Was tun wenn man starke kopfschmerzen hat

Fragen und Antworten zum Thema "Hausmittel gegen Kopfschmerzen"

Welche Alternative gibt es, wenn man kein Koffein mag oder verträgt?

Nicht-Kaffeetrinker ersetzen das koffeinhaltige Getränk z.B. durch einen kräftigen Ingwertee mit einem Schuss Zitrone. Alternative: Sie kauen ein kleines Stück der recht scharfen Ingwerwurzel oder mischen frisch geriebenen Ingwer in einen Frucht-/Gemüsesaft.

Wenn Zeit oder Gelegenheit für ein warmes Bad fehlen – was kann man tun?

Hier hilft vielen Betroffenen die Selbstmassage mit einem klassischen Föhn: Sie stellen ihn auf eine gemäßigte Wärmestufe ein und bewegen ihn kreisförmig über Hinterkopf, Nacken und Schulterbereich. Als Alternative sind auch eine Wärmflasche oder ein Wärmekissen (mit Kernen, Körnen oder Kräutern) möglich.

Kann man mit Bewegung und Sport gegen Kopfweh vorbeugen?

Viele Mediziner raten dazu, regelmäßig an der frischen Luft spazieren zu gehen und wenn möglich auch etwa dreimal pro Woche auch leichten Sport zu treiben – Walken, Fahrradfahren, Joggen usw. Sehr hilfreich sind in vielen Fällen auch Dehn- und Lockerungsübungen, insbesondere für Nacken und Schultern.

Welche und wie viele Kopfschmerz-Arten gibt es?

Die Internationale Kopfschmerzgesellschaft (IHS) kennt mehr als 200 unterschiedliche Kopfschmerz-Klassifikationen. Sie reichen vom Spannungskopfschmerz bis zur chronischen Migräne, können hämmern, stechen oder pochen und können sich auf Stirn, Schläfe, Nacken oder den gesamten Hinterkopf konzentrieren. 

Was tun wenn man starke kopfschmerzen hat

Sie können sich stechend, hämmernd oder dumpf anfühlen, hinter der Stirn, im Nacken oder einseitig an der Schläfe auftauchen: Kopfschmerzen kommen in ganz unterschiedlicher Ausprägung vor und betreffen verschiedene Bereiche des Kopfs. Nach Klassifikation der Internationalen Kopfschmerzgesellschaft (IHS) lassen sich heute über 200 Arten unterscheiden – vom weit verbreiteten Spannungskopfweh bis hin zum eher seltenen Gewichtheberkopfschmerz, der durch körperliche Anstrengung ausgelöst wird.

"Treten Kopfschmerzen sehr stark, erstmalig länger anhaltend oder in ungewohnter Form auf, sollten Sie sie immer zuerst abklären lassen und nicht ohne ärztliche Rücksprache mit Hausmitteln experimentieren", rät Allgemeinmedizinerin Dr. Miriam Ortiz von der Hochschulambulanz für Naturheilkunde der Berliner Charité.

Handelt es sich aber um leichtes oder mittelstarkes Kopfweh, das Sie in der Vergangenheit immer mal wieder nach einem stressigen Arbeitstag oder einer schlaflosen Nacht erlebt haben, können natürliche Mittel aus der Hausapotheke durchaus Linderung bringen.

Wärme gegen Spannungskopfschmerzen

Wärmeeinwirkung hat sich vor allem bei Spannungskopfschmerz bewährt, da sie die Muskelspannung senkt. "Eine wärmende Anwendung im Nacken tut dann gut, etwa ein erwärmtes Kirschkernkissen, eine feucht-warme Kompresse oder ein Nackenguss durch einen warmen Duschstrahl", sagt Miriam Ortiz. "Mit einem heißen Bad hingegen, das oft empfohlen wird, wäre ich vorsichtig. Dabei kann der Blutdruck abfallen und bestehende Kopfschmerzen können sich noch verstärken." Als Hausmittel für Migräne werden traditionell auch warme Fußbäder oder Senfmehlfußbäder empfohlen. Ebenso können Wechselduschen nach Kneipp sowie Fuß- und Armbäder mit ansteigender Temperatur helfen.

Kälte bei Kopfweh durch Bildschirmarbeit

Pocht der Schädel zum Beispiel nach langer Bildschirmarbeit, kann Kühlung angenehm sein. Ein Gelkissen aus dem Kühlschrank oder ein kalter Waschlappen für mehrere Minuten auf Stirn oder Schläfen halten – das kann die Schmerzwahrnehmung verringern. "Ein kaltes Armbad nach Kneipp verstärkt die Durchblutung der Arme und sorgt dadurch für veränderte Kreislaufverhältnisse in der oberen Körperhälfte. Diese kreislaufanregende und erfrischende Anwendung kann hilfreich sein, wenn zum Kopfschmerz Müdigkeit und niedriger Blutdruck kommen", so die Ärztin.

Dazu nacheinander oder gleichzeitig die Arme von der Hand bis zur Mitte des Oberarms in kaltes Wasser tauchen, etwa am Waschbecken. Warten, bis ein Kältegefühl eintritt, dann die Arme abstreifen und zum Wiedererwärmen mit einem Handtuch bedecken oder bewegen. Kneipp-Anwendung nur durchführen, wenn Hände und Arme warm sind. "Es kommt als Reaktion auf den Kältereiz im Anschluss zu einer Mehrdurchblutung der Arme", erklärt Ortiz.

Pfefferminzöl wirkt schmerzlindernd

Der schmerzlindernde Effekt von Pfefferminzöl konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden und ist vergleichbar mit der Einnahme einer Schmerztablette. "Entscheidend ist das großflächige Auftragen auf Stirn und Schläfen, dabei darf man nicht zu sparsam sein", weiß die Medizinerin. "Vorsicht vor Augen- und Hautreizungen – verwenden Sie kein reines, sondern verdünntes Minzöl." In Apotheken finden Sie beispielsweise Präparate mit zehnprozentigem Anteil an Pfefferminzöl.

Vorsicht: Für Kleinkinder sind ätherische Öle nicht geeignet. Auch Menschen, die an Asthma leiden, sollten vorab mit dem Arzt klären, ob entsprechende Mittel für sie infrage kommen. Das Auftragen und Einreiben mit den Händen unterstützt die entspannende Wirkung. "Man weiß, dass Minzöl die Kälterezeptoren auf der Haut anregt, was wahrscheinlich für einen Teil der schmerzlindernden Wirkung verantwortlich ist", sagt Ortiz.

Mit Weidenrinde und Mädesüß gegen Kopfweh

Eine Art pflanzliches Schmerzmittel ist die Weidenrinde. Sie enthält Salicylate, das sind Vorläufer des bekannten Schmerzhemmers Acetylsalicylsäure, kurz ASS. Die Inhaltsstoffe aus der Weidenrinde wirken ähnlich, jedoch nicht so intensiv wie ASS. Wer sich für Weidenrindentee entscheidet, muss mit dem bitteren Geschmack zurechtkommen, angenehmer ist die Tabletten- oder Kapselform. Nicht empfohlen wird die Anwendung für Menschen, die Blutverdünner einnehmen und auch für Kinder eignen sich Weidenrindenpräparate nicht.

Was tun wenn man starke kopfschmerzen hat

"Leidet man während eines grippalen Infekts unter Kopfweh, haben sich Tees mit der Heilpflanze Mädesüß bewährt", ergänzt Miriam Ortiz. Mädesüß enthält ebenfalls Vorstufen der Acetylsalicylsäure und wirkt leicht schmerzlindernd. Wichtig: Wer allergisch auf Salicylate reagiert, sollte Weidenrinde und Mädesüß nicht anwenden.

Lassen Sie sich beim Arzt oder in der Apotheke beraten, ob etwas gegen die Einnahme der pflanzlichen Mittel spricht.

Kaffee bei niedrigem Blutdruck

Gerade bei jungen Frauen löst häufig ein zu niedriger Blutdruck Kopfschmerzen aus. "Dann bessert ein Espresso oder Kaffee die Beschwerden, da Koffein die Gefäße verengt und den Blutdruck erhöht", sagt die Expertin. Der Effekt ist laut Studien jedoch vor allem bei Menschen spürbar, die Kaffee nicht gewohnheitsmäßig und in eher kleinen Mengen trinken. Beim regelmäßigen und höheren Konsum verpufft die Wirkung durch Gewöhnung oft. Warum manche dem Espresso noch Zitronensaft hinzuzufügen, lässt sich laut Miriam Ortiz aus wissenschaftlicher Sicht bislang nicht erklären.

Bewegung gegen Kopfschmerzen

Ein schmerzhaftes "Schraubstockgefühl" an Scheitel, Hinterkopf und Nacken lässt sich in vielen Fällen gut durch Bewegung, Dehn- und Lockerungsübungen beheben. "Manchmal genügt schon ein zwanzigminütiger Spaziergang an der frischen Luft, wenn Sie den ganzen Tag drinnen am Schreibtisch gesessen haben", so der Tipp von Miriam Ortiz. Die erhöhte Sauerstoffversorgung im Freien regt Stoffwechselvorgänge und die Durchblutung an. Und der Blick in die Weite erholt die Augen, denn eine Überlastung durch ständiges Nahsehen am Computer kann ebenfalls zu Kopfschmerz führen.

"Schulterkreisen vorwärts und rückwärts, den Nacken durch Kopfneigen bewusst dehnen, den Brustkorb öffnen, indem Sie die Arme weit nach hinten führen: Solche einfachen Übungen können schnelle Entlastung und damit Schmerzlinderung bringen", sagt die Ärztin. "Am besten machen Sie tagsüber alle anderthalb Stunden eine kurze Pause und planen eine Lockerungseinheit ein."

Was tun wenn man starke kopfschmerzen hat

Dr. Miriam Ortiz

© W&B/Privat

Unsere Expertin: Dr. Miriam Ortiz, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Naturheilkunde der Hochschulambulanz für Naturheilkunde vom Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Charité Universitätsmedizin Berlin

Was tun wenn man starke kopfschmerzen hat

Mädesüß

Mädesüß ist eine Heilpflanze, die viele Menschen gar nicht kennen. Sie enthält schmerzstillende Substanzen, die ähnlich wie Acetylsalicylsäure wirken

Was tun wenn man starke kopfschmerzen hat

Weide, Weidenrinde

Die Weidenrinde enthält Substanzen, die dem Arzneistoff Acetylsaliclysäure ähnlich sind. Die Heilpflanze wird unter anderem bei Rückenschmerzen und Arthrose eingesetzt

Was tun wenn man starke kopfschmerzen hat

Pfefferminze: Hilfreich gegen Kopf- und Bauchschmerzen?

Pfefferminzöl hilft bei Verdauungsbeschwerden und Reizdarm. Zugleich kann es Kopfschmerzen und Erkältungssymptome lindern

Was wirkt am schnellsten bei Kopfschmerzen?

Episodische, nicht dauerhaft auftretende Form. Bei gelegentlich auftretenden Spannungskopfschmerzen können Acetylsalicylsäure (ASS), Paracetamol und Ibuprofen oder ein kombiniertes Präparat aus ASS, Paracetamol und Koffein die Beschwerden lindern.

Was beruhigt Kopfschmerzen?

Bei Spannungskopfschmerzen: Wärme und Kälte Gegen Spannungskopfschmerzen kann sowohl generelle als auch gezielt angewandte Wärme helfen. Entsprechende Maßnahmen sind ein heißes Bad, ein Saunabesuch, Wärmekissen, feucht-heiße Kompressen, die auf Schultern und Nacken gelegt werden, und, wenn wenig Zeit ist: ein Fön.

Welche Art von Kopfschmerzen sind gefährlich?

Treten Kopfschmerzen neu, in ungewohnter Stärke oder mit einer (neuen) Begleitsymptomatik (Übelkeit, Erbrechen) auf, treten zusätzlich Bewusstseinseintrübungen oder Wesensveränderungen auf, wird eine ärztliche Abklärung dringend empfohlen.

Wann können Kopfschmerzen gefährlich sein?

Wann sollte ein Betroffener zum Arzt gehen? Ein ganz neues heftiges Kopfweh sollte ärztlich untersucht werden, denn es kann auch etwas Ernstes dahinterstecken. Ebenso sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn weitere Symptome hinzukommen wie Schwindel, Fieber, hoher Blutdruck oder neurologische Ausfallsymptome.