Show Pflanzen sind mehr als Dekoration auf der Bühne für die Fische. Aquarienpflanzen tauschen ständig Stoffe mit ihrer Umwelt aus. Dadurch beeinflussen Sie den Gehalt an Mineralstoffen und Gasen, sowie den pH-Wert in ihrer Umgebung. Der Wurzelraum (Rhizosphäre) von Pflanzen ist Lebensraum für viele Bakterien, die am Ab- und Umbau von Abfallstoffen im Aquarium beteiligt sind. Für ihr Wachstum nehmen die Pflanzen aus dem Aquarienwasser Stickstoff- und Phosphatverbindungen auf und reduzieren so das Risiko von verstärktem Algenwachstum. Lebende Pflanzen verringern außerdem die Konzentration an Krankheitskeimen im Wasser. Zusätzlich dienen sie als Deckung für Tiere, Laichplatz und Dekoration. Aquarienpflanzen stabilisieren das biologische Gleichgewicht im Aquarium und tragen so dazu bei, dass die Tiere dauerhaft gesund bleiben. Fehlen Pflanzen oder wachsen sie nicht gut, hat das oft negative Folgen für die Gesundheit der Tiere. Aquarienpflanzen benötigen, wie alle anderen Pflanzen auch, verschiedene Nährstoffe. Mangelsymptome an Aquarienpflanzen und das verstärkte Auftreten von Algen sind Zeichen für ein Nährstoffungleichgewicht im Aquarium. Regelmäßige Wasserwechsel und eine an die Bedürfnisse der Pflanzen angepasste Düngung schaffe Abhilfe bei solchen Problemen. Mangelsymptome erkennen Der Ort der Mangel an der Pflanze gibt Hinweise auf die Art des
Mangels. Einen weiteren Hinweis gibt die Art der Symptome. Mangelsymptome an Pflanzen äußern sich als Chlorosen (= Verfärbungen), Nekrosen (= Absterben von Gewebe) und Deformationen (= Verkrüppelungen). Als Chlorosen werden alle Verfärbungen von Blättern und Stängeln bezeichnet. Sie entstehen am häufigsten durch den Abbau von Chlorophyll oder durch eine gestörte Bildung von Chlorophyll. Manchnml werden aber von den Pflanzen untypische Farbstoffe gebildet, wodurch sich ungewöhnliche Verfärbungen ergeben. Nekrosen sind Bereiche mit abgestorbenem Gewebe. Bei Pflanzen über Wasser sind sie meistens braun und trocken. Bei untergetaucht lebenden Pflanzen bilden sich zunächst hell- bis dunkelbraune oder schwarze Flecken. Diese Bereiche werden schnell von Bakterien zersetzt oder von Schnecken gefressen, so dass sich Löcher oder ausgefranste Ränder bilden. Verkrüppelungen treten auf, wenn junges Gewebe sich nicht richtig entwickeln kann. Sie sind an den Triebspitzen oder an den Herzblättern zu finden. Blattränder sind nicht gleichmäßig oder Blattflächen verdreht und verbogen. Stickstoffmangel Bei Stickstoffmangel werden zuerst die älteren Blätter von Echinodorus gelb. Beim Umsetzen von Pflanzen im Aquarium treten oft Stickstoffmangelsymptome auf, weil die Pflanze Reserven aus den alten Blättern mobilisiert um anzuwachsen. Bei neuen Pflanzen die alten Blätter zu entfernen, weil die "ja sowieso gelb werden und absterben" ist unsinnig. Es führt nur dazu, dass die Reserven aus den dann verbliebenen ältesten Blättern entzogen werden. Es schwächt die Pflanzen. Im Aquarium tritt als Begleiterscheinung von Stickstoffmangel oft ein Überschuss an Phosphat auf, der ein starkes Wachstum von Pinselalgen begünstigt. Der Anteil des Stickstoffs an der Trockensubstanz der Pflanze beträgt ca. 1,2 - 3,2 %. Er ist Bestandteil der DNS, von Eiweißen, Chlorophyll und Pflanzenhormonen. Stickstoff wird in Form von Nitrat, Nitrit, Ammonium und Harnstoff über die Wurzeln und über die Blätter aufgenommen. Er kann in der Pflanze von alten Blättern in junge verlagert werden. Darum sind die Symptome zuerst an den alten Blättern zu sehen. Kaliummangel Typischer Kaliummangel an Hygrophila. Der Anteil von Kalium an der Trockensubstanz der Pflanze beträgt 1,5 - 4,2 %. Es liegt ausschließlich als Ion im Zellsaft vor. Kalium ist wichtig für den Wasserhaushalt. Der Zellinnendruck wird durch hohe Kalium-Gehalte aufrechterhalten. Kalium-Mangel führt zu einer Störung der Zellatmung, des Kohlehydrat- und Proteinstoffwechsels. Kalziummangel Typischer Kalziummangel an Hygrophila. Kalzium ist meistens in ausreichender Menge im Leitungswasser vorhanden. Mangelsymptome treten im Aquarium auf, wenn mit aufbereitetem, weichem Wasser gearbeitet wird oder regelmäßige Wasserwechsel ausbleiben. Auch ein dichter Besatz mit Garnelen und Schnecken, die dem Wasser Kalzium entziehen, kann zu Kalziummangelsymptomen führen. Der Anteil von Kalzium an der Trockensubstanz der Pflanze beträgt ca. 1,0 - 7,0 %. Kalzium stabilisiert die Zellwände und die Membranen. Es ist wichtig für die Aufrechterhaltung der verschiedenen Reaktionsräume in der Zelle. Gleichzeitig fungiert es als Warnsignal und ist im Zellsaft immer nur in geringer Konzentration vorhanden. EisenmangelEisen kann in der Pflanze nicht verlagert werden. Darum treten Mangelsymptome zuerst den jungen Blättern auf. Ein typisches Symptom für Eisenmangel ist eine zunehmende Aufhellung des Blattgrüns, wobei die Blattader oft lange normal gefärbt sind. Die jüngsten Blätter werden bei akutem Eisenmangel gelb, rosa oder weiß. Die Pflanzen stellen das Wachstum ein und sterben am Ende ab. Eisenmangel tritt recht häufig auf und kann mit verschiedenen Eisendüngern für Aquarienpflanzen behoben werden. Wichtig ist, dass die Dünger auch alle anderen Mikronährstoffe enthalten. Typische Eisenmangelsymptome an Falschem Wasserfreund, Papageienblatt und Echinodorus PflanzennährstoffeFür ein gesundes Wachstum benötigen Pflanzen 16 verschiedene Nährelemente. Sie haben alle im Stoffwechsel der Pflanze eine Funktion, in der sie nicht durch andere Elemente ersetzt werden können. Es sind also alle Nährstoffe für die Pflanze gleich wichtig und alle unverzichtbar.Voraussetzung für das optimale Wachstum aller Pflanzen ist die Versorgung mit allen notwenigen Nährstoffen. Kohlenstoff (C), Sauerstoff (O) und Wasserstoff (H) sind der Hauptbestandteil von Cellulose, Hemicellulose und Pektin, die die Zellwände bilden. Diese drei Elemente sind zusammen auch in Eiweißen, Enzymen, der DNS und im Chlorophyll, sowie in allen anderen Molekülen der Pflanze enthalten.Stickstoff (N) ist Bestandteil der DNS. Es ist in Enzymen, im Chlorophyll, in verschiedenen Pflanzenhormonen und in zahlreichen anderen Verbindungen. Stickstoff wird von Aquarienpflanzen als Harnstoff, Ammonium oder Nitrat aufgenommen. Phosphor (P) ist der wichtigste Energieträger im pflanzlichen Stoffwechsel. Er ist unverzichtbar für die Funktion von Membranen und auch Bestandteil der DNS. Er liegt im Aquarium als Phosphat vor. Kalium (K) ist wichtig für den Wasserhaushalt und den Zellinnendruck. Es aktiviert verschiedene enzymatische Reaktionen. Kalium ist als Ion (K+) im Aquarienwasser. Kalzium (Ca) stabilisiert die Zellwände und die Membranen und dient im Zellsaft als Botenstoff. Kalzium ist als Ion (Ca2+) im Aquarienwasser. Magnesium (Mg) ist als das Zentralatom des Chlorophylls unersetzlich für die Photosynthese und auch für die Bildung von Eiweißen ist es unverzichtbar. Magnesium ist als Ion (Mg2+) im Aquarienwasser. Schwefel (S) ist Bestandteil von Eiweißen und DNS. Er ist auch notwendig, damit die Pflanze Stickstoff aufnehmen kann. Abhängig von der Pflanzenart kann Schwefelmangel Symptome von Stickstoffmangel oder Stickstoffüberdüngung verursachen. Im Aquarienwasser liegt es als Sulfat vor. Eisen (Fe) ist Bestandteil von Chlorophyll-Vorstufen. Es ist außerdem wichtig für den Stickstoff-Stoffwechsel. Eisen wird in seiner 2-wertigen Form (Fe2+) oder als Eisen-III-Chelat von Pflanzen aufgenommen. Bor (B) beeinflusst viele Stoffwechselvorgänge. Besonders wichtig ist es bei der Zellteilung an den Trieb- und Wurzelspitzen. Es liegt als Ion (B+). Mangan ist wichtig für die Photosynthese, schützt die Zellen vor freien Radikalen und ist an der Bildung von sekundärer Pflanzeninhaltsstoffe beteiligt. Mangan wird als Ion (Mn2+) aufgenommen. Kupfer, Zink und Molybdän sind als Co-Faktoren an verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Sie werden als zweiwertige ionen von der Pflanze aufgenommen. Chlor dient zur Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks und des elektrischen Gleichgewichts in der Zelle. Es ist außerdem notwendig für sauerstoff-reduzierende Reaktionen bei der Photosynthese. Es kommt als Chlorid-Ion im Wasser vor. Das richtige Verhältnis ist wichtig Durch die Fütterung sind Stickstoff und Phosphat oft ausreichend vorhanden. Einige andere Nährstoffe müssen durch Dünger nachdosiert werden, wenn sie nicht mit dem Leitungswasser oder dem Futter in ausreichender Menge ins
Becken kommen. Phosphat ist ein z. B. Nährstoff, an dem nur ein relativ geringer Bedarf besteht. Während die Pflanzen 1 mg Phosphat aufnehmen, benötigen sie zusätzlich 5 - 10 mg Nitrat und 10 mg Kalium. Fehlt einer dieser Nährstoffe, wachsen die Pflanzen schlecht und es wird weniger Phosphat aufgenommen. Die Folgen sind ein steigernder Phophatgehalt im Aquarienwasser und das Auftreten von Pinselalgen. Eine Düngung mit den fehlenden Nährstoffen ermöglicht es den Pflanzen zu wachsen und das Phosphat zu verbrauchen. Auf die Weise lassen sich langfristig Pinselalgen durch die Düngung mit Nitrat oder Kalium "bekämpfen". Andersherum kann kann Phosphatmangel zu einem steigenden Nitratwert führen, der wiederum Grünalgen mit sich bringt. Eine Düngung mit Phosphat kann hier Abhilfe schaffen. Gezielt DüngenDa Nährstoffmängel nicht nur durch das Fehlen des Nährstoffs (akuter Mangel), sondern auch durch eine behinderte Aufnahme oder eine eingeschränkte Verstoffwechselung (induzierter Mangel) verursacht werden können, ist es unverzichtbar beim ersten Auftreten eines neuen Mangels eine Wasseranalyse zu machen. Es ist möglich, dass sich die Probleme durch Wasserwechsel oder eine pH-Wert Regulierung beheben lassen. Möglicherwiese
liefert das Wechselwasser nicht genug von einem Nährstoff (z. B. Kalium, Kalzium, Magnesium) oder zuviel davon (z. B. Kalzium, Phosphat). Eine Änderung im Wechselrhythmus oder die Zugabe von Regenwasser / Osmosewasser kann dann schon Abhilfe schaffen.
© Zierfischfreunde Warendorf e. V. 2018 - 2022 Wie werde ich Schwarzalgen los?Bekämpfung von Pinselalgen
Sie können Pinselalgen auch direkt bekämpfen. Dafür eignet sich Easy Carbo von Easy Life, das Sie einfach in das Aquarium geben. Laut Herstellerangabe verwenden Sie dazu 1 bis 2 ml auf 50 Liter Aquarienwasser.
Warum werden die Pflanzen im Aquarium schwarz?Kalium. Typisch für einen Mangel an Kalium (K) sind löchrige Blätter bzw. absterbendes Blattgewebe (Nekrosen). Am Anfang sind diese nur als kleine, schwarze Punkte zu erkennen, wachsen aber dann zu sichtbaren Löchern heran, die teilweise gelb oder schwarz umrandet sind.
Wie bekämpft man Schwarzalgen im Aquarium?Sie können Sie die Schwarzalgen bekämpfen
Entfernen Sie als Erstes mit der Hand alle Pflanzen, die von den Schwarzalgen befallen sind. Dies gilt auch für Pflanzen, die nur sehr gering belastet sind. Nehmen Sie einen Mulmsauger und saugen Sie damit alle weiteren Algen vom Boden des Aquariums ab.
Wie sehen Pinselalgen aus?Pinselalgen bilden kleine borstige Büschel auf Pflanzen und Gegenständen. Sie sind dunkelgrün bis schwarz gefärbt, gehören jedoch zu den so genannten Rotalgen.
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