Wann nimmt man zu wenn man aufhört zu rauchen

Nikotin hat einen großen Einfluss auf die Verdauung, auf den Appetit sowie auf viele Stoffwechselvorgänge. Daher sind in einigen Fällen starke körperliche Auswirkungen im Verdauungstrakt und bei der Gewichtsregulation spürbar, wenn kein Nikotin mehr zugeführt wird. Es kann, aber es muss nicht zu Verstopfung und Gewichtszunahme kommen, wenn der Rauchstopp umgesetzt wird. Wenn ein paar Dinge beachtet werden und Sie über die körperlichen Abläufe Bescheid wissen, können Sie diesen möglichen Nebenwirkungen wirksam vorbeugen.

Viele Raucher/innen verbinden mit dem Rauchen auch die Regulation ihrer Verdauung – die Zigarette in der Früh oder nach dem Essen sind ein fixer Bestandteil des Tagesablaufs geworden.

Bisher hat das Nikotin dafür gesorgt, dass die Darmperistaltik stark aktiviert wird.

Durch den Wegfall des Nikotins braucht es einige Zeit, bis der Darm seine natürliche Bewegung wieder aufnimmt.

Daher ist Verstopfung eine häufige unangenehme aber harmlose und kurzfristige Folge des Rauchstopps, die sich nach einigen Wochen normalisiert.

Verdauungsförderliche Tipps zur Unterstützung Ihres Darms:

  • Reduzieren Sie stopfende Lebensmittel (Weißmehl, Schokolade, Bananen, …).
  • Unterstützen Sie Ihren Magen und Darm indem Sie die Nahrung bereits im Mund durch gutes Kauen zerkleinern.
  • Ernähren Sie sich ballaststoffreich. Greifen Sie zu Vollkornprodukten wie Vollkornreis, Vollkornnudeln oder Vollkornbrot, sowie Obst und Gemüse.
  • Geschrotete Leinsamen oder Flohsamen ins Joghurt oder Müsli gerührt sowie über Nacht eingeweichte Dörrzwetschken unterstützen die Verdauung sanft.

Achten Sie auf ausreichend Flüssigkeit!

  • Bei einer ballaststoffreichen Ernährung ist es wichtig, viel zu trinken. Sorgen Sie daher für mindestens ein bis zwei Gläser (250ml) Wasser zusätzlich.
  • Ein Glas lauwarmes Wasser auf nüchternen Magen fördert die Verdauung gleich in der Früh.
  • Auch ein Glas Apfel- oder Traubensaft auf nüchternen Magen regt den Enddarm an.

Bewegen Sie sich!

Ist der Körper durch Spaziergänge, Stiegen steigen, Schwimmen oder andere Bewegungen aktiv, bewegt sich auch der Darm. So können Sie Ihre Darmperistaltik anregen.

Haben Sie Geduld!

Es gibt viele Möglichkeiten, die Verdauung auf natürliche Art und Weise anregen. Geben Sie Ihrem Körper jedoch mindestens vier Wochen Zeit für die Umstellung. Bei anhaltenden Beschwerden konsultieren Sie bitte Ihren Arzt/Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker/Ihre Apothekerin.

Gewicht

Nach dem Rauchstopp erholt sich der Körper, der Stoffwechsel normalisiert sich. Bei manchen Menschen kommt es in der Zeit nach dem Rauchstopp zu einer Gewichtszunahme. Aus vielen Gründen nimmt man nach dem Rauchstopp leicht zu. Die meisten Ex-Raucher/innen nehmen deshalb stärker zu, weil sie mehr Kalorien zu sich nehmen bzw. weniger Kalorien verbrennen. Hilfreich kann sein, sich im Rahmen des Rauchstopps vorübergehend eine leichte Gewichtszunahme (zwei bis drei Kilo) zu erlauben bis sich der Körper wieder auf den Normalbetrieb ohne Zigaretten umgestellt hat.

Der Nutzen des Rauchstopps überwiegt 2–3 Kilos mehr!

Gründe für eine mögliche Gewichtszunahme

  • Die Geschmacks- und Geruchsnerven erholen sich – alles schmeckt und riecht besser.
  • Statt zur Zigarette zu greifen, greift man zu Essen.
  • Heißhungerattacken sind ein häufiges Entzugssymptom – dabei kommt es zu einer starken Kalorienaufnahme (Schokolade, Chips, …).
  • Der Blutzuckerspiegel braucht nach dem Rauchstopp eine Weile, um sich wieder einzupendeln, Essen hilft, um den Blutzucker zu erhöhen.
  • Das Nikotin als Appetitzügler fällt weg, man hat mehr Hunger.

Dazu kommt noch:

  • Nichtraucher/innen verbrauchen bei gleicher Aktivität ca. 300 Kilokalorien/pro Tag weniger als Raucher/innen
  • Nichtraucher/innen haben keine verstärke Entwässerung mehr durch das Nikotin, sie lagern mehr Wasser im Körper ein, das macht sich auf der Waage bemerkbar.

Vorbeugung von Gewichtszunahme nach dem Rauchstopp

Sie können einiges tun, um einer eventuellen Gewichtszunahme vorzubeugen:

  • Trinken Sie viel. Wasser, verdünnte Obst- und Gemüsesäfte, Früchte – und Kräutertees sind gesund und kalorienarm.
  • Bewegen Sie sich im Alltag. Auch Alltagsbewegungen wie Stiegen steigen oder Spazierengehen verbrauchen Kalorien.
  • Achten Sie auf eine langfristige und vernünftige Umstellung Ihrer Ernährung anstelle von strengen kurzfristigen Diäten. Eine gesunde Ernährung beinhaltet: viel Gemüse und Obst, überwiegend Vollkorn – und Getreideprodukte, wenig Fleisch und Fett. Vermeiden Sie Zucker und Weißmehl und reduzieren Sie Alkohol- und Kaffeekonsum.
  • Füllen Sie Ihre Vitamindepots auf, die durch das Rauchen gelitten haben. Frisches Gemüse und Obst auf dem täglichen Speiseplan sind die beste Möglichkeit dafür.
  • Greifen Sie zu Kaugummi, Strohhalm oder Zahnstocher, wenn Sie das Gefühl haben, etwas zwischen den Lippen oder Fingern zu benötigen!
  • Gusto nach Süßem? Ein Glas Orangensaft, ein Naturjoghurt mit einem Löffel Honig, Zimt oder Kakaopulver schaffen Abhilfe.
  • Versuchen Sie, zwischen Hunger und Appetit zu unterscheiden.
  • Entwickeln Sie Strategien für Heißhungerattacken (z.B. Wasser trinken, Karotten knabbern, Bewegung)

Sie können auch versuchen, etwa 200 bis 300 Kilokalorien pro Tag einzusparen. Das ist in etwa:

  • 1 Croissant (80 g) = 314 kcal
  • 1 Leberkäsesemmel mit 60 g Leberkäse (= sehr dünne Schnitte) = 317 kcal
  • 1 Stk. Bratwurst = 120 g = 358 kcal
  • 6 Stk. Butterkekse = 303 kcal (= 78 g)

Wird man automatisch dicker Wenn man aufhört zu Rauchen?

Das liegt daran, dass Nikotin die Stoffwechselvorgänge beschleunigt. Deswegen verbrauchen Raucher bis zu 200 Kilokalorien mehr am Tag als Nichtraucher. Hinzu kommt, dass Nikotin appetithemmend wirkt. Deswegen kann es zu einer Gewichtszunahme kommen, wenn man mit dem Rauchen aufhört.

Kann man abnehmen wenn man aufhört zu Rauchen?

Nach dem Rauchausstieg verringert sich der tägliche Kalorienbedarf um etwa 200 Kilokalorien. Schließlich muss der Körper nicht mehr gegen die Folgen des Rauchens ankämpfen. So wird beispielsweise keine Energie mehr wegen eines erhöhten Blutdrucks oder Sauerstoffmangel durch den Rauch benötigt.

Was verändert sich nach 4 Wochen nicht Rauchen?

Nach 2-3 Wochen verbessern sich Kreislaufsituation und Lungenfunktion. Im Laufe der rauchfreien Jahre sinken die Risiken für Schlaganfall, Lungenkrebs und andere Krebserkrankungen. Nach 15 Jahren ist das Risiko für eine koronare Herzkrankheit gleich dem eines lebenslangen Nichtrauchers.

Wie verhindere ich das Zunehmen beim Rauchstopp?

Eine größere Muskelmasse sorgt für einen erhöhten Grundumsatz – die Kalorien, die Sie im Alltag verbrennen – und verringert so das Risiko, dass Sie nach dem Rauchstopp zunehmen. Vermeiden Sie dabei jedoch unbedingt die größten Fehler beim Krafttraining.