Was bedeuten die sicherheitsklassen bei arbeitsschuhen

Was bedeuten die sicherheitsklassen bei arbeitsschuhen

Zuerst müssen wir klären, was in erster Linie Sicherheitsschuhe sind.
Sicherheitsschuhe sind z.B. Halbschuhe und Stiefel, die als Schutzkleidung eingesetzt werden. Vorgeschrieben werden diese z.B. von der Berufsgenossenschaft, in der Industrie, im Bauwesen und im Garten- und Landschaftsbau sowie bei der Feuerwehr.

Aber auch im Technischen Hilfswerk, in Küchen und Krankenhäusern, überall wo eine Gesundheitsgefährdung für den Fuß vorliegt.

Damit ein Schuh ein Sicherheitsschuh wird, braucht er eine bestimmte Ausstattung:

Sicherheitsschuhe S1 (das "S" steht für Sicherheitskategorie) müssen z.B. mit einer Zehenschutzkappe die mindestens 200 Joule Druck aushält ausgestattet sein. Zudem brauchen die Sicherheitsschuhe eine antistatischen Sohle. Ein geschlossener Fersenbereich ist eine weitere Voraussetzung.

Sicherheitsschuhe die mit einem "SB" gekennzeichnet sind verfügen ebenfalls über eine Zehenschutzkappe, haben aber keinen geschlossenen Fersenbereich, z.B. Pantoletten für Alten- und Krankenpfleger.

Sicherheitsschuhe S1P sind aktuell sehr modern, da man sportive Sicherheitsschuhe die fast wie Sportschuhe oder Sneaker aussehen produzieren kann, diese sehen auch auf dem zweiten Blick nicht wie Sicherheitsschuhe aus, durch die verwendeten Materialien (meist komplett metallfrei) sind sie zudem noch sehr leicht und dadurch sehr komfortabel.

Sicherheitsschuhe S1P sind wie auch Sicherheitsschuhe S3 neben der Zehenschutzkappe auch mit einer Durchtrittsicherheit ausgestattet (meist durch eine gewebte Sohle, ähnlich wie Carbon-Fasern verarbeitet) um das Gewicht gering zu halten und den Schuh flexibler zu machen. Die Zehenschutzkappe aus Stahl wird hier durch eine Kappe aus Kunststoff ersetzt.

Sicherheitsschuhe S2 verfügen über eine Zehenschutzkappe und sind Wasserdurchtrittsicher, circa eine Stunde wasserdicht (Mindestanforderung).

Wird der Schuh ganz aus polymerem Material hergestellt (Gummistiefel) hat dieser die Schutzklasse S4.

Sicherheitsschuhe S3 haben eine Zehenschutzkappe, sind durchtrittsicher und wasserdurchtrittsicher, zudem sind die Sicherheitsschuhe mit einer antistatischen Sohle ausgestattet die eine rutschhemmende Laufsohle hat. Die Laufsohle weist eine stärkere Profilierung wie z.B. für Sicherheitsschuhe S1P auf.

Wird dieser Schuh wiederum ganz aus polymerem Material hergestellt (Gummistiefel) hat dieser die Schutzklasse S5.

Diese Regelungen stammen aus der europäischen Norm EN ISO 20345 nach denen unsere Sicherheitsschuhe Baumusterzertifiziert sind.

Weitere Normen:

EN ISO 20344 - Grundanforderungen und Prüfverfahren für Berufs-, Schutz- und Sicherheitsschuhe.

EN ISO 20345 - Sicherheitsschuhe mit Zehenschutzkappen für hohe Belastungen, deren Schutzwirkung mit einer Energie von 200 Joule geprüft wird (Kurzbezeichnung S).

EN ISO 20346 - Schutzschuhe mit Zehenschutzkappen für mittlere Belastungen, deren Schutzwirkung mit einer Energie von 100 Joule geprüft wird (Kurzbezeichnung P).

EN ISO 20347 - Berufsschuhe ohne Zehenschutzkappen. Wenn eine Kappe vorhanden ist, werden keine Anforderungen an sie gestellt (Kurzbezeichnung O).

Sollten Sie jetzt noch Fragen zu Normen und Vorgaben haben, sprechen Sie uns einfach an.

Nicht jeder Arbeitsschutzschuh ist identisch! Je nach den betrieblichen Anforderungen, müssen Sicherheitsschuhe bestimmte Anforderungen erfüllen, beispielsweise Kälte- und Wärmeschutz bieten, oder elektrisch isolierend sein. Die Eigenschaften des benötigten Sicherheitsschuhs erkennen Sie an den Kennzeichnungen gemäß der Internationalen Norm EN ISO 20345 für Sicherheitsschuhe.

Muss ein Mitarbeiter aufgrund von Gefahren am Arbeitsplatz Sicherheitsschuhe tragen, hat der Arbeitgeber diese Schutzausrüstung kostenlos zur Verfügung zu stellen. Die Wahl eines geeigneten
Sicherheitsschuhs hängt von den Gefährdungen ab, die am jeweiligen Arbeitsplatz auftreten können. Sicherheitsschuhe können viele unterschiedliche Schutzmechanismen aufweisen und z.B. aus wasserbeständigen oder schnittfesten Materialien bestehen.

    Kennzeichnung und Kategorien von Sicherheitsschuhen

    Weitere spezielle Schutzwirkungen von Sicherheitsschuhen werden meist durch Abkürzungen gekennzeichnet. Da diese auf englische Begriffe zurückgehen, sind sie nicht unmittelbar verständlich.

    Nutzen Sie daher die folgende Tabelle zur Orientierung:

    Kennzeichen Merkmal
    SB Grundanforderungen lt. Norm (u. a. Zehenschutzkappe)
    S1 Zehenschutzklappe, Zusatzanforderungen (A+FO+E)
    S1P Zehenschutzklappe + Durchtrittschutz, Zusatzanforderungen (A+FO+E+P)
    S2 wie S1, zusätzlich bedingte Wasserdichtigkeit (A+FO+E+WRU)
    S3 wie S2 und zusätzlich durchtrittsicher (A+FO+E+WRU+P)
    S4 wie S2, aber als wasserdichter Stiefel
    S5 wie S4, zusätzlich durchtrittsicher

    Zusatzangaben gemäß der Internationalen Norm EN ISO 20345 für Sicherheitsschuhe

    So lesen Sie die Abkürzungen auf Sicherheitsschuhe korrekt:

    Kennzeichen steht für & bedeutet
    A Antistatic Schuhe sind antistatisch.
    AN Ankle Protection Schutz der Knöchel
    C Conductive Schuhe sind leitfähig
    CI Cold Insulated Sohlenkomplex ist kälteisoliert.
    CR Cut Resistance Schuh ist schnittfest.
    E Energy Absorption Der Fersenbereich kann Energie aufnehmen.
    ESD Electrostatic Discharge Schuh ist ableitfähig, verhindert elektrostatische Aufladung des Trägers.
    HI Heat Insulated Sohlenkomplex ist wärmeisoliert.
    HRO Heat Resistant Outsole Verhalten der Sohle gegen Kontaktwärme.
    I (Electrically) Isolated Schuhe sind elektrisch isolierend.
    M Metatarsal Protection mit Mittelfussschutz
    ORO (FO) Oil Resistance Outsole beständig gegen Öl und Benzin
    P Penetration Resistance Durchtrittssicherheit
    SRA, SRB, SRC Slip Resistance Rutschhemmung:
    SRA: Rutschhemmung auf Keramikfliesen,
    SRB: Rutschhemmung auf Stahlboden &
    SRC: kombinierte Rutschhemmung von SRA & SRB
    WR Water Resistance Wasserdichtigkeit
    WRU Water Resistance Uppers Wasserdurchtritt und Wasseraufnahme

    Sicherheitsschuhe und Berufsschuhe unterscheiden sich

    Jeder Mitarbeiter sollte am Arbeitsplatz Schuhe tragen, die mindestens ergonomisch und rutschfest sind. Spannend wird es bei den höheren Anforderungen, insbesondere beim Zehenschutz.

    Dieser ist maßgeblich für die folgende Einteilung der Schuhtypen:

    • Berufsschuhe (Kategorie O), auch Arbeitsschuhe genannt: bieten einen Basisschutz gegen Fußverletzungen hinsichtlich mindestens einer Zusatzanforderung
    • Schutzschuhe (Kategorie P) sind mit Zehenkappen nach DIN EN ISO 20345 ausgestattet, d. h. für mittelstarke Belastungen geeignet.
    • Sicherheitsschuhe (Kategorie S) besitzen eine doppelt so starke Zehenkappe (nach DIN EN ISO 20345) für hohe Belastungen.

    Fazit: Berufsschuhe, die nicht zu den PSA gezählt werden (Kennzeichnung O), verfügen im Unterschied zu Sicherheitsschuhen nicht über einen Zehenschutz. Sie sind aber mit mindestens einem anderen schützenden Bestandteil (z. B. Durchtrittschutz) ausgestattet. Sicherheitsschuhe unterscheiden sich von Berufsschuhen durch ihre Zehenschutzkappe aus Metall oder Kunststoff, die in den vorderen Teil des Schuhs integriert ist.

    Sicherheitsschuhe werden in die oben tabellarisch dargestellten Schutzklassen unterteilt, die bestimmten aufeinander aufbauenden Mindestanforderungen entsprechen. Betriebe müssen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung ermitteln, welcher Schutzklasse der Schuh entsprechen muss. So müssen Elektriker, die auf einer Baustelle arbeiten, auf jeden Fall Sicherheitsschuhe mit durchtrittsicherer Sohle tragen.

    Diese Angaben sind bei Sicherheitsschuhen vorgeschrieben

    Bei einem Sicherheitsschuh sollten Sie folgende Angaben auf einem eingenähten Label oder als Prägung finden:

    • das CE-Zeichen mit Nummer der Zertifizierungsstelle
    • die Angabe der Norm EN ISO 20345
    • die Schuhgröße (ggf. Weite)
    • den Hersteller und seine Produktkennzeichnung
    • das Datum der Herstellung mit Monat und Jahr
    • sofern zutreffend Angaben (Abkürzungen) von zusätzlichen Leistungsmerkmalen (s. Tabelle)
    Was bedeuten die sicherheitsklassen bei arbeitsschuhen
    An Sicherheitsschuhen müssen zahlreiche Angaben vorzufinden sein © Safety Xperts

    Sie sollten ausschließlich Fußschutz verwenden und beschaffen, der eine CE-Kennzeichnung trägt. Denn der Hersteller muss laut der europäischen PSA-Richtlinie für Sicherheits-Schuhwerk eine EG-Baumusterprüfung durch eine behördlich zugelassene Prüfstelle durchführen lassen. Erst nach bestandener Prüfung darf ein Schuh sich Sicherheitsschuh nennen, auf den Markt gebracht und mit dem CE-Symbol versehen werden.

    Achtung: Wenn Sie an einem Sicherheitsschuh Veränderungen vornehmen, müssen diese vom Hersteller autorisiert sein. Ansonsten erlischt die Zulassung. Nur ein qualifizierter Orthopädieschuhmacher darf einen Sicherheitsschuh individuell anpassen und nur dann, wenn er dazu alle Anweisungen und Vorgaben des Herstellers einhält.

    Bloß nicht verwechseln:

    Sicherheitsschuhe mit elektrischen Eigenschaften Elektrisch leitfähige Schuhe (Symbol: C)

    ESD-Schuhe werden getragen, um eine elektrostatische Aufladung des Trägers zu vermindern. So werden z. B. sehr empfindliche elektrische Bauteile in der halbleiterverarbeitenden Industrie geschützt. Diese können schon durch geringe Spannungen von etwa 100 Volt beschädigt werden.

    ESD-Schuhe dürfen nur eingesetzt werden, wenn für den Träger keine Gefahr besteht, einen elektrischen Schlag zu erleiden.

    Antistatische Schuhe (Symbol: A)

    Antistatische Schuhe sollen den Sicherheitsschuhträger vor Gefahren schützen, die im Zusammenhang mit elektrischer Aufladung auftreten können. Sollte sich ein elektrischer Schlag nicht vollständig ausschließen lassen, z. B. durch spannungsführende Teile oder Maschinen, sind sie notwendig. Deren Einsatz soll die elektrostatische Aufladung mindern und ableiten.

    Elektrisch isolierende Schuhe (Symbol: I)

    Diese Sicherheitsschuhe für Elektriker müssen getragen werden, wenn die Gefahr besteht, dass der Träger einen elektrischen Schlag erleidet, beispielsweise durch unter Spannung stehende elektrische Anlagen etc.

    Was bedeutet bei arbeitsschuhen S1 S2 S3?

    S1: Zehenschutzkappe. S1P: Zehenschutzkappe + Durchtrittschutz. S2: Zehenschutzkappe + wasserdicht. S3: Zehenschutzkappe + wasserdicht + Durchtrittschutz + Profilsohle.

    Was ist der Unterschied zwischen S1 und S2?

    In der Schutzklasse S2 müssen die Sicherheitsschuhe allen Anforderungen aus der Klasse S1 entsprechen. Zusätzlich werden an den Schuh Anforderungen bezüglich des Wasserdurchtritts und der Wasserdurchlässigkeit gestellt.

    Was bedeutet Sicherheitsstufe S3?

    Sicherheitsschuhe S3 haben eine Zehenschutzkappe, sind durchtrittsicher und wasserdurchtrittsicher, zudem sind die Sicherheitsschuhe mit einer antistatischen Sohle ausgestattet die eine rutschhemmende Laufsohle hat. Die Laufsohle weist eine stärkere Profilierung wie z.B. für Sicherheitsschuhe S1P auf.

    Was ist die höchste Sicherheitsstufe bei arbeitsschuhen?

    Die höchste Sicherheitsstufe S5 bietet der Dunlop Sicherheitsgummistiefel, da er neben der Stahlzehenschutzkappe, dem Durchtrittschutz aus Stahl und der rutschhemmenden PVC-Sohle gegen verschiedene Chemikalien, Öle, Fette und Desinfektionsmittel resistent ist.