Wann war es das letzte mal so kalt

So kalt war der April seit 1929 nicht mehr |

Der Frühling fällt (vorerst) aus!

Es ist das Jahr 1929, als an der New Yorker Börse die Kurse ins Bodenlose abstürzen, die Welt fällt in eine schwere Wirtschaftskrise. Die „Goldenen Zwanziger“ sind ganz offiziell vorbei. Im April 1929 sind auch die Temperaturen am Boden. Es ist das Jahr, in dem es in Deutschland im April zuletzt so eiskalt war wie 2021!

Eigentlich sollte sich der Frühling spätestens jetzt von seiner schönsten Seite zeigen. Aber Fehlanzeige: Schneeregen, Wind, Frost und Bibber-Temperaturen geben ein Comeback! Der Winter scheint in eine Verlängerung zu gehen – und bricht damit einen historischen Rekord!

Wann war es das letzte mal so kalt

Kalt und nass am ist es am Donnerstag, dem 15. April, in Görlitz (Sachsen)

Foto: Robert Michael/ZB

Kein Scherz: Der bisher wärmste Tag in diesem Monat war der 1. April. Danach ging es steil bergab. Laut Diplom-Meteorologe Dominik Jung gegenüber wetter.net liegt die mittlere Deutschlandtemperatur in diesem Monat bei 4,5 Grad. Zuletzt war der Monat April im Jahr 1929 so kalt gewesen!

Historisches Wetter-Tief: Tristesse in Wittenberge (Brandenburg), Dauerregen setzte die Straße 1929 unter Wasser, drückte die Temperaturen

Foto: ullstein bild

92 Jahre später befinden wir uns mitten in der Corona-Krise. Deutschland hangelt sich von Lockdown zu Lockdown, das soziale Leben steht still. Nur das Wetter fährt Achterbahn!

Zwar keimt für kommende Woche ein kleiner Hoffnungsschimmer auf sommerlichere Temperaturen auf, doch schon ab Donnerstag steht der nächste Polarluftvorstoß vor der Tür und die Höchstwerte rutschen unter die Zehn-Grad-Marke.

„Das wird in diesem Jahr nichts mit einem Aprilfrühling. Wir sind aber auch sehr verwöhnt aus den Aprilmonaten der vergangenen Jahre. Oftmals brachte der Monat einen ersten Hauch von Sommer: viel Sonnenschein und Wärme“, erklärt Wetterexperte Jung.

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Jung weiter: „In diesem Jahr ist das ein echter Reinfall. Ständig Nachtfrost und auch am Tag kaum zehn Grad. Dazu Schneeregen-, Graupel- und Regenschauer. Der April zeigt sich eigentlich mit ziemlich typischem Wetter. Die Temperaturen sind dabei aber deutlich zu kalt für die Jahreszeit.“

Grund für die Eiseskälte: „Zwischen einem Hoch mit Schwerpunkt über Skandinavien und einem Tief über der Ukraine strömt kühle und zunehmend feuchte Luft nach Deutschland“, heißt es beim Deutschen Wetterdienst (DWD).

Besonders Sachsen bekommt die Kältepeitsche zu spüren: In der Nacht auf Samstag gibt es laut DWD in höheren Lagen über 600 Metern leichten Frost und Schneefall bei bis zu minus zwei Grad. Auch tiefere Lagen bleiben überwiegend bedeckt sowie auch tagsüber mit Sprühregen, Regen und leichtem Schneegriesel.

„Fakt ist: Ein beständiges Frühlingshoch ist in diesem April scheinbar einfach nicht in Sicht, und noch schlimmer: Es könnte bis in den Mai hinein bei dieser Achterbahnfahrt bleiben“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung.

Typische April-Optik in München: Eine Frau geht vergangene Woche durch Schneetreiben mit dem Hund Gassi

Foto: Peter Kneffel/dpa

Die Wetter-Prognose der kommenden Tage:

▶ Das Wochenende startet durchwachsen. Am Samstag pendeln sich die Temperaturen zwischen drei und 14 Grad ein. Im Osten kann es zum Teil sogar schneien. Ähnlich geht es auch am Sonntag weiter. Sonne und Wolken wechseln sich ab, es kommt zu einzelnen Schauern. Top-Temperatur: gerade mal 13 Grad!

▶ Nach dem eher wechselhaft ungemütlichen Wochenende startet der Montag wesentlich vielversprechender. Deutschlandweit wird es oft freundlich und warm mit Höchstwerten von bis zu 17 Grad. Der Dienstag kann das sogar um zwei Grad und viel Sonne toppen! Einziger Haken: Immer wieder kommt es zu kurzen Schauern und dichten Wolkendecken.

▶ Der Mittwoch wird zum absoluten Wärme-Highlight der Woche mit Temperaturen von bis zu 20 Grad, viel Sonne und wenig Schauern. Danach geht es steil bergab: Schon am Donnerstag zeigt uns der April seine kalte Schulter. Begleitet von kleinen Schauern purzeln die Temperaturen in den Keller und bleiben bei circa fünf Grad! Auch der Freitag startet durchwachsen und ähnlich unterkühlt mit Temperaturen zwischen fünf und zwölf Grad.

Wann war der letzte kälteste Winter?

Den bisher kältesten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnung erlebte Deutschland in den Jahren 1962/63: Damals lag die mittlere Temperatur bundesweit von Dezember bis Februar bei minus 5,5 Grad Celsius.

Was war der kälteste Tag 2022?

In Rheinfelden, im äußersten Südwesten Baden-Württembergs, wurde am 4. mit 18,2 °C die deutschlandweit höchste Januartemperatur 2022 registriert.

Wann war es so kalt in Deutschland?

Jahresmitteltemperatur im Deutschlandmittel seit 1881 Das wärmste Jahr war 2018, das zweitwärmste Jahr mit einem Mittelwert von 10,4 Grad gab es 2020. 2010 und 1996 waren Jahre, die wir noch als „kalt“ bezeichnen können, zumindest 1996 schafft es in der Hitliste der kältesten Jahre sogar auf Platz 10.

Wann war der letzte kälteste Winter in Deutschland?

Zu den kältesten Wintern zählen die Kriegswinter 1942 und 1945. Rekordschneedecken gab es aber auch im Dezember 2010. Hier gibt es die aktuellen Wetter-Aussichten für NRW.