Wie lange dauert die Wirkung von cinnarizin dimenhydrinat?

MÜNSTER (urm). Schwindel und Gleichgewichtsstörungen sind Symptome, mit denen Allgemeinärzte täglich zu tun haben - vor allem im Kontakt mit ihren älteren Patienten. Zu den vielfältigen Differenzialdiagnosen gehören Störungen im Vestibularsystem. Liegt eine solche Störung vor, lohnt ein Therapieversuch mit einem Antivertiginosum.

Veröffentlicht: 21.11.2007, 05:00 Uhr

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Hinweise auf die Ursache der Gleichgewichtssstörungen gibt zunächst die Art des Schwindels. So nähre ein Drehschwindel den Verdacht, dass eine Erkrankung im Bereich der Bogengänge vorliegt, etwa ein Endolymphhydrops, ein M. Menière oder eine Neuropathia vestibularis, erinnerte Professor Frank Schmäl aus Münster bei dem von Hennig Arzneimittel unterstützten Münsteraner Symposium 2007 "Klinik der menschlichen Sinne". Auch die Dauer des Schwindels oder Auslösefaktoren sind Informationen, die für die Diagnostik hilfreich sind.

Drehschwindel spricht für Störung in den Bogengängen als Ursache.

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Wenn die sorgfältige Überprüfung des Vestibularsys-tems ohne pathologischen Befund bleibt, ist eine vestibuläre Hyperreaktivität in Betracht zu ziehen. Dies gilt vor allem bei älteren Patienten mit Bluthochdruck oder wenn auch noch zerebrale mikroangiopathische Läsionen nachweisbar sind.

Bei solchen Patienten hält Schmäl einen Behandlungsversuch mit der Fixkombination des Kalziumantagonisten Cinnarizin mit dem Antihistaminikum Dimenhydrinat für aussichtsreich.

Die peripher-vestibuläre Wirksamkeit von Cinnarizin sei nicht allein auf eine bessere Durchblutung des Innenohrs zurückzuführen. Cinnarizin kann Ionenströme im Vestibularnerv spezifisch modulieren.

Das belegen Messungen an isolierten Typ-II-Haarzellen des Meerschweinchens, über die Dr. Thien An Duong Dinh aus Aachen berichtet hat. Die Wirksamkeit der Fixkombination des Unternehmens aus Cinnarizin und Dimenhydrinat (Arlevert®) wurde in einer Doppelblindstudie geprüft (Clinical Therapeutics 29 / 1, 2007, 84). In der Studie von Dr. Joseph Pytel und seinen Kollegen ging der auf einer 5-stufigen Skala erfasste Score für die Schwindelsymptome unter einer vierwöchigen Therapie mit der gut verträglichen Fixkombination um 1,4 zurück. Das war signifikant mehr als bei den höher dosierten Einzelsubstanzen Cinnarizin (-0,87) und Dimenhydrinat (-0,83) oder Placebo (-0,76).

Behandlung von Schwindel verschiedener Genese


Täglich 3-mal 1 Tablette Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit nach den Mahlzeiten einnehmen.
Zu Beginn der Behandlung und in schweren Fällen kann die Dosis auf bis zu 5 Tabletten täglich erhöht werden.
Die Dauer der Behandlung sollte so kurz wie möglich sein. Sie sollte sich im Allgemeinen auf die Akutbehandlung beschränken und 4 Wochen nicht überschreiten.
Eine Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne eine erneute Beurteilung des Zustandsbildes durch den Arzt erfolgen.


• Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe Dimenhydrinat und/oder Cinnarizin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
• akute Vergiftungen
• Krampfanfälle
• Verdacht auf raumfordernde intrakranielle Prozesse (Erschwerung der Diagnose z. B. bei Tumorwachstum)
• Engwinkelglaukom
• Prostatahyperplasie mit Restharnbildung
• Alkoholmissbrauch
• Behandlung mit Aminoglykosid-Antibiotika (Maskierung ototoxischer Wirkungen)
• akutes Asthma bronchiale
• Epilepsie
• Früh- und Neugeborene
• Schwangerschaft
• Stillzeit.


Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® sollte mit Vorsicht angewendet werden
• bei Patienten mit Morbus Parkinson
• bei Hypokaliämie, Hypomagnesiämie
• bei Bradykardie
• bei angeborenem langem QT-Syndrom oder anderen klinisch signifikanten kardialen Störungen (insbesondere koronare Herzkrankheit, Erregungsleitungsstörungen, Arrhythmien)
• bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel, Antihistaminika, Neuroleptika) oder zu einer Hypokaliämie führen können.
Zur Wirksamkeit und Verträglichkeit von Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® bei Kindern und Jugendlichen liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Deshalb sollte Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nur unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses verordnet werden. Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Filmtablette, d. h., es ist nahezu „natriumfrei“.


Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® sollte nicht gleichzeitig mit Monoaminooxidase-Hemmern eingenommen werden.
Verstärkung der anticholinergen Nebenwirkungen durch gleichzeitige Gabe von trizyklischen Antidepressiva und Parasympatholytika.
Zentraldämpfende Arzneimittel und Alkohol können die zentraldämpfende Wirkung von Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® verstärken.
Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® kann die durch Arzneimittel gegen erhöhten Blutdruck hervorgerufene Müdigkeit verstärken.
Die Wirkung von gefäßerweiternden Arzneimitteln kann durch die gleichzeitige Einnahme von Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® verstärkt werden.
Procarbazin kann die Wirkung von Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® verstärken. Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® schwächt die durch Phenothiazine hervorgerufene Störung des Bewegungsablaufs (EPM-Syndrom) ab.
Die gleichzeitige Gabe von Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® mit Aminoglykosid-Antibiotika kann deren ototoxische Wirkungen maskieren.
Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® kann bei vorgesehenen Allergietests zu falsch-negativen Testergebnissen führen.
Die gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die ebenfalls das so genannte QT-Intervall verlängern (z. B. Antiarrhythmika Klasse IA oder III, Antibiotika, Malaria-Mittel, Neuroleptika) oder zu einer Hypokaliämie führen können (z. B. bestimmte Diuretika) ist zu vermeiden (s. Kapitel 4.4). Diphenhydramin inhibiert den durch CYP2D6 vermittelten Stoffwechsel; Vorsicht ist geboten, falls Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® gleichzeitig mit Substraten dieses Enzyms angewendet wird, insbesondere bei solchen mit geringer therapeutischer Breite.


Für das Kombinationspräparat Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® und für Cinnarizin liegen keine klinischen Daten über exponierte Schwangere vor, für Dimenhydrinat existieren widersprüchliche Berichte. Eine prospektive Studie an Schwangeren hat keine Anhaltspunkte für einen Zusammenhang von Dimenhydrinatanwendung und Missbildungen ergeben. In einer anderen Studie wurde eine Assoziation mit kardiovaskulären Defekten und Inguinalhernien bei Dimenhydrinatexposition in der Schwangerschaft beschrieben. Die Befunde wurden seither jedoch nicht durch unabhängige Untersuchungen bestätigt. Es liegen keinerlei Hinweise darauf vor, dass eine Anwendung von Dimenhydrinat im ersten Schwangerschaftsdrittel zu einer erhöhten Abortrate führt. Dimenhydrinat kann am Uterus Kontraktilitätssteigerungen hervorrufen bzw. vorzeitig Wehen auslösen. Tierexperimentelle Studien zur Reproduktionstoxizität des Kombinationspräparates liegen nicht vor. Die einzelnen Wirkstoffe aus Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® sind tierexperimentell nur unzureichend auf reproduktionstoxikologische Eigenschaften untersucht (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® ist während der Schwangerschaft kontraindiziert. Der Wirkstoff Dimenhydrinat geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da die Sicherheit einer Anwendung von Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® in der Stillzeit nicht belegt ist und schädliche Wirkungen auf das gestillte Kind nicht auszuschließen sind, ist Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® in der Stillzeit kontraindiziert.


Schläfrigkeit, Gedächtnisstörungen und verminderte Konzentrationsfähigkeit können sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Arbeiten mit Maschinen auswirken. Dies gilt in besonderem Maße nach unzureichender Schlafdauer, bei Behandlungsbeginn und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol und zentraldämpfenden Pharmaka (siehe auch 4.5).


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig≥ 1/10Häufig≥ 1/100, < 1/10Gelegentlich≥ 1/1 000, < 1/100Selten≥ 1/10 000, < 1/1 000Sehr selten< 1/10 000Nicht
bekanntHäufigkeit auf Grundlage
der verfügbaren Daten
nicht abschätzbar

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten:
Reversible Agranulozytose und Leukopenie

Erkrankungen des Immunsystems
Selten:
Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Hautreaktionen)

Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt:
Zentralnervöse Störungen (z. B. Erregung, Unruhe und Konzentrationsstörungen) und Kopfschmerzen
Insbesondere bei Einnahme von höheren Dosen, d. h. über 150 mg Cinnarizin pro Tag (die Höchstdosis von 5 Tabl. Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig®enthält 100 mg Cinnarizin), können – besonders bei älteren Patienten – Störungen im Bereich der unwillkürlichen Bewegungsabläufe (extrapyramidale Bahn) auftreten (Zittern, Erhöhung des Spannungszustandes der Muskeln, Bewegungsarmut). In diesen Fällen ist die Behandlung zunächst abzusetzen, und der Arzt wird entscheiden, ob sie mit verminderter Dosis fortzusetzen ist.

Augenerkrankungen
Selten:
Sehstörungen
Nicht bekannt:
Erhöhung des Augeninnendruckes

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich:
In Abhängigkeit von der individuellen Empfindlichkeit und der eingenommenen Dosis kann es – insbesondere bei Therapiebeginn – zu Magen-Darm-Unverträglichkeiten und Mundtrockenheit kommen. Diese Symptome haben in der Regel eine milde Ausprägung und verringern sich im Verlauf der Behandlung.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten:
Lichen ruber planus, Lupus erythematodes
Nicht bekannt:
Schwitzen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten:
Miktionsstörungen

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig:
In Abhängigkeit von der individuellen Empfindlichkeit und der eingenommenen Dosis kann es – insbesondere bei Therapiebeginn – zu Sedierung kommen. Diese Symptome haben in der Regel eine milde Ausprägung und verringern sich im Verlauf der Behandlung.

Untersuchungen
Nicht bekannt:
Wie auch andere H1-Rezeptor-Antagonisten kann Dimenhydrinat das QT-Intervall im EKG verlängern (s. Kapitel 4.4).

Kinder und Jugendliche
Bei Kleinkindern besteht – insbesondere bei Überdosierung – die Möglichkeit des Auftretens von Exzitationserscheinungen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.


Durch den Dimenhydrinat-Anteil kann es zu Schläfrigkeit, bei massiver Überdosierung zu Atemdepression, Tachykardien, Blutdruckanstieg, zentralnervösen Dämpfungen, Exzitationserscheinungen (v. a. bei Kindern), Krämpfen, anticholinergen Erscheinungen, Sehstörungen, Tremor und Koma kommen. Vergiftungen können die Zeichen einer Atropinvergiftung zeigen (starre, weite Pupillen, gerötetes Gesicht, Mundtrockenheit, Hyperpyrexie und z. T. gastrointestinale Beschwerden).
Darüber hinaus sind Herzrhythmusstörungen wie QT-Intervallverlängerung möglich, wobei Torsades de Pointes nicht ausgeschlossen werden können.
Die Behandlung einer Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig-Vergiftung besteht in der Induzierung von Erbrechen. Sollte dies nicht zum Erfolg führen, empfiehlt sich eine Magenspülung mit isotonischer Kochsalzlösung. Eine respiratorische Insuffizienz oder Kreislaufversagen muss in der üblichen Weise therapiert werden. Eine engmaschige Kontrolle der Körpertemperatur empfiehlt sich, da insbesondere bei Kindern als Folge einer Antihistaminvergiftung eine Hyperpyrexie auftreten kann.
Krampfartige Erscheinungen können durch vorsichtige Anwendung eines kurzwirkenden Barbiturates kontrolliert werden. Bei deutlich ausgeprägten zentralanticholinergen Wirkungen ist nach Physostigmintest das Antidot Physostigmin 0,03 mg/kg KG (Erwachsene max. 2 mg, Kinder max. 0,5 mg) langsam i. v. oder notfalls i. m. zu verabreichen.
Auf Grund der hohen Plasma-Eiweiß-Bindung und des großen Verteilungsvolumens dürften forcierte Diurese oder Hämodialyse bei reinen Dimenhydrinat-Vergiftungen nur von geringem Nutzen sein.
Über die Dialysierbarkeit von Cinnarizin liegen noch keine Daten vor.

Wie schnell wirkt Dimenhydrinat?

Vomex A® wirkt mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat gegen Übelkeit und Erbrechen. Die Wirkung setzt binnen 30 Minuten ein und hält bis zu 6 Stunden an.

Wie lange darf man Cinnarizin einnehmen?

Sie sollte sich im Allgemeinen auf eine Kurzzeitbehandlung beschränken und 4 Wochen nicht überschreiten. Eine Behandlung über diesen Zeitraum hinaus sollte nicht ohne eine erneute Beurteilung Ihres Zustandsbildes durch den Arzt erfolgen.

Wie schnell wirkt Vertigo Vomex Plus Cinnarizin?

Vertigo-Vomex® SR wirkt dank seines gut verträglichen Wirkstoffes Dimenhydrinat schnell und sicher gegen Schwindelsymptome. Bereits etwa 15 – 30 Minuten nach Einnahme der Kapseln setzt die lindernde Wirkung ein und hält dank seiner verzögerten Wirkstofffreisetzung über ca. 3 bis 6 Stunden.

Was bewirkt Cinnarizin Dimenhydrinat?

Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® ist ein Arzneimittel gegen Schwindelzustände. Cinnarizin Dimenhydrinat Hennig® wird angewendet bei Schwindel unterschiedlicher Ursachen.