Geheimliste von Aldi und Rewe: Marken-Produkte viel billiger! Wer steckt hinter Ja, K-Classic und Gut und Günstig? Show
Teilen FOCUS online/Wochit No-Name-Marken unter der Lupe: Wie Sie den Hersteller von Supermarkt-Produkten herausfinden Dienstag, 07.06.2022, 08:58 Die Preise für Lebensmittel steigen. Auch deshalb greifen viele Verbraucherinnen und Verbraucher gezielt auf günstigere Produkte wie Milfina, Milbona, K-Classic oder Ja. Doch wer steckt dahinter und wie gut sind die Produkte? FOCUS Online sagt, wo Sie die Produkte finden und wie Sie den Marken-Hersteller entlarven können. Wer sparen will, muss sich bücken! Egal ob bei Rewe, Edeka, Kaufland, Real oder Hit: Im untersten Fach eines Supermarkt-Regals lauert für Kunden das meiste Sparpotential. Die deutschen Supermärkte verstecken dort in der Regel ihre Eigenmarken. Direkt unter großen Markenprodukte stehen dort Marmelade, Schokolade, Chips, Kaffee, Tee oder Cola zum deutlich kleineren Preis. Hinter Marken wie K-Classic, Ja, Milsani, Biscotto oder Milbona stecken beliebte Marken wie Müller, Leibniz, Milka oder Zott. Doch wie erkennt man, wer hinter dem No-Name-Produkt steckt?
So entlarven Sie die großen Hersteller der No-Name-MarkenEin einfacher Trick ist es, den Hersteller des No-Name-Produkts auf der Packung zu finden. In der Regel steht die zuständige Firma in der Nähe des Mindesthaltbarkeitsdatums oder der Gramm- und Literangabe. Notieren Sie sich die Adresse auf der Packung und suchen Sie diese dann im Netz. In vielen Fällen taucht dann der Markenhersteller in der Suche auf. Auf der Packung Milchreis der Aldi-Eigenmarke „Milsani“ steht beispielsweise die „T.M.A. Handelsgesellschaft mbH“ mit Adresse „An den Breiten“ in 01454 Leppensdorf. Eine Internet-Suche ergibt, dass am gleichen Ort der Molkereibetrieb Sachsenmilch angedockt ist, die wiederum zu Markengigant „Müller“ gehört.
Hinter diesen beliebten No-Name-Marken stecken beliebte HerstellerIn der Käse- und Joghurttheke Hinter dem Schmelzkäse von „K-Classic“ (Kaufland), dem Allgäuer Schmelzkäse von „Ja!“ (Rewe) und dem „Hofburger“ Käse-Aufschnitt von Aldi Nord und Aldi Süd steckt der Großkonzern „Hochland“. Die beliebten Marken-Salate aus der Schale von „Homann“ finden Lidl-Kunden auch hinter „Vitakrone“ und der fettarme BiActiv-Joghurt von Milsani kommt von Zott. In der „Reinen Buttermilch“ von „Milbona“ von Lidl steckt in Wahrheit „Müller“. Der Molkerei-Großkonzern „Bauer“ stellt auch Joghurt-Produkte der Eigenmarken „Gutes Land“ (Netto Marken-Discount), „Ja!“ (Rewe), „K-Classic“ (Kaufland) und „Gut und Günstig“ (Edeka) her. Darunter etwa den Erdbeer-Joghurt des Supermarkt-Riesen. Die beliebte Marke „Karwendel“ produziert den Frischkäse von „Goldessa“ (Lidl), „K-Classic“ (Kaufland) und „Gutes Land“ (Netto Marken-Discount). Den Französischen Weichkäse von Edeka ("Gut & Gunstig") und von Norma ("La Bonesse") produziert Président Camembert. Im Schokoregal Verbraucherinnen und Verbraucher können auch bei Schokokeksen sparen. Doppelkeks von „Biscotto“ (Aldi Nord) und „Sondey“ (Lidl) wird im Werk von Markengigant „Debeukelaer“ produziert. Das Unternehmen verkauft die bekannte „Prinzenrolle“ in jedem Supermarkt. Wer sich die Schoko-Peanuts von „Chateau“ bei Aldi kauft, zahlt dafür derzeit 1,79 Euro. Hergestellt werden die Produkte in einem Mars Inc.-Werk. In der Packung stecken also Zutaten, die auch in den beliebten „M&M“-Peanuts stecken. Nur kostet das identische Marken-Produkt 2,99 Euro. Die Butterkekse von Lidl (Eigenmarke „Sondey“) und Norma (Eigenmarke „Delicia“) kommen demnach von „Bahlsen“. In der Tiefkühltheke „Frosta“ stellt mehrere No-Name-Tiefkühlprodukte von Aldi, Lidl oder Rewe her. Unter anderem die Paella von „Culinea“ (Lidl) und die Paella von „Ja“ (Rewe). Aldis Rahm-Spinat von „All Seasons“ sieht nicht nur aus wie die Packung von „der mit dem Blubb“-Rahmspinat von „Iglo“. Das No-Name-Produkt stammt auch vom Marken-Giganten. In den fertigen Tiefkühlkuchen von Aldi Süd und Aldi Nord ("Meine Kuchenwelt") und von Kaufland ("Grotemeyer's Konditorei") steckt „Coppenrath & Wiese“. Bei Konserven und Fertigprodukten „Bonduelle“ ist vielen Menschen ein Begriff. Der beliebte Konserven-Hersteller verarbeitet in seinem Werk in Reutlingen auch die Erbsen und den Sonnenmais für die Aldi-Eigenmarke „King“s Crown". Bei den Fertigprodukten finden Kundinnen und Kunden in der Ravioli Bolognese von Kauflands „K-Classic“ Zutaten und Gewürze, die im Werk von „Maggi“ verarbeitet werden. Im Schlemmerfilet Bordelaise der gleichen No-Name-Marke steckt kein geringerer als „Iglo“. Hersteller und Supermärkte geben keine AuskunftVerbraucherinnen und Verbraucher müssen keine Qualitätseinbußen fürchten, wenn sie zur günstigeren No-Name-Marke greifen. Die Produkte der Eigenmarke unterscheiden sich nämlich nur minimal von den größeren Markenprodukten, wenn sie aus dem gleichen Werk kommen. Gespart wird lediglich bei der Verpackung und bei den Werbeausgaben. Aber auch für die Hersteller ist das Modell lukrativ. Sie können die Rollbänder in ihrem Werk in mehreren Arbeitsschichten weiterlaufen lassen und beim Einkauf von Rohstoffen viel Geld sparen, weil sie durch die höhere Produktion mehr Ware abnehmen. Gratis-Webinar mit Jack Nasher: Deal – so bekommst Du, was Du willst!Bekommen immer andere die Gehaltserhöhung? Handelst Du nie einen Rabatt beim Einkauf von Möbeln oder Autos aus? Dann ist es Zeit, Dein Verhandlungsgeschick aufzupolieren. Wie das geht, verrät Prof. Dr. Jack Nasher von der Munich Business School in unserem Webinar. HIER GRATIS-TICKET SICHERN! Bei den Konditionsverhandlungen spielen die Eigenmarken ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie können ein Druckmittel sein, damit der Hersteller einen besseren Regalplatz im Supermarkt bekommt. Alles was in Augenhöhe des Konsumenten liegt, steigert die Chance, dass die Ware gesehen und auch mitgenommen wird. Obwohl das Geschäftsmodell für beide Seiten lukrativ ist, kommentieren Discounter, Supermärkte und auch die Hersteller Presseanfragen über Umsätze, Absätze und Herkunft der No-Name-Ware nicht.
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Freitag, 22.04.2022 | 12:18 | Adolf Gerd Der FOCUSmit neuen Erkenntnissen aus der globalen Marktwirtschaft ! Die veröffentlichten Informationen sind altbekannt. Das WWW macht es möglich ! Nicht anders gehen ihre Internet-Nerds auch vor. Das Ganze nennt man dann hochgeputscht „ Recherche“ von scheinbar professionell wirkenden Wirtschaftsjournalisten ! Antwort schreibenFreitag, 22.04.2022 | 09:27 | Helga Alex Das wissen wir schon lange.Es ist ziemlich einfach, das herauszufinden. Es gibt auf vielen Produkten auch dreieckige Kennzeichnungen, auf denen das Ursprungs- Bundesland und eine dreistellige Nummer steht. Diese verrät den Hersteller. Das ist vor allem bei Kühlprodukten der Fall. Wenn man sich dann das Original im Kühlregal anschaut, weiss man die Marke. Wir haben alle notiert. Antwort schreibenDonnerstag, 21.04.2022 | 19:08 | Richard Dörr | 1 Antwort Original HerstellerDie interessante Frage ist weniger, welcher bekannte Originalhersteller die Kekse oder Milchprodukte herstellt, sondern vielmehr, nach welcher von der Billigfirma vorgegebenen Rezeptur das Ganze zusammengemischt wird. Es dürfte praktisch sehr sehr selten vorkommen, dass dass Billigprodukt und Original genau identisch sind. Also, sich bitte nicht täuschen lassen! Antwort schreiben
Donnerstag, 21.04.2022 | 17:19 | lars klein Original und EigenmarkenBeim Frischkäse von Aldi Nord und Lidl sollte man auf die „DK198“achten, wenn das auf der Verpackung steht kommt der Frischkäse von Buko. Ferner stellt Frosta auch viele Eigenmarken her die für Edeka, Aldi und Lidl gedacht sind das haben sie mal selbst zugegeben in einem Beitrag für das Magazin „ZDF Zeit“ B-Ware wird meist nicht verwendet das haben sie bei Frosta und Eigenmarken herausgefunden. Damals hatten sie Bohnen von Frosta untersucht und Eigenmarken die im Tiefkühlprodukt vorhanden sind und sie kamen mehr oder weniger vom selben Acker. Antwort schreibenDonnerstag, 21.04.2022 | 17:06 | Volker Pfau App erstellenWenn es so leicht ist, warum erstellt dann nicht ein Freak eine Übersicht, gegliedert nach Produktgruppen. Ich würde dann, wegen des Nutzens, auch Gebühr bezahlen. Zu Bedenken gebe ich aber, dass auch Häufung von Betrieben an einem Standort zu Schadensersatzprozessen führen könnten. Man könnte aber über weitere Vergleiche die Fehlerquote senken. Und schon wäre das Prinzip des Kapitalismus, der Extrapofit, gefährdet. Antwort schreibenDonnerstag, 21.04.2022 | 14:25 | Günther Marquardt QuatschDie Rezepturen sind schon ein wenig anders. Da ist dann halt mehr Zusatz als Frische drin. Oder mehr Zucker oder Fett. Sie sind dann schon ein wenig gestreckt bzw. gepanscht. Qualität ist auch Definitionssache. Wenn es um den Herstellungsprozess geht ist es ein und das selbe. Wenn es aber um die Zutaten geht, dann sind zwar beide qualitativ, aber die Marke nochmal ein bisschen mehr. Die Butterkekse von Bahlsen schmecken nunmal anders als die Butterkekse der Billigmarke, ebenso von Bahlsen. Da hat man dann einfach bisschen was weggelassen. Antwort schreibenDonnerstag, 21.04.2022 | 12:31 | Karsten Keug | 2 Antworten Das stimmt so nicht!!!bei den No Name Produkten sind die Rezepturen etwas anders und zwar mit billigen Zutaten, wie zB Billig-Pfeffer statt Qualitätsware oder mehr als Salz statt Gewürze. Auch scheint es manchmal die B-Ware zu sein, zB wenn das Mehl eine mindere Qualität hat. Das gleiche gilt auch bei Sonderangeboten zB von Kaufland. Das schmeckt dann auch "billiger". Trotzdem trinke ich Öttinger Bier - weil Preis und Qualität zueinander passen. Antwort schreiben
Donnerstag, 21.04.2022 | 11:35 | Christian Krocker Das ist aber schon lange bekannt!Auch bei Technikartikeln gibt es dies. Privileg beispielsweise war (und ist?) eine Eigenmarke. Außer der anderen Gestaltung des Gehäuses waren im Inneren Markengeräte verbaut. Auch hier mit großen Unterschieden beim Preis. Was ist die Eigenmarke von Rewe?Markenvielfalt bei Rewe
Daneben gibt es auch die deutlich höher positionierten Eigenmarken "Beste Wahl" und "Feine Welt". Es gibt "Rewe Regional" für Obst und Gemüse, sowie "Rewe Bio".
Wie heißt die Marke von Rewe?Die Rewe GmbH (Eigenschreibweise auch: REWE; Ableitung von Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften) mit Sitz in Köln ist mit rund 3600 Läden der zweitgrößte Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland nach Edeka. Rewe ist die Stammmarke der Rewe Group.
Wie viele Eigenmarken hat Rewe?Aktuell hat der Händler rund 6000 eigene Produkte im Sortiment, von Marken wie Beste Wahl, Feine Welt, Ja oder Rewe Bio.
Wie hieß ja früher?Das war einer der Gründe, weshalb Rewe weder 2006, als Supermarkttöchter wie Minimal und HL unter dem Rewe-Dach eingegliedert wurden, noch bei der Neuordnung der Eigenmarken 2007 Ja! angerührt hat. Marken wie Salto mussten damals weichen, dafür kamen die Eigenmarken Rewe Bio und die teurere Rewe Feine Welt. Ja!
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