Hunde, die Menschen attackieren, sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Doch warum greift der "beste Freund des Menschen" plötzlich an? Im Interview mit t-online.de erklärt Tierpsychologin Julia Blüher das Verhalten aggressiver Hunde und gibt Tipps, wie Sie sich vor Angriffen schützen können. Show
Warum greifen Hunde Menschen an?Das schlimmste Szenario für jeden Hundehalter: das eigene Tier beißt einen Menschen zu Tode. Doch warum passieren diese Vorfälle immer wieder? "Hunde sind Jagdtiere. Es sollte hier immer der Einzelfall analysiert werden und keine pauschale Wertung stattfinden", erklärt Expertin Blüher. "In den meisten Fällen möchte der Hund sein Rudel – also die Familie oder den Besitzer – oder sein Revier schützen. Oder er verteidigt sich bei falscher Behandlung selbst. Wenn man bei einem Angriff auf den Rücken fällt und seine ungeschützte Kehle präsentiert, beißen viele Hunde reflexartig zu, da es zu ihrem Jagdverhalten gehört. Insgesamt töten Hunde Menschen eher selten, weit öfter passiert dies umgekehrt." Gibt es von Natur aus aggressive Hunde?"Aggression ist nicht immer als negativ zu bewerten. Im Tierreich ist sie auch nötig, um zum Beispiel Konflikte klarer und schneller lösen zu können", sagt die Tierpsychologin und weist darauf hin: "Es gibt Hunderassen, deren Reizschwelle im Bezug auf Aggression rassebedingt niedriger liegt, grundsätzlich kann aber durch Menschenhand jeder Hund zur Waffe werden. Richtig ist auch, dass sicher manche Hunderassen allein durch ihre Beißkraft gefährlicher sind als andere."
In diesem Text finden Sie keine Anleitung, wie Sie Hunde trennen können, wenn sie sich verbeißen. Ich erkläre Ihnen, wie Sie damit umgehen, wenn ein fremder Hund bei Ihnen vorbeischauen will und Ihr Hund keinen Wert auf Kontakt mit Artgenossen legt. Warum kommt es zu unerwünschten Hundebegegnungen? Es wäre sicherlich wunderbar, wenn alle Hundehalter gegenseitig aufeinander Rücksicht nehmen würden und kein fremder Hund zu Ihnen gelaufen kommt, wenn Ihr Hund angeleint ist – aber wenn es doch einmal passiert, sollten Sie entspannt reagieren können. Anschuldigungen und Streit mit dem anderen Hundehalter tragen nichts zu entspannten Begegnungen zwischen Hunden und auch Menschen bei. Der Hund kommt plötzlich um die Ecke Der Hund ist krank! Die Leine wird übersehen Der Hund ist nicht abrufbar SO SOLLTEN SIE SICH VERHALTEN BEI UNERWÜNSCHTEN HUNDEKONTAKTENBleiben Sie ruhig Der andere Hund kommt schon auf Sie zu und wenn Sie jetzt in Panik geraten oder sich aufregen, werden Sie nicht optimal reagieren. Bitten Sie erst einmal den anderen Hundehalter seinen Hund anzuleinen oder abzurufen. Das ist zumindest einen Versuch wert, auch wenn es nicht immer klappt. Wenn sich der fremde Hund nicht abrufen lässt oder der Halter es nicht versucht, dann bleiben Sie ruhig. Sie können daran nicht viel ändern. Aber wenn Sie schimpfen, sich aufregen oder sich ärgern, wird Ihr Hund vielleicht auch vor Ihnen Angst bekommen und Sie sollten Ihrem Hund eine Stütze sein. Ihre Emotionen werden sich auf Ihren Hund möglicherweise übertragen. Auch ich habe Momente, in denen es mir gehörig gegen den Strich geht und ich genervt bin, wenn ein fremder Hund zu uns kommt – obwohl ich möglichst viele Zeichen sende, dass ich keinen Kontakt will. Ich kann Ihnen deshalb sagen, dass die Situationen immer
entspannt und einfach waren, wenn ich selbst freundlich und entspannt geblieben bin. Und ich hatte schon oft solche Situationen… denn es geht auch darum, was Ihr Hund langfristig in solchen Situationen lernt und ich finde, wir können immer versuchen das Beste aus solchen Situationen zu machen. Verschaffen Sie sich erst einmal einen Überblick. Beobachten Sie die Körpersprache und das Ausdrucksverhalten der Hunde – denn viele Hundebegegnungen verlaufen harmlos. Das Beobachten möglichst vieler Hunde gibt Ihnen Sicherheit, weil Sie lernen, wann Sie eingreifen sollten. Wichtig ist, dass Sie in entspannten Situationen Ihren Blick für die Körpersprache von Ihrem und anderen Hunden schulen, damit Sie auch in stressigen Momenten die Situation schnell richtig einschätzen können. Damit in aufregenden Situationen zu beginnen, ist nicht hilfreich und wird Sie noch mehr unter Stress setzen. Auch dabei sollten Sie entspannt bleiben, denn vielleicht findet Ihr Hund den anderen Hund okay oder der fremde Hund bleibt auf 5 Meter doch stehen und läuft lieber zurück. Ich schaue mir immer erst mal alles an. Und ich muss sagen, dass in 90% der Fälle die fremden Hunde doch lieber einige Meter vor uns stoppen und wieder abdrehen und das ohne menschliches Einwirken. Währenddessen belohnen wir unsere Hunde für das ruhige Warten. Solange der fremde Hunde keinen direkten Nasenkontakt mit meinen Hunden hat, beobachte ich alles und kümmere mich um meine Hunde. Denn wenn diese ruhig bleiben, wird es auch für den fremden Hund leichter. Ist der fremde Hund schon bei Ihnen und Ihrem Hund angelangt oder gerade in Bewegung auf Sie zu, können Sie alle Signale nutzen, die Ihr Hund kennt. Besonders das Markersignal und auch das Entspannungssignal eignen sich perfekt. Sie schaffen eine gute bzw. entspannte Stimmung und Ihr Hund wird ansprechbarer. Reden
Sie nett mit dem fremden Hund Lenken Sie den fremden Hund mit Futter ab Gehen
Sie direkt auf den anderen Hund zu Schaffen Sie Ablenkungen Die Aufmerksamkeit der Hunde können Sie durch eine Ablenkung bekommen, die die Aufmerksamkeit der Hunde kurz auf sich zieht.
Nach so einer Ablenkung sollten Sie sofort Ihren Hund ansprechen oder die Hunde abrufen. Denn wenn Sie danach nichts machen, nützt es Ihnen nichts kurz den Blickkontakt zu unterbrechen. SO MACHEN WIR DASSpielen Stopp Wichtig ist dabei: Ascii kennt das Signal Stopp und erst danach greifen wir in das Geschirr und halten fest. Das wurde in entspannten Situationen trainiert und für das Festgehaltenwerden hat er immer eine Belohnung erhalten. Das beugt Frust und Aggression beim Festhalten vor. Futtersuche Jede der Strategien müssen Sie vorher mit Ihrem Hund trainieren, denn gerade in stressigen Situationen ist es sonst zu schwer für Ihren Hund sie anzuwenden. Wichtig ist hier auch, dass Sie Stress bei Hunden gut erkennen können. So sollten Sie sich verhalten bei unerwünschten Hundekontakten:
24.07.2019/ Wie verhalte ich mich wenn ein Hund auf mich zu kommt?Wenden Sie sich dem Hund zu, vermeiden Sie Bewegungen, nehmen Sie Arme und Hände an den Körper. Ein Hund, der Sie beißen will, wird sich immer den Körperteil greifen, den Sie ihm zuerst anbieten. Das sind durch Abwehrbewegungen meistens die Arme oder Beine.
Wie wehrt man sich gegen einen Hund?Zu den effektivsten Verteidigungsmethoden gegen Hundeangriffe gehören Pfefferspray, legale Selbstverteidigungswaffen, ein Hundeabwehrspray oder eine Pfefferpistole. Hundekenner raten bei einem Hundeangriff nicht sofort ängstlich wegzurennen, da die Vierbeiner in der Regel schneller sind als Menschen.
Wie verhält man sich gegenüber einem aggressiven Hund?Wenn ihr eigener Hund dagegen aggressives Verhalten zeigt, sollten Sie sich professionelle Hilfe suchen: "Hören Sie sofort damit auf, das zu tun, was den Hund provoziert.. Vermeiden Sie Augenkontakt.. Führen Sie keine hastigen Bewegungen aus.. Reizen Sie das Tier nicht.. Was mache ich wenn ein freilaufender Hund auf meinen zu kommt?Sieben Dinge die du tun kannst, wenn freilaufende Hunde in euch reindonnern. Arbeite grundsätzlich an euren Begegnungen. ... . Lasse die Leine locker. ... . Drehe dich weg von der Bewegung. ... . Bringe deinem Hund bei, dass du Futter wegwirfst. ... . Reflektiere. ... . Finde einen guten Abschluss. ... . Sei freundlich.. |