Was bedeuten die ziffern der plz

Die Postleitzahl, die Programmiersprache der Postverarbeitung, wurde in der Schweiz im Jahr 1964 eingeführt. Noch heute verarbeitet die Post die Briefe und Pakete nach diesem Zahlensystem und kann mit der heutigen Technik die Sendungen bis auf die Hausnummer genau vorsortieren. Nicht nur Einwohner, sondern auch Firmen identifizieren sich mit der Postleitzahl.

Was bedeuten die ziffern der plz

«Jedesmal Postleitzahl» war der Slogan der damaligen PTT, als sie die Postleitzahl einführte. | Bilder: PTT-Archiv

 

Die Schweizer Bevölkerung staunte nicht schlecht, als die damalige PTT vor 56 Jahren an der Landesausstellung 1964 in Lausanne die erste Briefsortiermaschine vorstellte. Diese Sortiermaschine, die die Schweiz nach den USA und Deutschland als drittes Land weltweit einführte, war die Lösung in einer Notsituation. Denn aufgrund der anhaltend guten Wirtschaftslage verdoppelte sich die Briefmenge in der Schweiz zwischen 1949 und 1964 auf acht Millionen Sendungen täglich. Gleichzeitig herrschte bei der PTT ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, die die Kleinsendungen von Hand sortierten und die «Pöstlergeographie» auswendig beherrschten. So zwang sich das Nummernsystem bei der Adressierung von Briefen und Paketen auf. Dies war die Geburtsstunde der Postleitzahl.

 

Die Postleitzahlen sind ein Abbild der Logistikwege
«Die Postleitzahlen orientieren sich nicht an politischen Kantons- oder Gemeindegrenzen. Sie sind ein Abbild der Logistikwege der Post.» sagt Thomas Roth, Postleitzahlen-Experte der Schweizerischen Post. Wie bei allen Zahlensystemen – zum Beispiel wie bei den Telefonnummern – üblich, steigen die Nummern von Westen nach Osten auf. Aktuell besitzt 1000 Lausanne die tiefste Postleitzahl und 9658 Wildhaus SG die höchste Postleitzahl in der Schweiz.

 

Was bedeuten die ziffern der plz

Von 1000 wie Lausanne bis 9658 wie Wildhaus SG: Die Landkarte der Postleitzahlen in der Schweiz.

 

Die Postleitzahlen sind die Programmiersprache der Postverarbeitung
Hinter den vierstelligen Ziffern der Postleitzahl versteckt sich ein System. Die erste Ziffer steht für den Leitkreis (1-9) von Westen nach Osten. Die zweite Ziffer gibt Auskunft über das Gebiet. Die dritte Ziffer hat heute ihre Bedeutung verloren, da sie entlang der damaligen Bahn- und Busstrecken festgelegt wurde. Die vierte Ziffer bestimmt den Ort. Nach dieser Systematik und mit Hilfe der modernen Gangfolgesortierung kann die Post die Briefe bis auf die Zustellroute des Briefpöstlers und die Hausnummer genau sortieren.

 

Nicht nur Einwohner, sondern auch Firmen identifizieren sich mit der Postleitzahl
Heute existieren in der Schweiz rund 4400 Postleitzahlen. Neben Postleitzahlen von Ortschaften ordnet die Post auch Postfächern oder grösseren Firmen eine Postleitzahl zu. So verfügt auch die Schweizerische Post mit «3030 Bern» über ihre eigene Postleitzahl. Pro Jahr vergibt die Post ein bis zwei neue Postleitzahlen. Im Gegenzug fallen aber auch einige wieder weg, wenn zum Beispiel Quartiere zusammenwachsen. Jedenfalls ist die Postleitzahl mit viel Emotionen verbunden: «Die Einwohner identifizieren sich mit der Postleitzahl und bei Änderungen oder Streichungen werden die alten Postleitzahlen noch über Jahre hinweg verwendet.» sagt Roth.

Welche Anekdoten sich auch noch hinter den Postleitzahlen verstecken, verrät der Artikel auf News & Hintergründe.

Die Schweizerische Post führte das heutige Postleitzahlen-System 1964 ein. An der Landesausstellung führte die Post erstmals eine Sortiermaschine vor, die mit diesem Zahlensystem arbeitete.

Die Schweiz war damit nach Deutschland (1941) und den USA (1963) das dritte Land, dass die Postleitzahl einführte.

Die erste Zahl steht für die Region. Die Schweiz ist von Ost nach West durchnummeriert. Die Region Westschweiz Süd hat die Nummer 1, Westschweiz Nord die 2, Bern/Oberwallis die 3, Basel die 4, Aargau die 5, die Zentralschweiz und das Tessin die 6, Graubünden die 7, Zürich und Thurgau die 8 und die Ostschweiz die 9.

Die zweite Zahl bezeichnet die genauere Lage in dieser Region. Die Ziffer 40xx etwa steht für Basel Stadt, 45xx für Solothurn, 46xx für Olten und 48xx für Zofingen.

An dritter Stelle folgt die Angabe der Bahnstrecke, auf der die Post verschickt wird. In der Postleitzahl 2525 für Le Landeron zum Beispiel besagt die 2 an dritter Stelle, dass die Post auf der Bahnlinie Biel-Neuenburg verkehrt. Da die Post heute meist nur noch zwischen den Sortierzentren mit der Bahn transportiert wird, kommt dieser Ziffer keine Bedeutung mehr zu.

Die vierte Zahl schliesslich gibt Auskunft über den Ort. So steht die Endziffer 7 in der Postleitzahl 6417 zum Beispiel für den Ort Sattel im Kanton Schwyz, die 8 in 6418 für Rothenthurm. Grössere Gemeinden haben mehrere Postleitzahlen, eine Postleitzahl kann aber auch mehrere politische Gemeinden tangieren. (SDA)

Wer hat die Postleitzahl 00000?

Vor 25 Jahren bekam Deutschland neue Postleitzahlen. Dabei wurde ein Ort an der hessischen Grenze zu Niedersachsen vergessen. Die Bewohner müssen seitdem mit Notlösungen leben, wenn sie Pakete erwarten. „00000“ – diese Ziffern stehen als Postleitzahl auf den Personalausweisen von Marlies Scheffel und Reinhold Heck.

Welcher Ort hat die Postleitzahl 00001?

Kurioser gehts nicht mehr: Im statistischen Landesamt tauchen sie nicht auf, von der Post bekommen sie die PLZ 00000, einen Briefträger haben sie nicht und der Förster ist ihr Bürgermeister. Dabei ist die Gemeinde Reinhardswald an der niedersächsischen Grenze die zweitgrößte in Hessen.

Wie sind die PLZ in Deutschland aufgeteilt?

Die erste Ziffer der fünfstelligen Postleitzahl bezeichnet die Zone, die zweite Ziffer die Region (die ersten beiden Ziffern heißen daher oft Postleitregion oder Leitregion; meist im Gegenuhrzeigersinn vom Zentralort aus fortlaufend – beginnend im Süden).

Wer hat die höchste Postleitzahl?

Die höchste PLZ besitzt ein Ort im Toggenburg: 9658 Wildhaus.