Rathaus der stadt passau passau bayern

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Erstellt: 29.03.2022, 14:44 Uhr

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Rathaus der stadt passau passau bayern

Die Altstadt von Passau mit Rathaus, Dom St. Stephan und Donau © Franz Walter / IMAGO

Passau – alle Infos zu der Lage, der Wirtschaft, den Sehenswürdigkeiten und der Politik der kreisfreien Universitätsstadt im Freistaat Bayern, die auch als Drei-Flüsse-Stadt bekannt ist.

  • Passau bezeichnet eine kreisfreie Stadt und einen gleichnamigen Landkreis im Regierungsbezirk Niederbayern des deutschen Bundeslandes Bayern.
  • Eine Besonderheit von Passau stellt die Lage der Altstadt auf einer Halbinsel dar, die sich zwischen der Donau und dem Inn erstreckt.
  • Die Universitätsstadt Passau blickt auf eine bewegte Geschichte zurück, von der heute zahlreiche Sehenswürdigkeiten zeugen.

Passau – Die kreisfreie Stadt liegt im Osten des deutschen Freistaats Bayern an der Grenze zu Österreich. Mit 53.000 Einwohnern repräsentiert Passau die zweitgrößte Stadt des Regierungsbezirks Niederbayern. Aufgrund ihrer Lage am Zusammenfluss von Donau, Ilz und Inn trägt sie auch den Namen Drei-Flüsse-Stadt.

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Passau – Lage und Einwohner von Stadt und Landkreis

Die Stadt und der Landkreis Passau liegen in Ostbayern, im Regierungsbezirk Niederbayern. Der Landkreis dehnt sich mit 192.656 Einwohnern (Stand 2019) auf 1.530,29 Quadratkilometern aus. Er grenzt an die Landkreise Rottal-Inn, Deggendorf und Freyung-Grafenau sowie an das österreichische Bundesland Oberösterreich; die kreisfreie Stadt Passau umschließt er halbkreisförmig. Diese nimmt mit 52.803 Einwohnern (Stand 2019) eine Fläche von 69,57 Quadratkilometern ein. Sie gliedert sich in acht Stadtteile statistischer Natur und besitzt zehn Gemarkungen. 2013 erfolgte eine Einteilung in 16 Bürgerversammlungsgebiete.

Passau – von seinen Ursprüngen bis zum Stadtrecht

Dank seiner Lage an drei Flüssen war Passau bereits in der Latènezeit besiedelt. Darauf weist eine keltische Siedlung hin, die im Bereich des Alten Rathauses gefunden wurde. Der heutige Name der Stadt leitet sich vermutlich von Söldnern des germanischen Stammes Bataver ab. Sie waren im römischen Grenzkastell Batavis stationiert, das sich mit einem angeschlossenen Handelszentrum im Bereich der heutigen Altstadt befand.

  • Im 1. Jahrhundert wurde am rechten Innufer das Kastell Boiodurum errichtet. Es gehörte als Bestandteil des Limes zur römischen Provinz Raetia.
  • Im 6. Jahrhundert nahmen die Bajuwaren das Gebiet in Besitz und erbauten auf der Halbinsel eine Herzogsburg.
  • 739 wurde das Kloster Niedernburg gegründet. Das Amt der Äbtissin hatte die Schwester von Kaiser Heinrich II. inne. Dieser übertrug die weltliche Herrschaft über die Stadt 999 dem Bischof Christian von Passau.
  • 1078 bis 1099 löste die Burggrafschaft Passau die Herrschaft der Bischöfe ab. Heinrich IV. hatte dem Grafen Ulrich von Passau die Herrschaftsrechte verliehen; nach seinem Tod fielen sie erneut an die Bischöfe zurück.
  • 1161 schenkte Kaiser Friedrich I. Barbarossa dem damaligen Bischof das Kloster Niedernburg; 1217 wurde es Sitz des Fürstbistums Passau. Zu dieser Zeit war das Passauer Schmiedhandwerk von Bedeutung.
  • Als Passau 1225 die Stadtrechte verliehen wurden, war die Stadt ein Fürstbistum mit beträchtlichem Wohlstand.

Passau – seine Geschichte in der Neuzeit

Im Verlies der Passauer Burg verfassten inhaftierte Täufer zwischen 1535 und 1540 die Kernsammlung des „Ausbunds“, das das älteste Gesangsbuch des Protestantismus darstellt.

  • 1552 bereitete der Passauer Vertrag den Weg für den Augsburger Reichs- und Religionsfrieden von 1555.
  • 1622 bis 1633 wurde die Philosophisch-Theologische Hochschule erbaut.
  • 1662 wurde Passau durch einen Brand vollständig zerstört. Die italienischen Baumeister Giovanni Battista Carlone und Carlo Lurago bauten die Stadt wieder auf und verliehen ihr ihr heutiges Erscheinungsbild.
  • 1802 beendete die Säkularisation in Bayern Passaus Zeit als Fürstbistum. Die Stadt wurde für drei Jahre an das Kurfürstentum Salzburg angeschlossen und kam 1805 an Bayern.
  • 1806 bis 1839 war Passau die Hauptstadt des Unterdonaukreises, dem Vorläufer des späteren Regierungsbezirks Niederbayern. 1821 wurde die Stadt erneut Bischofssitz.
  • 1860 fand die Eröffnung der Eisenbahnstrecke nach Straubing statt, 1927 ging mit dem Donaukraftwerk Kachlet das bislang größte Kraftwerk Deutschlands in Betrieb.

Passau – Meilensteine im 20. und 21. Jahrhundert

1934 bis 1935 wurde in Passau die Nibelungenhalle errichtet; 1935 war hier eine Einheit der Österreichischen Legion stationiert. Von 1942 bis 1945 gab es in Passau ein Außenlager des KZ Dachau. 1945 übergab der amtierende Bürgermeister Carl Sittler die Stadt an ein Infanterie-Regiment, das dem US-amerikanischen General Stanley Eric Reinhart unterstand.

  • 1952 fanden erstmals die Festspiele Europäische Wochen Passau statt. Sie haben sich als größtes Kulturfestival der Dreiländerregion Ostbayern, Oberösterreich und Böhmen etabliert.
  • 1965 wurde das Wasserkraftwerk Passau-Ingling fertiggestellt, zugleich erfolgte der Ausbau des Kraftwerks Oberilzmühle.
  • 1978 wurde Passau zur Universitätsstadt.
  • 1980 erhielt die Stadt für ihre Bemühungen um die europäische Integration den Europapreis.
  • 1993 wurde Passau mit mehr als 50.000 Einwohnern zum Oberzentrum der Planungsregion Donau-Wald erhoben.
  • 2004 wurde die Dreiländerhalle in Betrieb genommen, die Nibelungenhalle abgerissen und mit dem Bau der Neuen Mitte begonnen. Diese umfasste die Neugestaltung eines großen Bereichs der Innenstadt.

Aufgrund ihrer Lage wurde die Drei-Flüsse-Stadt Passau im Laufe der Geschichte von zahlreichen Hochwassern überflutet. Die größte Flutkatastrophe in Passau stellte im 20. Jahrhundert das „Jahrhunderthochwasser“ von 1954 dar. Als der Wasserstand im Mai und Juni 2013 am Pegel Passau/Donau die Marke von 12,89 Metern erreichte, kam es zur schwersten Überschwemmung seit 500 Jahren. Sie ging als „Jahrtausendhochwasser“ von 2013 in die Geschichte ein.

Passau – die Wirtschaft der Drei-Flüsse-Stadt

Als Wirtschaftsstandort profitiert die Stadt Passau von ihrer Lage im Dreiländereck Bayern, Österreich, Tschechien. Angebunden an ein Autobahn- und ein Schienennetz sowie an die internationale Wasserstraße Donau hat die Drei-Flüsse-Stadt die Funktion einer internationalen Drehscheibe inne. 2019 wurde sie mit dem Exportpreis Bayern ausgezeichnet.

Die kreisfreie Stadt Passau erbrachte 2016 ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,236 Milliarden Euro. Ihr BIP pro Kopf lag mit 63.668 Euro über dem von Bayern mit 44.215 Euro und dem von Deutschland mit 38.180 Euro. Nach dem Zukunftsatlas 2019 liegt sie deutschlandweit auf Platz 79 und zählt zu den „Orten mit hohen Zukunftschancen“.

Landkreis Passau als Wirtschaftsregion

Die Wirtschaftsregion Passau ist für ihre durchmischte Struktur bekannt, mit den Grundpfeilern Industrie, Tourismus und Bildung.

  • In der Produktion liegt der Schwerpunkt auf Mobilität und Automobilen. Motor für die Wirtschaft wie für Arbeitsplätze ist die Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft (BMW AG), gefolgt von der ZF Friedrichshafen AG.
  • Zu den weiteren ansässigen Unternehmen zählen die Paul Nutzfahrzeuge GmbH, Msg Systems, der Lebensmittelproduzent Wieninger Hefe, die Eterna Mode GmbH. Passau hat zudem drei Brauereien und eine lokale Tageszeitung.
  • Mit rund fünf Millionen Übernachtungen im Jahr 2019 spielt auch der Tourismus in Landkreis und Stadt Passau eine wesentliche Rolle. Er ist mit den Sehenswürdigkeiten, der landschaftlich reizvollen Lage an drei Flüssen und dem kulturellen Angebot verknüpft.
  • Die wirtschaftliche Bedeutung des flächendeckenden Bildungsangebots ist eng mit der Universität Passau verbunden.

Seit 1948 ist Passau Messestandort, unter anderem für die Fertighaus-, die Energiespar- und die Ausbildungsmesse Passau.

Passau – bedeutende Sehenswürdigkeiten

Das Erscheinungsbild der Altstadt von Passau wird durch ihre Lage auf einer Halbinsel sowie durch die Inn- und Salzachbauweise ihrer Häuser geprägt. Zu ihren schönsten Sehenswürdigkeiten zählen:

  • die Fußgängerzone im Bereich der Ludwigsstraße
  • die malerische Innpromenade
  • der Domplatz mit dem Dom St. Stephan und dem Palais Lamberg
  • das Rathaus aus dem 14. Jahrhundert und das Passauer Glasmuseum am Rathausplatz
  • die Patrizierhäuser und die Neue Bischöfliche Residenz mit dem Domschatz- und Diözesanmuseum am Residenzplatz im Zentrum
  • das Museum Moderner Kunst (MMK) in der Bräugasse

Nördlich der Altstadt erstreckt sich eine kleine Landzunge vor dem rechten Ilzufer. An ihrer felsigen Spitze thront die Veste Niederhaus, eine Höhenburg aus dem 8. Jahrhundert. Über ihr erhebt sich die Veste Oberhaus auf dem Georgsberg. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert und beherbergt heute das Oberhausmuseum, einen Aussichtsturm, eine Sternwarte, ein Restaurant und eine Jugendherberge. Direkt unter ihr liegt die Kirche St. Salvator, die im 15. Jahrhundert als Sühnekirche errichtet wurde.

Passau – die Politik

Jürgen Dupper (SPD) ist seit 2008 amtierender Oberbürgermeister von Passau. Bei den Kommunalwahlen 2020 wurde er wiedergewählt, zudem errang die SPD mit zehn Sitzen einen mehr als die Union. Dahinter lagen die Grünen mit sieben, die ödp mit sechs, die FWG mit drei und die FDP mit zwei Sitzen. Der Stadtrat setzt sich aus 44 Stadträten und dem Oberbürgermeister zusammen.

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Für was ist Passau bekannt?

Passau bietet z.B. einige bezaubernde Aushängeschilder des Barock, allen voran den Dom St. Stephan mit der größten Domorgel der Welt. Die Mittagskonzerte auf der Orgel sind immer einen Besuch wert! Die Termine finden Sie hier.

Wie heißen die drei Flüsse in Passau?

Drei Flüsse aus drei Himmelsrichtungen treffen sich am Dreiflüsseeck: Donau, Inn und Ilz bieten hier ein faszinierendes Naturschauspiel. Zu Füßen der Burganlage Niederhaus fließt zunächst, flussabwärts betrachtet, die Ilz von links in die Donau und kurz danach von rechts der Inn der Donau zu.

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Achtung.Passau!.

In welchem Land ist Passau?

Die alte Bischofsstadt Passau liegt im Bundesland Bayern und hat knapp über 50.000 Einwohner. Passau wird auch die Dreiflüssestadt genannt. Dies hat sie ihrer einzigartigen Lage am Zusammenfluss der Donau mit Ilz und Inn zu verdanken.