Wie viele Tiere leben in Zoos

Der Wiener Tiergarten Schönbrunn hat wie jedes Jahr um diese Zeit "Inventur" gemacht: Rund 7.780 Individuen, von Insekt bis Säugetier, leben aktuell im Zoo. Besucher können Vertreter von 667 Arten und Rassen bestaunen. Am zahlreichsten vertreten sind Fische: Sie stellen 202 verschiedene Spezies mit 2.960 einzelnen Tieren. Wirbeltiere machen insgesamt das Gros des Bestands aus, mit 486 Arten bzw. Rassen und etwa 5.810 einzelnen Tieren.

Wie viele Tiere leben in Zoos
SN/APA/DANIEL ZUPANC
Bestandsaufnahme erfolgt jedes Jahr im Frühling

Dazu gehören auch die erklärten Besucherlieblinge wie Pandas, Giraffen, Eisbären, Elefanten oder Großkatzen, allesamt der Kategorie Säugetiere zugehörig, von der es 2022 in Schönbrunn 84 verschiedene Spezies mit 820 einzelnen Zoobewohnern gibt. Ebenso viele Arten bzw. Rassen zählt die 920-köpfige Vogelschar.

Reptilien bringen es auf 81 Arten mit 670 Tieren, Amphibien sind mit 35 Arten und 440 Tieren vertreten. Wirbellose, wie Quallen, Insekten oder Korallen, zählen derzeit 1.970 Individuen aus 181 Arten.

Die Bestandsaufnahme erfolgt laut dem Tiergarten jedes Frühjahr. Sie wird bei den meisten Arten von den Pflegerinnen und Pflegern im Rahmen der täglichen Betreuungsarbeit durchgeführt, und im Fall etwa der Insekten überschlagsmäßig. 2020 waren 696 Arten/Rassen und 7.599 Individuen eruiert worden, das Jahr zuvor 699 Arten/ Rassen und 7.844 Individuen, 2018 waren es 710 Arten/ Rassen mit 8.062 Individuen.

Der Tierbestand habe sich zuletzt "nicht sehr deutlich verändert. Abgänge, Nachzuchten und Aufnahmen passieren aber natürlich weiterhin laufend und werden vor allem über Zuchtbuch-Koordinatoren veranlasst", sagte eine Sprecherin auf APA-Anfrage zur Entwicklung.

Für den wissenschaftlich geführten zoologischen Garten - den ältesten bestehenden Zoo der Welt - gibt es bei der Anschaffung einer neuen Tierart mehrere Faktoren zu berücksichtigen. Dazu zählen Platzbedarf, klimatische Bedingungen, edukativer Wert oder Bedrohungsstatus.

Der Bestand sei immer auf mehrere Jahre vorausgeplant. Oberstes Ziel sei, eine Haltung zu schaffen, die die Besucher für die Tiere begeistert und "in jedem Fall allen Bedürfnissen der jeweiligen Art gerecht wird". "Sehr grob kann man sagen, dass der Trend hin zu weniger Arten, mehr Platz und mehr Gemeinschaftshaltungen geht", wurde mitgeteilt.

  • Österreich
  • Kommunales
  • Tiere
  • Freizeitpark
  • Wien

  • Quelle

    APA

  • Donnerstag 31. März 2022 12:09 Uhr
  • comment 0 Kommentare
  • comment0
  • Artikel drucken Artikel drucken

Aufgerufen am 02.12.2022 um 05:18 auf https://www.sn.at/panorama/oesterreich/7-780-tiere-leben-im-schoenbrunner-zoo-119249470

Ein gemütliches Gehege, immer genug Futter und niemand da, der einen jagt. Klingt, als hätten Tiere es im Zoo viel besser als in der Freiheit. Oder?

26.Aug 2020

Theoretisch klingt die Wildnis erst mal ganz schön anstrengend. Tiere, die in der Wüste, im Dschungel oder in den Wäldern leben, müssen sich immer wieder aufs Neue Essen und einen Schlafplatz suchen, sich mit Konkurrenten anlegen und vor Fressfeinden fliehen. Für die meisten Menschen wäre das nichts. Ein Leben im Zoo scheint ihnen dagegen ziemlich angenehm, schließlich bekommen die Tiere da alles gestellt und niemand will ihnen an den Kragen. Allerdings geht diese Logik nicht auf.

Denn für Tiere ist das Leben in Freiheit der Normalzustand. Ganz anders als das Leben im Zoo, das für sie jede Menge Stress bedeutet. Die Gehege und Käfige sind für sie nicht gemütlich, sondern engen sie extrem ein. Eisbären zum Beispiel werden im Zoo meist auf einer Fläche eingepfercht, die nur einen millionsten Teil der Fläche ausmacht, die ihrem natürlichen Aktionsradius in der Wildnis entspricht. Elefanten, die in der Natur bis zu 25 Kilometer am Tag wandern, und Schimpansen, die in Waldgebieten von 7 bis 65 Quadratkilometern leben, sperrt man im Zoo auf engstem Raum ein. Und auch die übrigen Lebensbedingungen im Zoo entsprechen oft nicht denen, die die Tiere eigentlich brauchen. Für viele ist es zu warm oder zu kalt, sie langweilen sich extrem oder entwickeln Angst vor den Besuchern, und sie können sich nicht einmal ihre Partner selbst aussuchen, teilweise wird sogar Nachwuchs durch künstliche Befruchtung erzwungen.

Viele Tiere im Zoo leiden so unter dem Leben im Zoo, dass sie Verhaltensstörungen entwickeln. Sie laufen am Gitter auf und ab, gehen ständig im Kreis, bewegen rhythmisch Kopf und Körper hin und her, werden extrem passiv, verstümmeln sich selbst, zeigen sexuelle Hyperaktivität oder übertriebene Aggressivität und Körperpflege. Die Zoos stellen die Tiere dann oft mit Psychopharmaka ruhig.

Es stimmt nicht mal, dass Tiere im Zoo länger leben als in der Freiheit. Afrikanische Elefanten etwa werden im Zoo durchschnittlich nur ein Drittel so alt wie in der Natur. Die meisten Zoos züchten auch mehr Tiere, als sie unterbringen können, und verkaufen ältere Tiere dann an Tierhändler oder bringen sie selbst um, damit Platz für Tierbabys ist. Für den Artenschutz tun Zoos sowieso nichts, denn Zoos halten hauptsächlich Tierarten, die überhaupt nicht vom Aussterben bedroht sind.

Und was ist mit Delfinarien? Auch keine gute Idee, absolut nicht.

Wieder totes Orang-Utan-Kind im Leipziger Zoo: Woran starb Martok?

Schon wieder ist ein Orang-Utan-Kind im Leipziger Zoo gestorben. Könnte Corona die Ursache sein?

26.Aug 2020

Innerhalb kürzester Zeit gab es gleich zwei Orang-Utan-Todesfälle im Leipziger Zoo, die beweisen, dass Menschenaffen nicht in Gefangenschaft gehören. Rima war erst neun Monate alt, als Anfang Mai bekannt wurde, dass sie kurze Zeit vorher starb – aus unbekannter Ursache. Auf eine eigentlich übliche Obduktion verzichtete der Zoo, obwohl es möglich ist, dass Rima damals an Corona erkrankt sein könnte.

Auch Martok, ein dreijähriger Orang-Utan-Junge, starb am zweiten Augustwochenende einen plötzlichen Tod. Laut dem Leipziger Zoo war er appetitlos und abgeschlagen. Wie hoch das Risiko ist, dass Besucher oder Zoomitarbeiter das Coronavirus in die Zoos einschleppen, ist nicht einschätzbar. Deswegen haben wir von PETA die frühe Wiedereröffnung der Zoos bereits kritisiert.

Menschenaffen leiden in Zoos

Leider kommt es öfters vor, dass Menschenaffen in Gefangenschaft verfrüht sterben. Gerade Babys oder Jungtiere können urplötzlich sterben, beispielsweise durch erhöhte Anfälligkeiten für Krankheitserreger oder Stürze auf den harten Betonboden. Schuld sind vor allem die mangelhaften Haltungsbedingungen. Dazu gehört auch eine schlechte Belüftung der meist kleinen, bunkerähnlichen Innengehege, was zu Atemwegsinfekten führen kann. Hinzu kommt die hohe Anzahl der Babys, die nicht von ihren Müttern angenommen werden. Zudem entwickeln Menschenaffen in Gefangenschaft oft Verhaltensstörungen.

Wie viele Tiere leben in Zoos
Wie viele Tiere leben in Zoos

Todesursache blieb ungeklärt  

Bei Rimas tragischem Tod war auch fragwürdig, wie dieser an die Öffentlichkeit kam: Nur zufällig kam bei Dreharbeiten zu einem TV-Beitrag raus, dass das Orang-Utan-Kind gestorben war. Eine offizielle Berichterstattung seitens des Leipziger Zoos gab es nicht, genauso wenig wie eine Untersuchung der Todesursache, die wichtig gewesen wäre. Gerade zu Spitzenzeiten der Corona-Pandemie wäre auch ein Test auf COVID-19 zu erwarten gewesen – denn das Virus könnte auch über Besucher oder Personal eingeschleppt worden sein. Auch infizierte Menschen ohne Symptome können die Krankheit auf die Tiere im Zoo übertragen. So übertrug etwa im New Yorker Bronx Zoo ein symptomfreier Zoowärter das Virus vermutlich auf mehrere Großkatzen. Der Leipziger Zoo redete sich damit heraus, man habe keine Testkapazitäten blockieren wollen. Ein im März in der Stuttgarter Wilhelma verstorbenes Bonobo-Baby wurde dagegen obduziert und auf das Coronavirus getestet, um den Verdacht einer Infektion auszuräumen.

Wie viele Tiere leben in Zoos
Wie viele Tiere leben in Zoos

Woran ist Martok gestorben?

Umso wichtiger ist es jetzt, Martoks Todesursache nachträglich aufzuklären, nachdem der Leipziger Zoo genau das bei Rima versäumt hat. Bereits im Mai hatten wir das Leipziger Gesundheitsamt darum gebeten, alle Zoomitarbeiter auf Corona testen zu lassen, um den berechtigten Verdacht einer Covid-19-Infektion im Leipziger Zoo auszuräumen – und damit auch Zoomitarbeiter, Besucher und Tiere vor einer möglichen Übertragung zu schützen.

Helft den Menschenaffen!

Die Schließmaßnahmen während des Corona-Lockdowns haben uns gezeigt, wie es ist, wochenlang mehr oder weniger eingesperrt zu sein. Wir Menschen können nun wieder unsere vier Wände verlassen und uns frei bewegen – doch die rund 500 Menschenaffen in den deutschen Zoos sind ihr ganzes Leben lang eingesperrt. Und in den Wintermonaten, wenn sie aus klimatischen Gründen nicht oder nur sehr kurz das Außengehege nutzen können, dann ist die Enge ihres Beton-Innengeheges für sie besonders bedrückend.

Helft uns dabei, das Leid von Menschenaffen in deutschen Zoos zu beenden, und unterschreibt jetzt unsere Petition!

Wie viele Tiere gibt es im Zoo?

Demnach werden in einem durchschnittlichen Zoo ungefähr 2330 Wirbeltiere in 270 Arten gehalten. Davon sind 450 Säugetiere in 60 Arten, 540 Vögel in 90 Arten, 150 Reptilien in 30 Arten, 90 Amphibien in 10 Arten und über 1100 Fische in 80 Arten.

Welcher Zoo auf der Welt hat die meisten Tiere?

Nr.
Zoo
Anzahl der Arten
1
Berlin (Zoologischer Garten)
1080
2
Plzen (Zoo)
1052
3
Moskva (Zoopark)
938
4
Wroclaw (Zoo)
878
Artenreichste Zoos - Zootierlistewww.zootierliste.de › ...null

Wie viele Tiere leben weltweit in Gefangenschaft?

Nur 20 bis 25 Prozent aller weltweit bedrohten Säugetiere werden in Zoos gehalten – bei Reptilien sind es sogar nur 3 Prozent [1].

Welche Tiere leben im Zoo länger?

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass über 80 Prozent der Arten im Zoo länger leben als in der Wildbahn – darunter so verschiedene Arten wie Kaffernbüffel, Rentiere, Zebras, Biber oder Löwen.