Warum ist Diesel teurer als Benzin 2022

Diesel auch in Zukunft teurer als Benzin?

Reinhard Houben, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, glaubt allerdings, dass die Sprit-Preise mittelfristig wieder sinken werden, doch er gibt zu bedenken: "Wir sollten uns auch über eins im Klaren sein: Dieser Krieg in der Ukraine wird langfristig die Energieversorgung in Deutschland teurer machen. Und am Ende geht es eben auch darum, wie man vielleicht weniger Verbrauch realisieren kann."

Ob aber der Dieselpreis langfristig wieder unter den Benzinpreis fallen wird, ist fraglich. Denn die Ampel-Koalition möchte die geringere Besteuerung von Dieselkraftstoff, das sogenannte Dieselprivileg, abschaffen.

Autofahrende müssen seit Jahresbeginn wieder höhere Abgaben beim Tanken leisten. So sind fossile Brenn- und Kraftstoffe teurer geworden, und die Menschen sollen zum Umstieg auf klimafreundlichere Alternativen bewegt werden.

  • Benzin und Diesel seit 1. Januar 2022 erneut teurer

  • Im Gegenzug steigt die Pendlerpauschale

  • ADAC: Erhöhung ist ein schmerzhafter Kompromiss

Benzin und Diesel sind auch 2022 an den deutschen Tankstellen erneut teurer. Der Emissionshandel für Brennstoffe ist im Jahr 2021 mit einem fixen CO₂-Preis von 25 Euro pro Tonne gestartet. Seit Anfang 2022 liegt er bei 30 Euro.

Dadurch verteuern sich Benzin und Diesel pro Liter um rund eineinhalb Cent. Bis 2025 steigt der CO₂-Preis schrittweise auf 55 Euro je Tonne. Damit sollen die Anreize erhöht werden, im Straßenverkehr den fossilen Kraftstoffverbrauch und damit auch die CO₂-Emissionen zu verringern.

Benzin und Diesel schon 2021 deutlich teurer

Um die steigenden Kosten für Autofahrer etwas abzufedern, wurde die Entfernungspauschale ab dem 21. Entfernungskilometer um 5 Cent pro Kilometer auf nun 35 ct/km erhöht. Das ist nicht kostendeckend, trägt aber der Mehrbelastung bei Pendlern teilweise Rechnung. Für Pendler, die keine Einkommensteuer zahlen, tritt an die Stelle der Entfernungspauschale eine Mobilitätsprämie in Höhe von 5 Cent pro Kilometer ab dem 21. Entfernungskilometer.

ADAC: "Schmerzhafter Kompromiss für Autofahrende"

Die Anhebung der Sätze der CO₂-Bepreisung bewertet der ADAC im Zuge der notwendigen Maßnahmen zur Verringerung der CO₂-Emissionen im Verkehr als einen schmerzhaften Kompromiss für Autofahrende. Es sind damit erhebliche Belastungen gerade für diejenigen verbunden, die auf das Auto angewiesen sind. Nur ein Teil der Kosten wurde durch die zusätzliche Aufstockung der Entfernungspauschale bzw. die Mobilitätsprämie aufgefangen, und dies auch nur befristet von 2021 bis 2026.

CO₂-Steuer – welchen Preis hat der Klimaschutz?

Spritpreise in Europa: Das kosten Benzin und Diesel im Ausland

Mit Material von dpa

Wer aktuell mit dem Auto durch München und die Region fährt, wird seinen Augen kaum trauen: An den Tankstellen einiger Anbieter ist der Liter Diesel tatsächlich teurer als Super E10 - und nur unwesentlich billiger als das klassische Super.
 

Warum ist das so?

Wir haben Thomas Gerlich aus der Gong 96.3 Verkehrszentrale gefragt:
„Das liegt tatsächlich an der aktuellen Kältewelle. Die Nachfrage nach Heizöl ist extrem hoch, die Preise gehen rauf. Und das hat dazu geführt, dass auch der Diesel momentan extrem teuer ist. Die beiden Produkte werden in der Raffinerie im gleichen Prozess hergestellt, die Preise sind gekoppelt. Und das bedeutet: Wenn der Heizölpreis oben ist, ist auch der Dieselpreis oben.

Außerdem kann es vorkommen, dass bei unterschiedlich hoher Nachfrage von Diesel und Benzin, eines davon vorübergehend knapp und das andere im Überschuss vorhanden ist. Seit Längerem gebe es eine relative Knappheit beim Diesel. Bei einem sehr starken Ungleichgewicht schlägt sich das auch auf den Endkunden-Preis an der Tankstelle nieder.“

Wie lange bleibt das so?

So lang es richtig kalt ist, wird auch der Dieselpreis wohl  so hoch bleiben. Es wird sich vermutlich also erst im Frühjahr wieder ändern. Normalerweise liegt der Preisunterschied zwischen Diesel und Benzin bei gut 22 Cent.

So findet ihr die günstigsten Tankstellen in München und der Region:

Wir helfen euch beim Preisevergleich. HIER findet ihr immer aktuell die günstigsten Tankstellen.

Bis vor wenigen Jahren lag der Dieselpreis in Deutschland immer deutlich unter dem von Benzin. Inzwischen müssen Autofahrer aber mitunter mehr für den Dieselkraftstoff als für Benzin berappen. Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Der zurzeit hohe Dieselpreis hat etwas mit seiner nahen Verwandtschaft zum Heizöl zu tun.

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Diesel und Heizöl sind chemisch sehr eng miteinander verwandt. Und das ist letztlich der Grund, warum sich zurzeit der Dieselpreis anders entwickelt als der von Benzin: Weil viele Kunden aus Sorge um weitere Preiserhöhungen gerade ihre Heizöltanks auffüllen, ist die Nachfrage hier besonders hoch – was die Preise weiter anziehen lässt. Diesel ist in den vergangenen Wochen deshalb auch dann teurer geworden, als die Rohölpreise vorübergehend gefallen sind. Auch diese Preise steigen inzwischen wieder, sodass auch von dieser Seite keine Entlastung in Sicht ist.

Aber wie hängen Diesel und Heizöl bei der Herstellung genau zusammen? Sie werden aus demselben Ausgangsprodukt hergestellt, dem so genannten Gasöl, das einer der Bestandteile ist, der bei der chemischen Zerlegung von Rohöl entsteht.Und der Preis von Gasöl ist kontinuierlich gestiegen.

Seit Anfang Oktober ist dieses Vorprodukt um ein Viertel teurer geworden. Zudem kann man in der Raffinerie entscheiden, was von diesem Gasöl zu Diesel wird und was zu Heizöl. Wenn die augenblicklichen Margen fürs Heizöl höher sind und deshalb mehr von ihm produziert wird, dann bleibt eben weniger Vorprodukt für die Dieselherstellung übrig und das Angebot wird hier knapper.

Heizöl in den Tank?

Prinzipiell wäre es möglich, einen Dieselmotor mit Heizöl zu betreiben. Doch das ist nicht nur illegal, weil Heizöl viel weniger besteuert wird als Diesel, sondern auch für den Motor gefährlich, weil unterschiedliche Aufbereitung und verschiedene Zusatzstoffe dann doch für einen relevanten Unterschied der beiden Erdölprodukte sorgen.

So wird Diesel deutlich stärker entschwefelt als Heizöl. Andere Zusatzstoffe sorgen beispielsweise dafür, dass dieser Kraftstoff bei niedrigen Temperaturen flüssig bleibt. Ganz nebenbei sorgt auch der Staat dafür, dass man beides nicht verwechseln kann: Heizöl muss rot eingefärbt werden, was bei Kontrollen von Fahrzeugtanks die Antwort auf die Frage möglich macht, was da denn wirklich drinsteckt.

Hohes Risiko bei Missbrauch

Wer Heizöl in den Tank kippt riskiert aber auch, dass etwa die Einspritzpumpe kaputt geht. Und unter anderem der höhere Schwefelgehalt von Heizöl sorgt auch für einen deutlich höheren Schadstoffausstoß.

Und wenn man je damit auffliegen sollte, können die Strafen heftig werden: Man macht sich der Steuerhinterziehung schuldig und kann daher eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren bekommen.

Warum ist Diesel jetzt teurer wie Benzin?

Woran liegt es, dass Diesel so teuer ist? Erster Grund: Die Besteuerung während des Tankrabatts. Vor dem Start der Steuersenkung wurden auf Benzin 65,45 Cent Energiesteuer pro Liter erhoben, bei Diesel 47,04 Cent.

Wann wird der Diesel wieder billiger?

Der Benzinpreis und Dieselpreis sinkt Ende November 2022 weiter – Grund sind günstigere Rohölnotierungen. Der ADAC sieht aber noch weiteren Spielraum für Preissenkungen. Die AUTO ZEITUNG gibt Tipps, wie Autofahrende billiger tanken können!

Warum ist Diesel so teuer geworden?

Darüber hinaus hat die CO2-Abgabe einen leichten Einfluss auf die Preise. Denn diese ist bei Diesel rund ein Cent pro Liter höher als bei Benzin.

Wann war Diesel teurer als Benzin?

Teuerstes Tankjahr 2022 2022 wird das teuerste Tankjahr aller Zeiten. Dies steht jetzt bereits fest (aktuelle Entwicklung siehe oben). Bisheriger Spitzenreiter war das Jahr 2012: Damals mussten Autofahrende 158,9 Cent pro Liter Super E10 und 147,8 Cent pro Liter Diesel bezahlen.