Was passiert nach der letzten chemo

Was sind Spätfolgen?

Spätfolgen sind Folgen der Behandlung einer Krebserkrankung, die sowohl körperlich als auch psychisch in Erscheinung treten können.

Sie sind von verschiedenen Faktoren abhängig: von der jeweiligen Art des Tumors, der durchgeführten Therapie (ob Sie eine Operation hatten und wenn ja, welche?; ob Sie eine Chemotherapie hatten und wenn ja, welche/wieviele?; ob Sie bestrahlt wurden und wenn ja, welche Dosis und wo?), den Nebenwirkungen sowie auch von persönlichen Faktoren wie beispielsweise das Geschlecht oder das Alter, in dem Sie Krebs hatten.

Spätfolgen sind individuell unterschiedlich. Sie können sehr früh in Erscheinung treten oder auch erst nach vielen Jahren. Es gibt zudem auch Krebsüberlebende, die mit diesen späten Konsequenzen der Therapie und Behandlung nicht konfrontiert sind und keine Probleme im weiteren Verlauf haben.

Langzeitfolgen und Spätfolgen

Im Allgemeinen wird unterschieden zwischen Langzeitfolgen, d.h. Probleme, die auch 5 Jahre nach der aktiven Behandlung und Therapie noch bestehen, und Spätfolgen, die nach der Genesung und meist auch erst nach Jahren auftreten können. Zudem gibt es Spätfolgen, die insbesondere nach einer Strahlentherapie auftreten können. Sowohl Langzeit- als auch Spätfolgen können die Lebensqualität erheblich einschränken.

Körperliche Spätfolgen

Körperliche Spätfolgen können durch die Schädigung gesunder Organe entstehen. Dieser Schaden kann sich auch erst im Verlauf der Zeit entwickeln. Mögliche betroffene Organe, die durch eine Chemotherapie oder Bestrahlung geschädigt wurden, können zum Beispiel das Herz-Kreislaufsystem, das Gehör oder auch das Nervensystem sein. Es können beispielsweise kardiovaskuläre Erkrankungen oder chronische Schmerzsyndrome entstehen. Auch ein vermindertes Hör- oder Sehvermögen oder Einschränkungen des Bewegungsapparates können eine Folge sein.

Neuropsychologische Beeinträchtigungen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen oder auch eine verminderte Fertilität und Unfruchtbarkeit können unter anderem auch Langzeitfolgen einer intensiven Behandlung und Therapie sein.

Psychosoziale Spätfolgen

Neben den körperlichen Folgeerkrankungen können ehemalige Krebspatienten auch an psychosozialen Spätfolgen leiden. Diese lassen sich jedoch oftmals nur schwer als solche identifizieren.

Psychologische Spätfolgen betreffen die Gedanken- und Gefühlswelt. Beispielsweise kann es durch eine Bestrahlung des Kopfes zu Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen kommen. Eine Operation mit sichtbar bleibenden Veränderungen kann sich auf das Selbstbewusstsein negativ auswirken.

Soziale Spätfolgen beziehen sich auf das soziale Umfeld und die Umgebung. Eine schwere Erkrankung kann sich auch auf die sozialen Beziehungen des Betroffenen auswirken und diese negativ beeinflussen. Lange Abwesenheitszeiten in Schule oder Beruf können auch die psychosoziale Entwicklung und die individuelle Lebensqualität beeinflussen.

Zu den psychosozialen Spätfolgen gehören unter anderem das Fatigue-Syndrom (ein chronisches Müdigkeitssyndrom), Schlafstörungen, krankheitsbezogene Ängste, Depressionen, soziale Anpassungsschwierigkeiten oder auch kognitive Funktions- bzw. Leistungseinschränkungen wie Probleme mit der Konzentration, der Aufmerksamkeit oder dem Gedächtnis.

Nachsorge ist Vorsorge!

Das Wissen über Langzeit- und Spätfolgen führt dazu, dass Therapien und Behandlung überdacht und angepasst werden können, um zukünftig das Risiko für Folgeerkrankungen zu minimieren. So individuell jeder Krankheitsverlauf ist, so individuell ist auch das Auftreten der Spätfolgen.

Um Spätfolgen erfolgreich behandeln zu können, ist Früherkennung besonders wichtig.

Jeder ehemalige Krebspatient benötigt eine spezielle, individuelle und vor allem lebenslange Nachsorge, in welcher Spätfolgen erkannt und rechtzeitig behandelt werden!

Diese Nachsorgeuntersuchungen sollten aus regelmäßigen medizinischen Kontrollen im Rahmen einer Nachsorgesprechstunde sowie auch einer psychosozialen Nachsorge bestehen. Es geht hierbei um die genaue Erfassung der physischen, psychischen und sozialen Unterstützungsbedarfe.

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Nebenwirkungen der Chemotherapie

Die zellschädigende Wirkung der Zytostatika beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Krebszellen. Auch gesunde Körperzellen leiden darunter und hier vor allem jene Zellen, die sich häufig teilen. Dazu zählen etwa Blutzellen, aber auch Schleimhaut- und Haarzellen. Daher kommt es bei einer Chemotherapie zu Nebenwirkungen, die sehr belastend sein können, wie etwa:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Schleimhautentzündungen
  • Störungen der Blutbildung
  • Haarausfall
  • Ermüdungssyndrom (Fatigue)

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Nach überstandener Chemotherapie zur Reha

Eine Chemotherapie ist also eine sehr belastende Zeit. Sie ist nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist und für die Seele eine kräfteraubende Phase auf dem Weg zur Gesundheit. Viele Betroffene profitieren daher nach einer Chemotherapie sehr von einer onkologischen Rehabilitation. Diese gibt neue Kraft für die Rückkehr in den Alltag und in den Beruf. Die Patienten lernen zudem, bestmöglich mit ihrer Erkrankung umzugehen und wieder mit mehr Zuversicht in die Zukunft zu blicken. Die Lebensqualität kann sich nach der Chemo durch die Rehabilitation enorm verbessern.

Vor allem aber wirkt die Reha im Kampf gegen die Krebserkrankung und sichert den Erfolg der Therapie. Das Rezidivrisiko geht dadurch zurück. Es treten also seltener Rückfälle auf.

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Die onkologische Reha bietet viele Vorteile

Trotz aller Vorteile ist eine Rehabilitationsmaßnahme natürlich nicht verpflichtend. Bevor man sie ablehnt, sollte man sich allerdings gründlich über die Vorteile dieser intensiven Gesundheitsmaßnahme informieren. Die Erholungs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die eine Rehaklinik bietet, gehen über einen selbst geplanten Urlaub weit hinaus. Die onkologische Reha ist zudem weit mehr als das, was man früher unter einer klassischen "Kur" verstand. Natürlich entstehen durch die Reha auch keine Kosten für die Patienten. Die Krankenkassen oder die Deutsche Rentenversicherung kommen (bis auf die übliche Zuzahlung) für alle Leistungen der Rehaklinik auf.

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Wann kann die Kur-Maßnahme starten?

Wer sich zu einer Rehabilitation entschließt, kann schon während der ambulanten oder stationären Chemotherapie mit seinem Arzt oder einem Sozialdienstmitarbeiter darüber sprechen. Noch während der Behandlung können die Erkrankten bei ihrer Krankenkasse oder Rentenversicherung einen Antrag auf eine Anschlussrehabilitation oder eine Anschlussheilbehandlung stellen. Diese beginnt direkt nach dem Ende der Chemo bzw. spätestens ein bis zwei Wochen nach dem Abschluss der Therapie. Voraussetzung ist allerdings, dass man wieder ausreichend belastbar ist. Man sollte als beim Start der Reha keine intensive Pflege mehr brauchen.

Wer nach seiner Chemotherapie gerne etwas Zeit verstreichen lassen möchte, bevor es in die Reha-Einrichtung geht, kann sich auch für die "klassische" Reha, dann in Form einer sogenannten Krebs-Nachsorge-Reha entscheiden. Sie kann ganz nach den Wünschen des Erkrankten und den Kapazitäten der gewünschten Rehaklinik auch erst Monate später beginnen. Ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt hilft bei der Entscheidung, welche Variante am besten ist. Diese "klassische" Nachsorge Reha kann auch beim Hausarzt beantragt werden.

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So läuft die Reha nach einer Chemotherapie ab

Die onkologische Reha nach einer Chemotherapie dauert meist drei Wochen. Bei medizinischer Notwendigkeit kann sie aber auch länger andauern. Es existiert keine "Standard-Reha" für Patienten, die eine Chemotherapie hinter sich haben. Jeder Aufenthalt wird sozusagen maßgeschneidert und individuell an die Bedürfnisse des Genesenden angepasst. Lediglich im Bereich der Rehabilitation nach einer Brustkrebserkrankung gibt es seitens der DRV sogenannte "Therapieleitlinien", die einen gewissen Rahmen vorgeben.
Noch am Anreisetag gibt es eine ärztliche Untersuchung und ein Aufnahmegespräch, bei dem der Arzt alle wichtigen medizinischen Informationen erfragt. Bei diesem Gespräch werden auch die Ziele festgelegt, die durch die Chemotherapie-Reha erreicht werden sollen.

Ein generelles Ziel ist natürlich immer, die Gesundheit, Aktivität und Leistungsfähigkeit des Patienten wiederherzustellen. Dennoch hat jeder Erkrankte speziell für seine Situation auch ganz individuelle Ziele und Wünsche. Für viele ist die Reha so etwas wie ein sanfter, kraftspendender Übergang von der seelischen und körperlich anstrengenden Tumorbehandlung im Krankenhaus zurück in den Alltag. Eine Phase, die die Genesenden dringend brauchen, um Belastendes loszulassen und um neue, positive Dinge in ihr Leben zu integrieren.

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Therapien nach der Chemotherapie

Stehen die Therapieziele fest, verordnet der Arzt oder die Ärztin die dafür geeigneten Reha-Maßnahmen. Das können individuelle Behandlungen, aber auch Behandlungen in der Gruppe sein. Vorträge wie etwa Informationsveranstaltungen über gesunde Ernährung können ebenfalls Teil des Therapieplans sein. Dieser ist übrigens kein starres Korsett. Bei den regelmäßigen Visiten erfragt und beurteilt der Arzt die Therapiefortschritte. Sollte es nötig sein, werden die Therapien häufiger oder intensiver durchgeführt. Auch eine Überlastung des Patienten wird so verhindert: Empfindet ein Patient den Behandlungsplan als zu dicht, kann der Arzt jederzeit auf eine langsamere Gangart "zurückschalten".

Die verordneten Maßnahmen helfen unter anderem dabei, die als Nebenwirkung einer Chemo häufigen Neuropathien zu behandeln. Dabei kommt es zu Taubheit in Händen und Füßen, sowie zu einem unangenehmen Kribbeln auf der Haut. In diesem Fall sind BäderErgotherapie oder Physiotherapie wichtige Therapieoptionen. Sie setzen die Nerven unterschiedlichen Reizen aus und sorgen dafür, dass die Extremitäten trotz Beschwerden bewegt werden. All das unterstützt die Nerven dabei, sich von den Beanspruchungen durch die Chemotherapie zu erholen. Die Erfahrungen zeigen, dass brennende Schmerzen und Missempfindungen mit Hilfe dieser Verfahren zurückgehen können.

So vielfältig wie die vielen Therapiemöglichkeiten ist das Netz an Spezialisten, das sich in der Reha-Einrichtung um Patienten kümmert, die eine Chemotherapie hinter sich haben: Neben onkologisch geschulten Ärzten stehen Psychologen, Physiotherapeuten, Ergo- und Sporttherapeuten sowie Diätassistenten zur Verfügung. Im Rehazentrum Bad Bocklet gibt es zudem bei Bedarf fächerübergreifende Hilfe. Interdisziplinär genutzte Diagnostik- und Therapiebereiche, sowie Spezialisten aus anderen Fachbereichen können jederzeit hinzugezogen werden.

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Gesünderer Lebensstil dank Reha Spezialisten

Auch ein Blick auf den Lebensstil des Erkrankten ist Teil der Rehabilitation. Ziel ist die Stärkung des Bewusstseins, dass der Patient selbst etwas dazu beitragen kann, um seine Erkrankung zu bewältigen und das Risiko ihres Wiederauftretens zu verringern. In der Reha lernt der Patient, in welchen Bereichen er selbst Einfluss auf seine Krebserkrankung nehmen kann. Daher sind auch Bewegung und Sport Teil des Therapieplans. Ebenso die Optimierung der Ernährung und bei Bedarf die Raucherentwöhnung.

Die Therapieziele und -bausteine zielen aber nicht nur auf die körperliche Erholung ab. Genauso wichtig ist die Rehabilitation von Seele und Geist. Auch sie leiden bei der Chemotherapie mit. Hier können Einzel- oder Gruppengespräche über die belastenden Erfahrungen während der Zeit der Chemotherapie helfen. Auch wer keinen massiven Leidensdruck spürt, kann von der Erfahrung der speziell geschulten Therapeuten in der Rehaklinik profitieren. Mitgefühl und die Anerkennung, dass dem Patienten etwas Schlimmes widerfahren ist, helfen bei der Verarbeitung der Krebserkrankung. Besonders wichtig ist diese Hilfe für Patienten, die unabhängig von der Krebsdiagnose unter einer psychischen Erkrankung leiden.

Ängste, Hoffnungen und Probleme, etwa durch körperliche Einschränkungen, können im geschützten, sicheren Raum der Reha-Klinik besprochen werden. Erfahrene Therapeuten geben dabei Halt, Unterstützung und Anregung.

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Wieder Vertrauen in den Körper gewinnen

All das kann Patienten bei der Stärkung ihres Kohärenzgefühls helfen. Dieses Urvertrauen in die Bewältigung des Lebens kann durch eine Krebserkrankung stark erschüttert werden. Das Vertrauen in den eigenen Körper und in seine Gesundheit leidet.

Viele Erkrankte geraten so in eine Opferrolle und verlieren das Vertrauen, ihr Leben selbstbestimmt bewältigen zu können. In der Reha erhalten sie die Möglichkeit, sich aktiv mit ihrer Erkrankung und ihrer neuen Lebenssituation auseinanderzusetzen.

Sie lernen, den Blick wieder nach vorne zu richten und zur verloren geglaubten Normalität ihres Lebens zurückzukehren.

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Wie lange dauert es bis sich der Körper nach der Chemo wieder erholt?

Die onkologische Reha nach einer Chemotherapie dauert meist drei Wochen. Bei medizinischer Notwendigkeit kann sie aber auch länger andauern. Es existiert keine "Standard-Reha" für Patienten, die eine Chemotherapie hinter sich haben.

Was kommt nach der Chemo?

Normalerweise beginnt die nur wenige Tage nach der Krebsbehandlung und dauert in der Regel drei Wochen. Mit dazu gehören neben Sport und Ernährungsberatung auch psychische Hilfe. Die Anschlussreha, auch "Anschlussheilbehandlung" genannt, erfolgt in der Regel stationär.

Wie viele Menschen überleben eine Chemo?

Die absolute Überlebensrate der Krebspatienten nach 5 Jahren liegt bei 80 %, es leben also noch 80 von 100 Patienten.In der Vergleichsgruppe leben von 100 Personen in der allgemeinen Bevölkerung nach 5 Jahren noch (geschätzt) 95 Personen.

Wann weiß man ob die Chemo anschlägt?

Elf Tag nach dem Beginn der Kultur werden die Tumorzellen dann mit verschiedenen Konzentrationen an Zellgiften konfrontiert. Sterben die Zellen dadurch ab und bilden sich keine Cluster mehr, zeigt dies, dass die Chemotherapeutika wirken und die Therapie greift.