ziemlich auf den Kopf. Dabei wachsen gleich mehrere Follikel in beiden Eierstöcken heran, entwickeln sich dann aber nicht weiter. Auch bei Patientinnen mit Diabetes mellitius kann die Insulinresistenz die Bildung polyzystischer Ovarien fördern.

Welche Komplikationen gibt es bei Eierstockzysten?

Ultraschalluntersuchung bei einer Eierstockzyste

picture alliance / Bildagentur-o

In seltenen Fällen können Komplikationen bei Eierstockzysten auftreten: Bei starken Schmerzen im Unterbauch, Erbrechen, schnellem Puls oder Schweißausbrüchen sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen.

Die Zyste platzt

In den meisten Fällen sind Eierstockzysten kein Grund zur Besorgnis, da sie meistens gutartig sind. Doch in sehr seltenen Fällen (unter zehn Prozent) kann die Zyste platzen. Wenn eine Zyste platzt, können gefährliche innere Blutungen entstehen. Symptome für eine geplatzte Zyste sind starke Schmerzen im Unterbauch.

Stieldrehung

Bei der sogenannten Stieldrehung kann sich die Zyste um die eigene Achse drehen und dabei Blutgefäße, die die Eierstöcke versorgen, unterbrechen beziehungsweise abreißen. Sie wird meist durch ruckartige Bewegungen ausgelöst. In diesem Fall muss eine sofortige Notoperation durchgeführt werden. Symptome einer Stieldrehung sind starke Schmerzen, Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Schweißausbrüche und ein schneller Puls.

Bösartige Entartung

Eierstockzysten können sich zu Krankheiten wie zum Beispiel Eierstockkrebs entwickeln. Daher sei eine regelmäßige Untersuchung durch einen Arzt notwendig, bis die Zyste vollkommen zurückgebildet ist.

Gesundheit

Frauengesundheit

Wie merke ich wenn eine Zyste platzt?

Ruptur einer Zyste Wenn eine Zyste am Eierstock platzt (rupturiert), spüren die Patientinnen meist nur ein leichtes Ziehen im Unterbauch, das dem Gefühl des Eisprungs ähnelt. Sehr selten können dabei aber auch Blutgefäße zerreißen, so dass es frei in den Bauchraum blutet.

Wie gefährlich ist eine geplatzte Zyste?

Ernsthafte Komplikationen sind sehr selten. Die Zyste kann platzen, was Schmerzen verursacht. Diese sogenannte Ruptur ist aber in der Regel harmlos. In einzelnen Fällen können dadurch allerdings Blutungen in den Bauchraum auftreten, die wir mit einer Operation stoppen müssen.

Ist es schlimm wenn eine Eierstockzyste platzt?

Wenn Zysten sehr groß werden, können sie Schmerzen verursachen. Platzt eine Zyste, kann eventuell ein plötzlicher Unterbauchschmerz auftreten. Ein plötzlicher Schmerz tritt auf, wenn sich ein Eierstock dreht und die Blutab- und zufuhr stranguliert wird (Stieldrehung), dies geht häufig mit Übelkeit und Erbrechen einher.

Wie lange dauert es bis eine Zyste geplatzt?

Durch die Flüssigkeit bildet sich eine Blase (= Zyste), die so lange existiert, bis sich die Follikelzyste nach 1–2 Monaten von selbst wieder zurückbildet oder platzt. Auch produziert der Graaf-Follikel eine Zeitlang Flüssigkeit und manchmal auch Hormone, was einen Teil der typischen Beschwerden erklärt.