Steht das Subjekt immer an erster Stelle

Die sicherste Methode, das Subjekt zu bestimmen, ist die Frage: Wer oder was? Sie funktioniert bei allen Formen des Subjekts.

1. Wer (oder was) liest?
2. (Wer) oder was tut mir leid?
3. (Wer) oder was ist halb gewonnen?
4. (Wer) oder was tut mir leid?

Was stellst du fest, wenn du auf diese Fragen antwortest?
Als Antwort erhältst du immer das Subjekt in seiner entsprechenden Form (1 bis 4).

Als weitere Methoden stehen uns noch die Umstellprobe und die Ersatzprobe zur Verfügung.
Mit der Umstellprobe kann ermittelt werden, ob es sich überhaupt um ein Satzglied handelt, ob ein Wort/eine Wortgruppe Satzgliedwert besitzt.

Noch lange wird diese wunderschöne Abschlussfeier in der Erinnerung unserer Klasse, unserer Lehrer und Eltern bleiben.

Ist der Satz etwas umfangreicher, erkennen wir nicht auf den ersten Blick das Subjekt. Wir wissen, jedes Satzglied kann die erste Stelle vor der finiten Verbform einnehmen.
Schauen wir uns den Satz an:
Noch lange steht hier vorn. Wer oder was? - Noch lange.
Das ergibt keinen Sinn, kommt also als Subjekt nicht in Frage.
Stellen wir also um:
In der Erinnerung unserer Klasse, unserer Lehrer und Eltern wird diese wunderschöne Abschlussfeier noch lange bleiben.
In der Erinnerung unserer Klasse, unserer Lehrer und Eltern besitzt Satzgliedwert, denn es kann verschoben werden. Ist es das Subjekt? Können wir mit „Wer oder was?“ danach fragen? Nein!
Wir müssen weiter umstellen:
Diese wunderschöne Abschlussfeier wird noch lange in der Erinnerung unserer Klasse, unserer Lehrer und Eltern bleiben.
Wer oder was wird noch lange in der Erinnerung unserer Klasse, unserer Lehrer und Eltern bleiben?
Diese wunderschöne Abschlussfeier.
Damit ist bewiesen, dass diese wunderschöne Abschlussfeier das Subjekt ist.

Als weitere ergänzende Methode, das Subjekt zu bestimmen, steht die Ersatzprobe zur Verfügung.
Sie hilft vor allem, wenn das Subjekt als Wortgruppe, Infinitivkonstruktion oder Gliedsatz etwas umfangreicher ist. Wir erkennen mit ihrer Hilfe, was genau alles zum Subjekt gehört.
Beispiel:
Es enttäuschte mich, dass du dein Versprechen nicht gehalten hast.
Es enttäuschte mich dein Verhalten.
Du enttäuschtest mich.
Erklärung:
Der Gliedsatz (Subjektsatz) wurde durch eine Wortgruppe (dein Verhalten) bzw. ein Wort (du) ersetzt.

Die Großeltern erfreute vor allem(,) mit Katja und Kai diesen Urlaub verbringen zu können.
Die Großeltern erfreute vor allem der Urlaub mit Katja und Kai.
Die Infinitivgruppe wurde durch eine Wortgruppe (der Urlaub mit Katja und Kai) ersetzt.
Die Großeltern erfreute vor allem die Reise.
Ein Wort (Substantiv mit Begleiter: die Reise) ersetzt die attributive Wortgruppe.

Mithilfe der Weglassprobe würden wir schließlich erkennen, dass mit Katja und Kai Attribut zum Subjekt Urlaub ist. Attribute sind als nähere Bestimmungen (schmückendes Beiwerk) keine selbstständigen Satzglieder, nur Teile der Satzglieder, auf die sie sich beziehen (hier auf das Subjekt). Sie können darum auch weggelassen werden:

Im einfachen Aussagesatz hat das konjugierte Verb einen festen Platz. Es steht immer an der zweiten Position. Die Stellung des Subjekts ist freier. Es steht oft am Anfang des Satzes, also vor dem konjugierten Verb.

Man kann aber auch andere Satzteile an den Satzanfang stellen, um sie zu betonen. Oft sind das Zeitangaben oder Ortsangaben. Dann steht das Subjekt hinter dem konjugierten Verb, also an der dritten Position.

Beispiel: Zeitangabe: jetzt

Steht das Subjekt immer an erster Stelle

Beide Sätze drücken im Deutschen die gleiche Situation aus, auch wenn die Wortstellung anders ist:

Der Hund fängt den Ball.
Den Ball fängt der Hund.

In Sprachen ohne Fälle (z. B. Englisch, Französisch, Spanisch) ist es nicht möglich, das Objekt an den Satzanfang zu stellen, denn dann würde man verstehen:

Der Ball fängt den Hund.

Steht das Subjekt immer an erster Stelle

Welche Regeln gibt es für den deutschen Satzbau?

Der Satzbau im Deutschen ist recht flexibel. Als Grundregel sollten wir uns merken:

  • Das finite Verb steht immer an der zweiten Position im Satz.
  • infinite Verbformen (Infinitiv, Partizip II) stehen am Satzende.
  • Das Subjekt steht in vielen Fällen am Satzanfang. Im Deutschen können aber auch andere Satzglieder (z. B. Objekt, Orts- oder Zeitangabe) am Satzanfang stehen. Wenn das der Fall ist, rutscht das Subjekt hinter das finite Verb.

In den meisten Fällen ist der Satzbau folgendermaßen korrekt:

1. Positionfinites
VerbSubjektindirektes
ObjektZeitOrtdirektes
Objektinfinites
VerbSubjektDer Lehrerhatdem
Schülergesternin der
Schuleden Testzurück-
gegeben.ind. ObjektDem Schülerhatder
Lehrergesternin der
Schuleden Testzurück-
gegeben.dir. ObjektDen Testhatder
Lehrerdem
Schülergesternin der
Schulezurück-
gegeben.ZeitGesternhatder
Lehrerdem
Schülerin der
Schuleden Testzurück-
gegeben.OrtIn der Schulehatder
Lehrerdem
Schülergesternden Testzurück-
gegeben.

Merke aber:

Wenn das direkte Objekt ein Pronomen ist, steht es vor dem indirekten Objekt.

Beispiel:den Test = ihnDer Lehrer hat ihn dem Schüler gestern in der Schule zurückgegeben.

Deutsche Wortstellung für Fortgeschrittene

Neben der Grundregel gibt es im Deutschen aber noch viel mehr Möglichkeiten, wie man die Satzglieder anordnen kann.

Verbindung zwischen Sätzen

Wenn wir einen Text schreiben, versuchen wir, die Sätze inhaltlich miteinander zu verbinden. Deshalb steht an erster Position oft ein Satzglied, das diese Verbindung herstellt.

Beispiel:Wir waren gestern im Museum. Dort war es sehr voll.

Bekanntes vor Neuem

Etwas bereits Erwähntes oder als bekannt Vorausgesetztes steht im Satz weiter vorn. Unbekanntes oder Neues steht im Satz weiter hinten.

Aus diesem Grund rutscht zum Beispiel das direkte Objekt, wenn es ein Pronomen ist, vor das indirekte Objekt. Pronomen ersetzen schließlich ein Nomen, das bereits erwähnt wurde oder als bekannt vorausgesetzt wird.

Beispiel:Der Lehrer hat ihn (den Test) ihm (dem Schüler) gestern in der Schule zurückgegeben.

Andererseits muss das direkte Objekt, wenn es mit einem unbestimmten Artikel verwendet wird, immer hinter Zeit und Ort stehen. Den unbestimmten Artikel (ein…) verwenden wir schließlich, wenn wir etwas zum ersten Mal erwähnen (also für etwas Neues).

Beispiel:Der Lehrer hat dem Schüler gestern in der Schule einen Test zurückgegeben.

Hervorhebungen am Satzende

Das indirekte Objekt sowie die Angaben von Zeit und Ort sind austauschbar. Wenn wir eines dieser Satzglieder besonders hervorheben wollen, können wir es hinter das direkte Objekt setzen.

Beispiel:In der Schule hat der Lehrer gestern den Test einem Schüler zurückgegeben.Der Lehrer hat dem Schüler den Test gestern in der Schule zurückgegeben.

Beachte aber:

Als Pronomen darf das indirekte Objekt nicht die Position wechseln.

Beispiel:Der Lehrer hat ihm (dem Schüler) gestern in der Schule den Test zurückgegeben.(nicht: Der Lehrer hat gestern in der Schule den Test ihm zurückgegeben.)

Die Zeitangabe sollte nur in seltenen Fällen – zur ganz besonderen Betonung und möglichst nur in der gesprochenen Sprache – hinter der Ortsangabe stehen. Im Schriftlichen wirkt es meist falsch, weil es im Deutschen üblich ist, die Zeit vor dem Ort zu nennen.

Beispiel:Der Lehrer hat dem Schüler in der Schule den Test gestern zurückgegeben.

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Wo steht das Subjekt immer?

Das Subjekt steht immer im 1. Fall, also im Nominativ, und somit in der Grundform des Nomens. In der Schulgrammatik wird das Subjekt auch als Satzgegenstand bezeichnet.

Wo steht das Subjekt in einem Satz?

Den Handlungsträger braucht man also zuerst in einem Satz, er ist das Subjekt (Satzgegenstand). Ein Subjekt ist immer aktiv. Es steht stets im Nominativ (1. Fall).

Ist das Prädikat immer an zweiter Stelle?

Das Prädikat ist das wichtigste Satzglied. Es wird auch Satzaussage genannt. In einem Aussagesatz steht das Prädikat immer an zweiter Stelle der Satzgliedfolge. Das einteilige Prädikat besteht aus nur einem Verb.

Hat ein Satz immer ein Subjekt?

Wie Du bereits in anderen Versteheinheiten gelernt hast, benötigt ein Satz mindestens ein Subjekt und ein Prädikat, um logisch zu sein. Dabei können Subjekte sowohl Pronomen (Fürwörter), Nomen, Eigennamen als auch Nominalisierungen sein: Pronomen: Er, Sie, Ihm, Seine etc. Nomen: das Haus, der Hund, die Ente etc.