Was wenn wehen vor geplantem kaiserschnitt

In manchen Fällen ist eine spontane Geburt aus medizinischen Gründen nicht möglich. Das ergibt sich entweder aus Ihrer Vorgeschichte (z. B. nach früheren Geburten durch Kaiserschnitt oder anderen Operationen) oder aus dem Verlauf der aktuellen Schwangerschaft (z. B. bei einem zu grossen Kind, spezieller Lage des Kindes oder teilweise bei Mehrlingsgeburten).

Häufig haben Frauen einfach Angst vor der Geburt, vor allem, wenn bei früheren Geburten Komplikationen aufgetreten sind oder sie sich eine spontane Geburt nicht zutrauen. Wir beraten Sie gerne im Rahmen der Schwangerschaftskontrollen in unserem Ambulatorium oder der Vorgeburtskontrolle in der Gebärabteilung nach gründlicher Untersuchung.

Ist die Entscheidung für einen Kaiserschnitt gefallen, planen wir diesen etwa 10 Tage vor dem errechneten Geburtstermin. Dieser Zeitpunkt gilt als besonders günstig, weil Ihr Kind reif ist und die Plazenta noch genügend arbeitet.

Planung und Vorbereitung

Vorgängig werden Sie Sie für die Anästhesiesprechstunde aufgeboten, damit die Narkose besprochen werden kann und Sie Ihre offenen Fragen diesbezüglich klären können.

Einen Tag vor dem geplanten Kaiserschnitt treten Sie ins Spital ein. Wir überprüfen nochmals die Lage und allenfalls die Grösse des Babys und führen die erforderlichen Schwangerschaftskontrollen inklusive Blutentnahmen durch. Spätestens jetzt unterschreiben Sie die Einverständniserklärung für den Eingriff nach einem ärztlichen Aufklärungsgespräch. Bitte teilen Sie uns mit, ob Sie gleichzeitig mit dem Kaiserschnitt eine Unterbindung wünschen, sofern bei Ihnen die Familienplanung abgeschlossen ist.

Die Nacht verbringen Sie dann nochmals zuhause. Sollte die Geburt zwischen der letzten Kontrolle und dem geplanten Kaiserschnitt beginnen (mit Blasensprung, Wehen oder leichter Blutung), dann wird der Kaiserschnitt selbstverständlich vorgezogen.

Teilnarkose

In fast allen Fällen ist ein Kaiserschnitt mit Spinal- oder Periduralanästhesie, also Teilnarkose, möglich. Sie erleben die Geburt im Wachzustand, ohne dass Sie bei dem Eingriff Schmerzen verspüren. Ihr Partner darf auch im Operationssaal dabei sein und am Kopfende neben Ihnen Ihr Baby begrüssen. Ausnahmen ergeben sich aus Notsituationen, wenn es besonders schnell gehen muss oder eine mütterliche Blutgerinnungsstörung vorliegt. Auch bei Einnahme von Aspirin bis zur Operation oder anderen Medikamenten, welche die Blutgerinnung beeinflussen, kann eine Vollnarkose erforderlich werden.

Nach dem Kaiserschnitt

Nach dem Kaiserschnitt bleiben Sie noch einige Stunden in der Gebärabteilung, bis Sie Ihre Beine wieder richtig spüren. So können wir allfällige Probleme rasch erkennen und sofort reagieren.

Auch beim Kaiserschnitt unterstützen wir das Bonding, d.h. wir fördern die Verbindung zwischen Eltern und Baby optimal. Sollte die Situation Ihnen dies nicht ermöglichen, können auch der Vater oder weitere Begleitpersonen einspringen.

Nach wenigen Stunden betreuen wir Sie wie üblich auf unserer Wochenbettabteilung. Die Länge des Wochenbettaufenthaltes richtet sich nach Ihrem Wohlbefinden. Wir möchten, dass Sie sicher und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.

Risikogeburt

  • Äussere Wendung bei Beckenendlage

    Falls sich Ihr Kind bis zum Ende der 37. Schwangerschaftswoche noch nicht in die richtige Gebärposition gedreht hat, also mit dem Kopf nach unten, kommt unter Umständen eine sogenannte «äussere Wendung» des Kindes in Frage.

  • Drohende Frühgeburt

    Trotz medizinischer Fortschritte nehmen Frühgeburten weltweit eher zu (7 bis 8 % in den westlichen Ländern). Uns stehen jedoch vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung, auf eine drohende Frühgeburt zu reagieren. Mit jedem Tag, den das Kind im Mutterleib verbringen kann, steigen seine Chancen, gesund zu überleben.

  • Mehrlingsgeburt

    Wenn Sie mehr als ein Baby erwarten, erfahren Sie das heutzutage meist schon bei der ersten Ultraschalluntersuchung. Eine Mehrlingsschwangerschaft begleiten wir mit häufigeren Kontrollen, vor allem in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft.

  • Kaiserschnitt

    Es gibt verschiedene Gründe, in denen eine Geburt per Kaiserschnitt sinnvoll ist. Manchmal ist eine spontane Geburt aus medizinischen Gründen nicht möglich, in anderen Fällen fürchten Frauen sich davor oder trauen sich eine spontane Geburt nicht zu.

In unserem Video erklärt dir Hebamme Sandra Schneider im Detail, was bei einem Kaiserschnitt passiert.

Wann ist ein geplanter Kaiserschnitt notwendig?

Grundsätzlich ist ein Kaiserschnitt immer dann erforderlich, wenn die Gesundheit von Mutter und Kind durch eine vaginale Geburt bedroht wäre. Allerdings ist Kaiserschnitt nicht gleich Kaiserschnitt.

Man unterscheidet zwischen:

Primäre Sectio (geplanter Kaiserschnitt)

Sekundäre Sectio

Kaiserschnitt auf Wunsch

Für den geplanten Kaiserschnitt entscheiden sich die Eltern und der Arzt schon vor Beginn der Geburt. Er ist medizinisch notwendig und wird noch vor Einsetzen der Wehen an einem geplanten Termin durchgeführt.

Von sekundärer Sectio spricht man, wenn bei einer bereits begonnen, vaginalen Geburt ein Umstieg auf einen Kaiserschnitt erforderlich wird.

Geplanter Kaiserschnitt und Wunschkaiserschnitt: Wo liegt der Unterschied?

Ein Wunschkaiserschnitt findet, wie der Name es schon sagt, auf Wunsch der Mutter statt. Medizinisch liegen hier keine Gründe vor, die einen Kaiserschnitt nötig machen. Er wird in der Regel aufgrund von persönlichen Gründen – beispielsweise Angst vor Geburtsverletzungen oder der Wunsch nach Planbarkeit des Geburtstermins – durchgeführt.

Ärzte betrachten diesen Trend allerdings mit Sorge, denn ohne medizinische Gründe hat ein Kaiserschnitt mehr Nach- als Vorteile. Kaiserschnitt-Risiken und -folgen sollten also gut bedacht sein, bevor man sich für eine Wunschsectio entscheidet.

Mehr Information zu den Vor- und Nachteilen eines Wunschkaiserschnitts findest du im Video:

Der geplante Kaiserschnitt findet aufgrund von medizinischer Notwendigkeit (zum Beispiel, wenn das Baby in Querlage liegt) durchgeführt.

: Ungeplanter Kaiserschnitt und Notkaiserschnitt

Neben einem Wunsch- und einem geplanten Kaiserschnitt gibt es auch einen ungeplanten Kaiserschnitt (Sekundäre Sectio). Dieser wird durchgeführt, wenn die natürliche Geburt schon begonnen hat. Aus bestimmten Gründen (zum Beispiel einem Geburtsstillstand) muss jedoch ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Bei einem ungeplanten Kaiserschnitt finden die OP-Vorbereitung und Aufklärung normal statt – die Gesundheit von Mama und Kind ist nicht akut in Gefahr.

Ein Notkaiserschnitt wird in Situationen durchgeführt, wenn die Gesundheit von Mama und Kind gefährdet sind. Zum Beispiel, wenn nach einem Nabelschnurvorfall die Versorgung des Babys unterbrochen wird. Hier muss schnell gehandelt werden.

Welche Risiken gibt es bei einem Kaiserschnitt?

Obwohl der Kaiserschnitt mittlerweile ein Routineeingriff ist, kann es dennoch zu Komplikationen kommen. Wie nach jeder Operation gibt es auch beim Kaiserschnitt ein Risiko für:

  • Blutungen
  • Wundinfektionen
  • Thrombosen
  • Verwachsungen der Narbe

Babys, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, haben öfter Atemstörungen, weil sie Fruchtwasser verschluckt haben.

In welcher Woche wird ein Kaiserschnitt gemacht?

Meist wird der geplante Kaiserschnitt ein bis zwei Wochen vor dem errechneten Termin angesetzt.

Der Grund: Viele Kliniken wollen vermeiden, dass die Schwangere plötzlich mit Wehen im Kreißsaal steht. Dann muss es nämlich sehr schnell gehen, um Komplikationen zu vermeiden.

: Wehen-Beginn vor Kaiserschnitt-Termin

Was bedeutet das für mich?

Wenn dein Kind nicht mehr warten will, ist das im Allgemeinen kein Problem. Bekommst du schon vor deinem geplanten Kaiserschnitt Wehen, dann wird aus dem primären einfach ein sekundärer Kaiserschnitt.

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen geplanten Kaiserschnitt?

Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Grundsätzlich ist das anhängig davon, wie es dir und deinem Kind geht. Geht es dem Kind gut und ist der Grund für einen Kaiserschnitt zum Beispiel ein zu enges Becken, dann wird in der Regel bis zum Beginn der 39. SSW abgewartet.

Wenn die Versorgung des Kindes außerhalb der Gebärmutter besser gewährleistet ist als innerhalb, zum Beispiel bei einer schweren Plazentainsuffizienz oder wenn eine Fruchtwasserinfektion durch vorzeitigen Blasensprung droht, kann ein geplanter Kaiserschnitt auch schon früher stattfinden.

Wie läuft der geplante Kaiserschnitt ab?

Als Vorbereitung für die OP wird ein Blasenkatheter gelegt und das Schamhaar rasiert – danach folgt die Betäubung.

: Warum werde ich vor dem Kaiserschnitt rasiert?

Vor einem Kaiserschnitt werden die Haare im Bereich des Schambeins vollständig entfernt. So kann eine mögliche Infektion verhindert werden. Die Haare im Bereich der großen Schamlippen bleiben heute in den meisten Fällen dran.

Für die Geburt den Intimbereich rasieren. Ist das wirklich notwendig? In unserem Artikel erfährst du mehr: „Sollte man sich für die Geburt untenrum rasieren?“

Wie werde ich betäubt?

Bei einem geplanten Kaiserschnitt kann die Schwangere meist über die Art der Anästhesie entscheiden. Hier kannst du in der Regel zwischen einer Vollnarkose oder einer örtlichen Betäubung (Spinalanästhesie oder Periduralanästhesie) entscheiden.

Wird der geplante Kaiserschnitt unter einer lokalen Betäubung durchgeführt, wird vor dem Bauch im Operationsraum ein Sichtschutz etwa auf Höhe der Brust angebracht. So bekommst du so wenig wie möglich vom eigentlichen Eingriff mit. Durch die lokale Betäubung spürst du keinerlei Schmerzen – Druck- und Zugbewegungen am Bauch sind aber immer noch spürbar.

: einfach erklärt

In unserer Webstory erklärt Hebamme Sandra an einem Stoffmodell, wie die OP bei einem Kaiserschnitt genau abläuft.

Das passiert beim Kaiserschnitt

Wirkt die Betäubung, wird das Baby meist mit dem sogenannten Misgav-Ladach-Verfahren geholt. Das heißt, im Bereich der Bikinizone am Unterbauch wird ein 12 bis 15 Zentimeter langer waagrechter Schnitt gesetzt und die Haut darunter Schicht für Schicht durch Dehnen bis zur Gebärmutter aufgespalten.

Den Schnitt spürst du nicht, er wird sehr weit unten an deinem Bauch ausgeführt, später ist er unter Schamhaar und der Unterhose versteckt.

Das Baby wird dann aus der Gebärmutter gehoben – jetzt spürst du vielleicht ein vermindertes Druckgefühl am Bauch. Dann wird die Nabelschnur wird durchtrennt und jetzt kann das Baby auch schon zu seiner Mutter auf den Arm.

Der Arzt entnimmt jetzt noch die Plazenta und verschließt sowohl die Gebärmutter als auch die Bauchdecke.

Übrigens: Der Papa darf sowohl Wunsch- als auch beim geplanten Kaiserschnitt dabei sein – er muss nur sterile OP-Kleidung anziehen.

Wie lange dauert die Kaiserschnitt-Operation?

Die Dauer eines Kaiserschnitts ist von Fall zu Fall verschieden und von individuellen Umständen abhängig. Wenn du zum beispielsweise aufgrund vorheriger Operationen im Bauchbereich Verwachsungen und Vernarbungen hast, nimmt der Eingriff mehr Zeit in Anspruch.

Normalerweise kann man bei einem Kaiserschnitt aber mit einer reinen Operationsdauer von circa 15 bis 30 Minuten rechnen. Dazu kommen noch etwa eine halbe Stunde für die Narkoseeinleitung und die Lagerung der Patientin.

Was passiert nach dem Kaiserschnitt?

Nach dem Kaiserschnitt wirst du auf die Wöchnerinnenstation gebracht und kannst dich dort von dem Eingriff erholen. An der Bettkante sitzen und auch Aufstehen ist nach der Sectio caesarea bereits nach einigen Stunden möglich und auch nötig, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern. Die frühzeitige Bewegung dient außerdem dazu, die Darmtätigkeit anzuregen und so einer Verstopfung nach Kaiserschnitt vorzubeugen.

Die Kaiserschnittnarbe verheilt in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen. Nach wenige Tagen ist die Wunder allerdings schon geschlossen und die Fäden beziehungsweise Klammern können gezogen werden.

In der Regel hast du drei bis vier Tage nach der Operation Schmerzen. Das betrifft besonders Bewegungen, die die Bauchdecke belasten – also beim Aufstehen, Husten oder Niesen.

Bei starken Schmerzen kann der Frauenarzt schmerzstillende Mittel verschreiben, die auch Stillenden einnehmen dürfen, ohne das Kind zu gefährden.

Wie lange muss man nach einem Kaiserschnitt im Krankenhaus bleiben?

Nach dem Kaiserschnitt bleiben die meisten Patientinnen für etwa vier bis sieben Tage im Krankenhaus. Im Falle eines Notfallkaiserschnitts oder bei Komplikationen kann ein längerer Klinikaufenthalt notwendig sein.

Ist die Geburt beim Kaiserschnitt wirklich schmerzfrei?

Nein. Das ist ein Irrglaube, der sich leider sehr hartnäckig hält. Ein Kaiserschnitt – ob geplant, auf Wunsch oder durch Notwendigkeit – ist alles andere als „der leichte Weg“.

Es stimmt, dass der Kaiserschnitt heutzutage sanfter durchgeführt wird als früher – es werden weniger Nerven und Gefäße durchgetrennt.

: ein sanfter Kaiserschnitt?

Wichtig ist jedoch: Schmerzfrei ist der geplante Kaiserschnitt, da du währenddessen gut betäubt bist. Jedoch musst du auch beim Heilungsprozess mit Schmerzen rechnen.

Einmal Kaiserschnitt, immer Kaiserschnitt: Stimmt das?

Nein. In vielen Fällen spricht nach einem Kaiserschnitt nichts gegen eine vaginale Entbindung. Ausschlaggebend ist, warum er gemacht wurde. Besteht derselbe Grund immer noch, etwa wenn dein Becken zu eng ist, kann ein erneuter geplanter Kaiserschnitt sinnvoll sein.

Wurde der Kaiserschnitt aufgrund einer Wehenschwäche oder einer sehr langen Geburtsdauer durchgeführt, kann beim nächsten Mal eine Geburt auf „normalen“ Wege versucht werden.

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Kaiserschnitt. Unter: https://www.familienplanung.de/schwangerschaft/geburt/kaiserschnitt/, (letzter Zugriff: Mai 2021)
  • Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: Kaiserschnitt: Welche Vor- und Nachteile haben lokale Betäubung und Vollnarkose?. Unter: https://www.gesundheitsinformation.de/kaiserschnitt-welche-vor-und-nachteile-haben.2686.de.html?part=geburt-4u-ofz7-wdm5, (letzter Zugriff: Mai 2021)
  • Holzgreve, Brigitte: 300 Fragen zur Schwangerschaft, Gräfe Und Unzer Verlag
  • Laue, Birgit: 1000 Fragen an die Hebamme, Gräfe Und Unzer Verlag

Wie lange Wehen vor Kaiserschnitt?

Prinzipiell sollte der geplante Kaiserschnitt so nah wie möglich am errechneten Geburtstermin liegen. Oft legt das Ärzte-Team den Termin rund 2 Wochen vor den eigentlichen Geburtstermin. Je weiter der Termin vor dem eigentlichen Geburtstermin liegt, desto kleiner ist das Risiko einer spontanen Geburt, bzw.

Kann ich in der SS Was zum Beruhigen nehmen vor Kaiserschnitt?

Klare Flüssigkeiten wie Wasser oder Tee können Sie bis zu zwei Stunden vor dem Eingriff trinken. Ein Beruhigungsmittel vor der Narkose erhalten Sie nicht, da dieses Ihr Kind sonst recht schläfrig machen würde.

Was passiert vor geplantem Kaiserschnitt?

Wie läuft der geplante Kaiserschnitt ab? Gemeinsam mit deinem Arzt machst du dir Gedanken, ob du eine Vollnarkose oder eine Teilnarkose für die OP möchtest. Die Teilnarkose beim Kaiserschnitt hat den Vorteil, dass du dein Baby direkt in den Arm nehmen und nach dem Kaiserschnitt stillen kannst.

Was wird am Tag vor dem Kaiserschnitt gemacht?

Oft kommt ihr zwei Stunden vor der OP in die Klinik. Dort wird ein Zugang gelegt, ein Dauerkatheter gesetzt, ein CTG angefertigt und manchmal auch noch ein Ultraschall gemacht.