Wieso bringt die Gottesanbeterin den man um?

Im Folgenden sind einige Krankheitserscheinungen aufgezählt mit ihren Ursachen, Behandlungsempfehlungen oder Präventivmaßnahmen. Es handelt sich dabei nur um eigene Erfahrungen und es gibt keine Garantie auf die Korrektheit der Angaben.

  • Schwarze Augen:

    Augenflecken: Äußerliche Beschädigung


    Nur selten sind schwarze Flecken auf den Augen ein Grund zur Besorgnis. Meistens handelt es sich um eine mechanische Zerstörung einzelner Ommatidien (Einzelaugen des Facettenauges), welche durch mehrfaches gegen-die-Scheibe-Laufen oder einfach durch Altersgründe hervorgerufen werden kann. Wenn jedoch das gesamte Auge schwarz wird und einfällt, sollte das Tier von den anderen isoliert werden. Bei letzterem Erscheinungsbild handelt es sich wahrscheinlich um eine ansteckende und bei schlechtem Verlauf tödliche Infektion. Sind die Augen nur nachts dunkel und tagsüber hell, ist dies eine natürliche Anpassung an schwache Lichtverhältnisse.
  • Fehlende Gliedmaßen: Durch Häutungsfehler oder Kannibalismus kann es zu verkürzten oder fehlenden Gliedmaßen und Fühlern kommen, was häufig keine schweren Folgen mit sich bringt. Verkürzte Gliedmaßen können sich im Laufe der kommenden Häutungen sogar vollständig wieder regenerieren. Gelegentlich wird sogar eine zusätzliche Häutung zu Heilzwecken durchgeführt.
  • Deformationen: Vor und während einer Häutung sollte die Luftfeuchte etwas erhöht sein, da sonst das Tier in der Haut stecken bleiben kann und es zu Deformationen oder abgerissenen Gliedmaßen kommt. Um ein Herunterfallen während des Häutungsprozesses zu vermeiden muss sich das Tier gut festhalten können (an Gaze oder Ästen) und vollkommen in Ruhe gelassen werden bis es vollständig aus der alten Haut heraus und ausgehärtet ist. Sollte ein Tier so stark deformiert sein, dass es sich nicht mehr selbstständig festhalten oder fressen kann, ist das Einfrieren im Eisfach nach aktuellem wissenschaftlichen Kenntnisstand die besten Form der Erlösung.
  • Krumme Flügel:

    Nicht gerade ausgebildete Flügel sind besonders bei großen Gottesanbeterinnen ein häufiges Phänomen. Wenn eine Gottesanbeterin sich das letzte Mal häutet (Adulthäutung), muss sie sich senkrecht, mit dem Kopf nach oben, positionieren, um die Flügel mit Hilfe der Schwerkraft gerade aufzupumpen und aushärten zu lassen. Gibt es keine Möglichkeit für das Tier, sich senkrecht zu hängen, können krumme Flügel das Resultat sein. Im Normalfall macht eine Flügeldeformation keine gesundheitlichen Probleme, jedoch kann es zu Paarungsproblemen kommen, wenn das Weibchen krumme Flügel hat.

  • Nahrungsverweigerung: Ein bis zwei Tage vor und nach einer Häutung oder dem Oothekenbau können Gottesanbeterinnen die Nahrung verweigern. In diesem Fall ist alles in Ordnung. Bei  anhaltender Nahrungsverweigerung und dünner werdendem Hinterteil sollte man jedoch die Haltungsparameter überprüfen (Temperatur und Luftfeuchte) und gegebenenfalls anpassen. Ein häufiger Anfängerfehler ist eine ständig andauernde zu hohe Luftfeuchtigkeit. Im Zweifelsfall lieber zu trocken als zu feucht halten!
  • Dunkle Verfärbungen:

    Alterserscheinung: Schwarze Flügelränder


    Braune Flecken auf Körper oder Flügel können durch Kot (von Futtertieren oder der Gottesanbeterin selbst) verursacht werden. Diese lassen sich in der Regel mit Wasser wieder abwaschen. Bei älteren Tieren sind auch nicht abwaschbare Verfärbungen der Flügel normal. Sollten jedoch Beinchen oder Fangarme gänzlich braun und dann schwarz werden handelt es sich vermutlich um eine Pilzinfektion, bei der das Tier von anderen isoliert werden muss und warm und trocken gehalten werden sollte.
  • Übergeben/Erbrechen: Wenn ein Tier eine braunschwarze und übelriechende Flüssigkeit aus dem Mund ausspuckt ist das ein Krankheitszeichen. In diesem Fall sollten andere Futtertiere angeboten (am besten leicht verdauliches Futter wie fliegende Insekten) und die Temperatur erhöht werden um den Verdauungstrakt wieder in Gang zu bringen. Häufig ist auch eine zu hohe Luftfeuchte die Ursache.
  • Legenot: In seltenen Fällen zögert ein Weibchen die Eiablage so lange heraus, dass sich ihr Hinterleib immer mehr verdickt und letztendlich aufplatzt oder abstirbt. Meistens ist dies bei unbegatteten Weibchen der Fall, die vergeblich auf ein Männchen warten. Eine Erhöhung der Luftfeuchte und der Temperatur kann im Ausnahmefall ein Weibchen noch zum Oothekenbau bewegen.
  • Parasiten: Vor allem bei importierten Ootheken oder Tieren können Parasiten auftreten. Es gibt verschiedene Sorten von Parasitismus bei Gottesanbeterinnen, sie sind jedoch wenig bekannt. Erfahrungsgemäß sind jedoch Pflanzen und/oder Erde, die aus gemäßigten Zonen zur Terrarien-Einrichtung verwendet wurde, ungefährlich.
  • Sonstiges: Gegen Bakterien- und Pilzerkrankungen kann man meistens nicht viel tun und sie bleiben auch häufig unerkannt. Oft ist eine zu hohe Luftfeuchte die Ursache für unklare Krankheitserscheinungen.

Bei Verdacht auf Krankheit (Lethargie, Erbrechen, Nahrungsverweigerung) empfehle ich generell eine Isolation des Tieres von Artgenossen und eine höhere Temperatur (~28°C) und trockenere Umgebung (~30% rel. Luftfeuchte).

Warum beißt Gottesanbeterin dem Männchen den Kopf ab?

Neue Studien zeigen, dass es wahrscheinlich einfach nur um Nahrung geht: Manche Gottesanbeterinnen fressen die Männchen nämlich sogar schon auf, bevor es überhaupt zur Paarung kommt. Bei einer Fangschreckenart beißt das Weibchen dem Verehrer sogar während des Geschlechtsverkehrs den Kopf ab.

Kann man eine Gottesanbeterin auf die Hand nehmen?

Wichtig: Unter den vielen Arten gibt es eine, die streng geschützt und deren Haltung verboten ist. Es handelt sich um die europäische Gottesanbeterin. Achtung: Gottesanbeterinnen sind keine Kuscheltiere. Sie mögen es nicht, auf die Hand genommen und getragen zu werden.

Warum beissen Gottesanbeterin?

Gottesanbeterin beißt Männchen bei der Paarung den Kopf ab – das macht kopflos weiter. Es ist hinlänglich bekannt, dass Gottesanbeterin dazu neigen ihren Männchen während der Paarung den Kopf abzuschneiden.

Ist eine Gottesanbeterin stark?

Gottesanbeterinnen sind für ihre furchteinflößende und effektive Jagdtechnik berühmt: Erspähen diese Fangschrecken eine Beute, schnellen ihre dornenbewehrten Fangbeine blitzschnell vor und packen das Tier, um es anschließend zu verspeisen.