Was kostet eine solaranlage für ein einfamilienhaus

Was kostet eine solaranlage für ein einfamilienhaus

Die Anschaffungskosten für eine Solaranlage sind erschwinglich

Die Anschaffungskosten für eine Solaranlage am Einfamilienhaus (Photovoltaik) liegen durchschnittlich zwischen 1.000 und 1.400 EUR je kWp Leistung, können aber im Einzelfall stark variieren. Unser Artikel zeigt Kostenbeispiele aus der Praxis und geht detailliert auf alle kostenbestimmenden Faktoren ein.

Kostenbeispiel: Solaranlage Einfamilienhaus

Beispielsituation:

  • Einfamilienhaus
  • Photovoltaik-Anlage mit 7,5 kWp
  • durchschnittlicher Montage-Aufwand
  • Stromspeicher mit 6 kWh Kapazität

PostenPreis
PV-Anlage 9.400 EUR
Stromspeicher 5.400 EUR
Gesamtkosten 14.800 EUR

Weiter unten im Artikel finden Sie ein weiteres Preisbeispiel, mit einer teureren Beispielsituation. Damit erhalten Sie ein Gefühl für die Bandbreite des möglichen Kostenspektrums.

Kostenfaktoren

  • Art der Solaranlage
  • Anschaffungskosten
  • Kosten im Betrieb

Art der Solaranlage

Beim Begriff „Solaranlage“ muss zunächst unterschieden werden, um welche Art von Solaranlage es sich handelt:

  • Anlagen für Solarthermie erzeugen ausschließlich Warmwasser
  • Photovoltaik-Anlagen erzeugen elektrischen Strom

Nicht nur der Einsatzzweck, sondern auch die Kosten für beide Anlagentypen liegen weit unterschiedlich.

Anschaffungskosten

Anschaffungskosten für Solarthermie-Anlagen. Je nachdem, ob nur Warmwasser erzeugt oder auch die Heizung unterstützt werden soll, liegen die Anschaffungskosten für eine Solarthermie-Anlage beim Einfamilienhaus gewöhnlich zwischen 5.000 und 10.000 EUR.

Anschaffungskosten für Photovoltaik-Anlagen. Die Kosten richten sich weitgehend nach der Leistung der PV-Anlage (angegeben in kWp = kW peak). Durchschnittlich liegen die Anschaffungskosten zwischen 1.000 und 1.400 EUR je kWp der Anlage.

Welche Anlagenleistung benötigt wird richtet sich nach den individuellen Anforderungen im Einzelfall (Deckung des Eigenbedarfs, Nutzung der Wiedereinspeisevergütung, individuelle Kalkulation der Anlage).

Was kostet eine solaranlage für ein einfamilienhaus


Die Kosten für eine Photovoltaik-Anlage werden pro kWp Leistung berechnet

Anschaffungskosten für Stromspeicher. Soll die Anlage vor allem zur Deckung des Eigenverbrauchs genutzt werden, ist die Anschaffung eines Stromspeichers zum Zwischenspeichern des Stroms unumgänglich.

Die Kosten für Stromspeicher richten sich nach der individuell erforderlichen Dimensionierung. Im Einfamilienhaus bewegen sich die Anschaffungskosten für Stromspeicher gewöhnlich zwischen 6.000 und 20.000 EUR. Als groben Richtwert für die Kosten kann man gewöhnlich von 800 – 1.200 EUR je kWh Speicherkapazität ausgehen.

In der Praxis spielen allerdings weniger die Anschaffungskosten für den Speicher eine Rolle, sondern es sollten vielmehr die Kosten für das Speichern von Strom (laufende Kosten) betrachtet werden.

Kosten im Betrieb

Betriebskosten bei Solarthermie-Anlagen. Die Betriebskosten für Solarthermie-Anlagen sind in den ersten 25 Jahren sehr gering. Die Stromkosten für die Umwälzpumpe bewegen sich jährlich zwischen 30 und 50 EUR, etwa alle 2 Jahre ist eine Wartung erforderlich, die Kosten dafür bewegen sich zwischen 100 und 200 EUR. Somit entstehen insgesamt laufende Kosten zwischen 80 und 150 EUR.

Betriebskosten bei Photovoltaik-Anlagen. Bei Photovoltaik-Anlagen fallen vielfältige laufende Kosten an (Wartung, Reinigung, Versicherung, Steuern). Es ist sinnvoll, diese Kosten als Kosten für den erzeugten Strom zu summieren. Im Durchschnitt kann man aufgrund der Betriebskosten beim Einfamlienhaus von Kosten zwischen 8 Cent bis 12 Cent für die kWh selbst erzeugten Strom ausgehen.

Betriebskosten Stromspeicher. Auch bei Stromspeichern ist es überschaubarer, wenn man die Kosten auf die kWh zwischengespeicherten Strom umrechnet. Darin fließen die Anschaffungskosten, die Lebensdauer und die mögliche Entladetiefe des Stromspeichers ein und geben so eine bessere Berechnungsgrundlage.

Bei den heute in Einfamilienhäusern verbauten Stromspeichern bewegen sich die Kosten pro kWh selbst erzeugten und gespeicherten Strom (Gesamtkosten) zwischen 15 und 30 Cent je kWh. Die Gesamtkosten einer PV-Anlage samt Zwischenspeicherung können in vielen Fällen also bereits die Höhe eines Schwachlast-Stromtarifs („Nachtstrom“) erreichen oder sogar überschreiten.

Kostenbeispiel aufwändige Ausführung

Beispielsituation:

  • Einfamilienhaus
  • PV-Anlage mit 10 kWp
  • höherer Einbau-Aufwand
  • Stromspeicher mit 10 kWh Kapazität

PostenPreis
Solaranlage 14.100 EUR
Stromspeicher 10.450 EUR
Gesamtkosten 24.550 EUR

Kosten sparen

Kosten lassen sich durch folgende Maßnahmen sparen:

  • Anlage bedarfsgerecht dimensionieren: Stromverbrauch und Anlagenleistung aufeinander abstimmen, professionelle Wirtschaftlichkeitsberechnung durchführen lassen
  • Wiedereinspeisung möglichst vermeiden: aktuell kaum lohnend, eher auf Deckung des Eigenverbrauchs setzen
  • Wartungsvertrag abschließen: meist werden günstigere Wartungskosten angeboten
  • Steuerberater konsultieren: optimale steuerliche Gestaltung (als Besitzer einer PV-Anlage ist man fast immer Gewerbetreibender)
  • künftige Solardachpflicht bedenken: In einigen Bundesländern in naher Zukunft bereits Pflicht auch bei Wohngebäuden

Video: PV-Anlage richtig dimensionieren

FAQ

Was kostet eine Solaranlage fürs Einfamilienhaus?

In unserem Beispiel kostet die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage mit 7,5 kWp und Stromspeicher 14.800 EUR. Auf den tatsächlichen Preis wirken allerdings zahlreiche Faktoren ein.

Welche Faktoren beeinflussen den Preis?

Die wichtigsten Faktoren sind die Art der Solaranlage (Solarthermie / Photovoltaik), die Dimensionierung der Anlage, bei Photovoltaik-Anlagen sind zusätzlich auch die Kosten pro kWh selbst erzeugtem und gespeichertem Strom eine maßgebliche Größe. Weitere Faktoren finden Sie hier.

Welche Möglichkeiten gibt es, Kosten zu sparen?

Kosten lassen sich sparen, indem man Anlagen bedarfsgerecht dimensioniert und vom Fachmann eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchführen lässt. Zudem sollte man einen Wartungsvertrag abschließen und Kontakt mit dem Steuerberater suchen. Bei der Gestaltung der Anlage sollte auf eine möglicherweise in naher Zukunft geltende Solardachpflicht geachtet werden. Weitere Möglichkeiten zum Kosten sparen finden Sie hier.

Autorin: Johanna Bauer

Artikelbilder: Kzenon/Shutterstock, AHatmaker/Shutterstock

Was ist besser Solar oder Photovoltaik?

Solarkollektoren haben einen deutlich höheren Wirkungsgrad als Photovoltaik Module. Moderne Kollektoren erreichen Wirkungsgrade von etwa 90 Prozent, allerdings treten in den Leitungen, in den Wärmetauschern und im Speicher weitere Verluste auf. Die Gesamtanlage erreicht so meist einen Wirkungsgrad von knapp 50 Prozent.

Was ist der Unterschied zwischen Solar und Photovoltaik?

Unter Photovoltaikanlagen versteht man im allgemeinen Sprachgebrauch „Solaranlagen“. Im Gegensatz zu Solarthermieanlagen bestehen sie aus Solarmodulen, die Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln. Und das ohne Zwischenschritte.

Was kostet eine Solarthermieanlage für ein Einfamilienhaus?

Wie viel Solarthermie kostet, hängt vor allem von einer Entscheidung ab: Soll mit der Sonnenenergie nur für Warmwasser gesorgt oder auch die Heizung unterstützt werden. Solarthermie für ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet im Schnitt rund 5.000 Euro für Warmwasser und 10.000 Euro für Heizung und Warmwasser.

Wie viele Solarplatten brauche ich?

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass eine Solaranlage für einen vierköpfigen Haushalt 5 bis 10 kWp aufbringen sollte. Damit ist der Eigenbedarf gedeckt und es bleibt im besten Fall auch noch Energie, die zur Einspeisung ins Stromnetz oder in die eigene Stromcloud genutzt werden kann.