Was ist der unterschied zwischen einer corvette und einem chevrolet

(Motorsport-Total.com) - Nick Catsburg ist wohl das, was man einen Tausendsassa im Motorsport nennen kann. Der 34-Jährige wechselt schon seit Jahren zwischen GTE-, GT3- und TCR-Fahrzeugen hin und her. Seit 2020 pilotiert er in der US-amerikanischen IMSA-Serie für Corvette Racing eine Chevrolet Corvette C8.R.

Was ist der unterschied zwischen einer corvette und einem chevrolet

© Motorsport Images

Die GTE-Version der Corvette fährt 2022 nur noch in der WEC Zoom

Doch für dieses Jahr musste das Fahrzeug kastriert werden. Durch das Ende der GTLM-Klasse, in der Fahrzeuge nach GTE-Reglement eingesetzt wurden, musste der US-Bolide an die neue GTD-Pro-Kategorie angepasst werden. Dort wird eigentlich mit GT3-Fahrzeugen gefahren. Doch der Unterschied zwischen beiden Klassen ist nicht groß, so Catsburg.

"Die Leute überschätzen die Unterschiede zwischen GTE und GT3 wirklich", hält er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' fest. "In unserem Fall gibt es ein paar Änderungen am Differenzial, deutlich mehr Gewicht, und andere Reifen. Das sind die Hauptunterschiede. Als Fahrer müssen wir jetzt mit einem Reifen klarkommen, der weniger Grip hat und schneller abbaut. Und wir haben ABS."

GTE vs. GT3: Reifen der größte Unterschied

All diese Änderungen wirken sich auf die Performance der Corvette aus, jedoch nicht so sehr auf das Fahrgefühl. Der Niederländer ist sich ziemlich sicher: "Wenn man die gleichen Reifen wie in der alten GTLM-Klasse auf ein GT3-Auto aufzieht, und ein bisschen am Set-up arbeitet, dann kann das GT3-Auto genauso schnell sein. Es ist sehr ähnlich."


Corvette beim Doppeleinsatz in Sebring

Und im GT3-Rennwagen kennt sich Catsburg aus. In dieser Klasse ist er schon seit Jahren für verschiedene BMW-Teams unterwegs. Für den Autobauer aus München gewann er unter anderem die 24h Nürburgring 2020 und die 24h Spa 2015. In diesem Jahr geht er in einem BMW M4 GT3 von Schubert Motorsport im ADAC GT Masters an den Start.

Den größten Unterschied zwischen GTE und GT3 macht der Reifen aus, ist Catsburg aufgefallen: "Wenn man von unseren Michelins in der GTLM-Klasse kommt, und den neuen Reifen aufzieht, sind wir beim Set-up komplett aus dem Fenster draußen. Wir mussten wirklich sehr viel am Set-up arbeiten und ändern, damit der Reifen bei uns funktioniert."

Nick Catsburg: Keine Probleme mit der Umstellung

Grundsätzlich outet sich der Niederländer als Fan der GTE-Version der Corvette C8.R, "ohne ABS, mit weniger Gewicht, und auch mit ein bisschen mehr Leistung. Das ist einfach schöner und schneller." Dennoch mache das Fahrzeug auch im GT3-Trimm Spaß.

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Erstmals war die Corvette C8.R bei den 24h Daytona im GT3-Trimm unterwegs Zoom

Die Umstellung zwischen den beiden Fahrzeug-Kategorien fällt Catsburg auch deshalb relativ leicht, weil er schon seit Jahren auf mehreren Hochzeiten tanzt. "Ich bin da ein glücklicher Junge und merke immer wieder: Das ist ein Vorteil", meinte er am Rande des Saisonauftakts der Deutschen GT-Meisterschaft in Oschersleben.

Catsburg weiter: "Es ist nicht so schwer, mich anzupassen, und das macht mich zu einem besseren Fahrer. Ich fahre einfach mehr, ich fahre unterschiedliche Fahrzeuge, arbeite mit mehr und unterschiedlichen Menschen zusammen. Daher fühlt es sich so an, als würde mich das nur besser machen, und als gäbe es keine wirklichen Nachteile."

Bei Corvette Racing hat Catsburg in den vergangenen Jahren die US-Langstreckenklassiker 24h Daytona, 12h Sebring und Petit Le Mans bestritten. In diesem Jahr gewannen er, Antonio Garcia und Jordan Taylor mit der kastrierten Corvette C8.R in Sebring. Eine reinrassige GTE-Version ist noch in der FIA WEC unterwegs: Dort teilen sich Tommy Milner und Nick Tandy den einzigen permanent eingeschriebenen US-Dampfhammer.

Chevrolets achte Corvette-Generation will mit Mittelmotor, neuer Technik und ihren Fahrleistungen beeindrucken. Testfahrt, Bilder, technische Daten und Preise

  • 482 PS katapultieren die Corvette in 3,5 Sekunden auf 100 km/h

  • Zwei Ausstattungsversionen in Deutschland: 2LT und 3LT

  • Preise: Ab 89.900 Euro, Cabrio ab 96.400 Euro

Chevrolet gegen Ferrari – wer dieses Duell gewinnt, war bislang nie eine Frage. Mit der seit Mitte 2020 in den USA und seit Ende 2021 in Europa ausgelieferten Corvette C8 Stingray wollen die Amerikaner jetzt endlich die Italiener übertrumpfen und gehen dafür grundlegend neue Wege.

Legendäres US Sports Car: Die Corvette

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Überzeugendes Design: Sportwagen-Ikone Corvette © Chevrolet

„In fast 70 Jahren ist das der größte Schritt, den wir je gemacht haben“, sagt Chefingenieur Ed Piatek. Genauso wie bei Ferrari (und auch bei Lamborghini oder McLaren) ist der Motor neuerdings nicht mehr im Bug montiert, sondern mittig im Rahmen aus Aluminium und Karbon. Hübsch drapiert unter einer Fiberglas-Haube wurde er direkt hinter die Sitze gequetscht. So senkt er den Schwerpunkt der „Vette“ und verlagert ihn vor allem zur besseren Balance genau in die Mitte des Fahrzeugs. Außerdem wird die Lenkung entlastet und die Walzen im Heck haben mehr Traktion. „Besser sehen kann man auch, wenn der Motorblock nicht mehr den Blick auf die Straße blockiert“, so Piatek.

Das Ergebnis dieser Veränderung ist ein um mindestens eine Klasse besseres Fahrverhalten. Wo man früher zumindest gefühlt ein paar Augenblicke warten musste, bis der lange Bug der Kurve folgte, wirkt das Coupé nun viel agiler. Kaum setzt man einen Lenkimpuls, schon hat die Corvette den Kurs geändert – und am Kurvenausgang steht sie schneller wieder gerade, sodass man das Gaspedal erneut auf den Boden hämmern kann.

Die neue Corvette liefert bärenstarke Fahrleistungen

Was ist der unterschied zwischen einer corvette und einem chevrolet

Die neue Corvette taugt auch als cooler Cruiser © Chevrolet

Begünstigt von der ersten Doppelkupplung für die Ikone, katapultiert sich die Corvette gen Horizont, dass Ferrari-Fahrer sich staunend die Augen reiben. Dabei startet Chevrolet gerade mal mit dem Basis-Modell und von ZR1 oder Z06 ist noch gar keine Rede. Doch schon dieser Teufelsrochen macht seinem Namen alle Ehre. Obwohl die Corvette alles andere als ein Leichtgewicht ist, reichen 482 PS und 613 Nm für Fahrleistungen, wie es sie so beim Einstiegsmodell noch nie gegeben hat: Von 0 auf 100 beschleunigt das legendäre US Sports Car in 3,5 Sekunden, das Limit liegt erst bei 296 km/h.

So sehr sich die Amerikaner nach Ferrari gestreckt und soviel sie deshalb an der Corvette geändert haben, in ein paar Disziplinen bleibt sich der Bestseller treu: Der Motor ist nach wie vor ein Sauger mit monströsen 6,2 Liter Hubraum und die Corvette taugt mehr als jeder andere Sportwagen dieses Kalibers auch als Cruiser.

Cooles Design, hochwertige Materialien

Was ist der unterschied zwischen einer corvette und einem chevrolet

Lack, Leder und Metall: Der Innenraum überzeugt © Chevrolet

Die Corvette ist im Tour-Modus, dem ersten von drei Fahrprofilen, nicht nur komfortabler als alles, was aus Italien oder England kommt, sondern obendrein viel leiser. Und sie bietet mit ihren zwei Kofferräumen im Bug und im Heck auch mehr Platz fürs Gepäck und taugt sogar als Cabrio, weil man bei allen Coupés das Dach herausnehmen kann. Trotzdem gibt es wieder ein echtes Cabrio, das erstmals ein versenkbares Hardtop mitbringt.
Kaum wiederzuerkennen ist das Design der Corvette. Für sich betrachtet wirkt es spektakulär, im Vergleich mit anderen Supersportwagen aber ziemlich austauschbar. Das weckt eine sentimentale Sehnsucht nach den Muscle-Cars von einst und der legendären Coke-Bottle-Form.

Digitales Cockpit und Infotainment

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Die Corvette hat jetzt digitale Instrumente und Anzeigen plus Infotainment © Chevrolet

Auch das Ambiente präsentiert sich völlig neu: mit digitalen Instrumenten, einem großen Touchscreen daneben und einem fast quadratischen Lenkrad. Dieses liegt überraschend gut in der Hand, ist oben flach, damit man besser drüberschauen, und unten, damit man leichter einsteigen kann.
Eine Hauptrolle spielen Lack, Leder und viel blankes Metall. Das sieht gut aus, fühlt sich gut an und vor allem macht es die tristen Plastikwüsten vergessen, mit denen die Amerikaner sich früher selbst deklassiert haben. Wenn nur die riesige Mauer nicht wäre, die zwischen den beiden Sitzen aufragt.

Auch die Schalterleiste, die wie ein Rinnsal auf der gesamten Länge drüberfließt, hätten sich die Amis besser gespart. Mit so kleinen Tasten will niemand hantieren, während er ein 500-PS-Auto auf Kurs hält.

Der Fahrspaß kostet ab 89.900 Euro

Was ist der unterschied zwischen einer corvette und einem chevrolet

Autor Thomas Geiger unterwegs im Corvette-Testwagen © Chevrolet

Mittelmotor, Doppelkupplung, Fahrleistungen weit jenseits von Porsche 911 & Co. und endlich ein Handling, das nicht nur für Hartgesottene taugt – nun spielt die Corvette in der achten Generation tatsächlich in einer Liga mit Ferrari.
Dennoch haben die Amerikaner ihre Herkunft nicht vergessen: Im Vergleich zu den luxuriösen Mittelmotor-Modellen aus Maranello bleibt die Corvette vergleichsweise günstig. Bei uns startet sie bei 89.900 Euro für die Coupé-Version und 96.400 Euro für das Cabriolet. Damit ist die C8 unter ihresgleichen ein wahres Schnäppchen.

Technische Daten Chevrolet Corvette, Preis

Technische Daten (Herstellerangaben)

Chevrolet Corvette Stingray Coupé 6.2 V8 2LT Automatik (ab 09/21)

Motorart

Otto

Hubraum (Verbrennungsmotor)

6.162 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

354

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

482

Drehmoment (Systemleistung)

613 Nm

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

6.450 U/min

Antriebsart

Heck

Beschleunigung 0-100km/h

3,5 s

Höchstgeschwindigkeit

296 km/h

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

277 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

12,1 l/100 km

Kofferraumvolumen normal

357 l

Leergewicht (EU)

1.730 kg

Zuladung

250 kg

Garantie (Fahrzeug)

3 Jahre / 100.000 km

Länge x Breite x Höhe

4.634 mm x 1.934 mm x 1.235 mm

Grundpreis

89.900 Euro

Text: Thomas Geiger

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Wie viel kostet die billigste Corvette?

Preise: Ab 89.900 Euro, Cabrio ab 96.400 Euro Mit der seit Mitte 2020 in den USA und seit Ende 2021 in Europa ausgelieferten Corvette C8 Stingray wollen die Amerikaner jetzt endlich die Italiener übertrumpfen und gehen dafür grundlegend neue Wege.

Warum sagt man die Corvette?

Benannt wurde die Corvette nach dem kleinen, wendigen Kriegsschiff. Gemäß einer Legende wurde für den neuen Sportwagen von General Motors ein Name gesucht, bis ein Mitarbeiter auf diesen Namen kam, während er in einem Wörterbuch suchte.

Ist eine Corvette von Chevrolet?

Chevrolet bietet die Corvette im Modelljahr 2017 mit drei Motorvarianten an: Es gibt das Grundmodell „Stingray“, die Corvette Grand Sport sowie das Sportmodell Z06 und ab 2018 auch wieder eine Corvette ZR1.

Was bedeutet Corvette?

Korvette, die 'kleines Kriegsschiff', Entlehnung (Ende 18. Jh.) von frz. corvette 'schnelles Schiff' (an der Kanalküste), um 1800 für einen französischen, Mitte 19.