Wo ist der unterschied zwischen einem geschäftskonto und privatkonto

Gab es früher noch zum Monatsende eine Lohntüte mit Bargeld, hat die Barzahlung heutzutage nahezu in sämtlichen Lebensbereichen ausgedient. Transaktionen wie Gehaltszahlungen oder Mietkosten laufen seit einigen Jahrzehnten bargeldlos über das Konto ab. Dementsprechend zählt ein Konto nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Unternehmen zur Grundausstattung.

Viele Jungunternehmer und Start-ups verwirklichen sich mit ihrer Geschäftsidee den Traum von der Selbstständigkeit. Mit viel Elan und Ausdauer arbeiten sie Tag und Nacht an der Umsetzung. Aspekte wie die korrekte und regelmäßige Buchführung, Controlling und die effektive Kontoführung, werden häufig vernachlässigt. Wer sich am Ende einen Mehraufwand, hohe Kosten und Ärger mit Investoren oder dem Finanzamt wegen verstrichener Fristen ersparen will, nimmt sich die Zeit, vor der Entscheidung für einen Finanzdienstleister Preise und Leistungen für ein Geschäftskonto sorgfältig zu vergleichen.

Brauchst du als Selbstständiger überhaupt ein Geschäftskonto?

Prinzipiell besteht keine gesetzliche Verpflichtung für Selbstständige, ein Geschäftskonto zu führen. Wer sein privates Girokonto auch für geschäftliche Transaktionen nutzt, muss auch keine Beanstandungen durch das Finanzamt befürchten. Kleinunternehmer, Freelancer oder Freiberufler können zwar selbst entscheiden, ob sie ein Geschäftskonto führen, dürfen ihren geschäftlichen Zahlungsverkehr aber auch über ihr Privatkonto abwickeln.

Ausnahme von der Regel sind Kapitalgesellschaften wie AG, GmbH, UG, eG, KGaA oder e. V.. Diese Rechtsformen gelten als juristische Personen mit einer eigenständigen Geschäftsfähigkeit und Rechtsverantwortung. Die Gesellschafter sind entsprechend gesetzlich zur Eröffnung und Führung eines Geschäftskontos verpflichtet. Der Hintergrund: Das notwendige Stammkapital für die Gründung einer Kapitalgesellschaft muss auf dem Geschäftskonto hinterlegt werden. Zudem haften Kapitalgesellschaften ausschließlich mit dem Betriebsvermögen. Entsprechend müssen die Gesellschafter ihr Privatvermögen strikt vom Betriebsvermögen trennen und dürfen geschäftliche Geldtransaktionen nicht über ihr Privatkonto buchen.

Entscheidest du dich dafür, auf ein Geschäftskonto zu verzichten, solltest du zunächst die AGB deiner Bank genau prüfen. Viele Banken untersagen ihren Kunden, den geschäftlichen Zahlungsverkehr über das private Girokonto abzuwickeln. Selbst, wenn die geschäftliche Nutzung nicht ausdrücklich untersagt ist, kann es dennoch zu Beanstandungen kommen. Die Anzahl der Buchungen im geschäftlichen Bereich ist meist höher als im privaten Bereich. In überschaubarem Rahmen werden sie die geschäftliche Nutzung dulden. Es entsteht jedoch ein höherer Aufwand, mit dem sich das zumeist kostenlose Girokonto für die Banken dann nicht mehr rechnet. Hinzu kommt, dass der Umgang mit Geschäftskunden gemäß Bürgerlichem Gesetzbuch anderen Regelungen unterliegt als der Umgang mit Privatkunden.

Gibt es Unterschiede zwischen Privat- und Geschäftskonten?

Für Kleinunternehmer, Freelancer und Freiberufler sind die Kosten wohl das schlagende Argument für die Entscheidung, ihr privates Konto auch geschäftlich zu nutzen. Geschäftskonten sind vergleichsweise teuer, da die Banken neben einer Kontoführungsgebühr auch Gebühren für einzelne Buchungen erheben.

Ein privates Konto wird in der Regel ausschließlich vom Kontoinhaber genutzt. Der Inhaber kann zusätzlich eine Kontovollmacht für einen weiteren Nutzer ausstellen. Du kannst allerdings auch ein Gemeinschaftskonto beispielsweise mit deinem Lebensgefährten oder deiner Lebensgefährtin eröffnen. Damit haben beide Nutzer Zugang und ihre eigene Girocard. Ein Geschäftskonto hingegen kann von mehreren Mitarbeitern genutzt werden. Sie erhalten ihre eigenen Zugänge und werden mit ihren eigenen Karten ausgestattet.

Zudem bietet dir ein Geschäftskonto die Möglichkeit, verschiedene Zahlungsströme mit Unterkonten voneinander zu trennen. So kannst du beispielsweise ein Unterkonto einrichten, um Geld für Steuerzahlungen oder Versicherungsbeiträge anzusparen. Oder um ein Unterkonto für Gehaltszahlungen oder Reisekosten einzurichten. Bei Unterkonten handelt es sich um vollwertige Bankkonten mit eigener IBAN, die du im Zahlungsverkehr für Überweisungen und das SEPA-Lastschriftverfahren nutzen kannst. Das private Girokonto bietet meist nur ein Tagesgeldkonto, eine Art Referenzkonto. Hier erhältst du meist Zinsen auf das Guthaben. Um das Geld zu verwenden, musst du es allerdings zunächst erst an dein Girokonto überweisen – ein direkter Zahlungsverkehr ist ausgeschlossen.

Ist dein privates Konto leer, kannst du dank eines Dispokredits trotzdem noch Zahlungen in einem zuvor festgelegten Rahmen tätigen. Benötigst du als Selbstständiger einen entsprechenden Überziehungsrahmen, musst du erst einen Kontokorrentkredit beantragen. Ob du diesen erhältst, hängt von den Unternehmenszahlen ab. Beim Antrag musst du vergangene Jahresabschlüsse sowie betriebswirtschaftliche Auswertungen vorlegen.

Ein sorgfältiger Vergleich der verschiedenen Anbieter von Geschäftskonten lohnt sich: Häufig werden Geschäftskonten für Kleinunternehmer oder Freiberufler auch kostenlos angeboten. Die Anzahl der kostenlosen Buchungen variiert von Bank zu Bank. Einige Banken zahlen sogar Zinsen auf dein Guthaben.

Woran erkennst du ein gutes Geschäftskonto?

Handelt es sich bei deinem Unternehmen um keine Kapitalgesellschaft, hast du als Selbstständiger die Wahl, ein Geschäftskonto zu führen oder dein privates Girokonto für geschäftliche Transaktionen zu nutzen?

Obwohl die Anbieter im Vergleich zu Privatkonten meist eine Kontoführungsgebühr von Geschäftskunden verlangen, profitierst du dennoch von zahlreichen Vorteilen, wenn du dich für ein Geschäftskonto entscheidest. Anbieter von Geschäftskonten kennen die Anforderungen von Selbstständigen und bieten innovative Produkte, Lösungen und Services an, die genau auf diese Bedürfnisse zugeschnitten sind. Ein gutes Onlinebanking-Angebot, eine schnelle Abwicklung der Transaktionen, mobiles Bezahlen oder Banking Apps passen optimal zu den Anforderungen von Geschäftskunden an modernes Banking, bieten einen echten Mehrwert und erleichtern ihnen ihre Bankgeschäfte.

Dich erwarten beispielsweise Schnittstellen zu Buchhaltungsprogrammen. Damit musst du Zahlungseingänge und Ausgaben nicht extra mit deiner Buchhaltung abgleichen, um einen präzisen Ist-Stand über deine liquiden Mittel zu erhalten. Schnittstellen zur Übergabe von Zahlungsinformationen an Finanzbehörden und Steuerberater erleichtern dir zudem die vorbereitenden Arbeiten für die Umsatzsteuervoranmeldung oder deine Steuererklärung.

Mobilität und Digitalisierung rücken bei Geschäftskunden immer mehr in den Vordergrund. Über Apps muss die Nutzung des Kontos ortsunabhängig auch per Smartphone oder Tablet uneingeschränkt möglich sein. So behältst du jederzeit den Überblick über deine Finanzen. Nicht zu vergessen: Mobile Payment. Ein guter Finanzdienstleister muss die Möglichkeit zum kontaktlosen und mobilen Bezahlen anbieten.

Vergleichen lohnt sich: Die Vorteile von Penta

Egal, ob es um ein Geschäftskonto für unterschiedliche Rechtsformen von Unternehmen, Kredite, Softwarelösungen oder Gründungsberatung geht – bei Penta erhältst Du das All-in-One-Geschäftskonto, das den Erfolg deines Business optimal unterstützt.

Pentas Stärke liegt darin, maximale Sicherheit mit Schnelligkeit und innovativen Features zu verbinden.

Kann man ein Privatkonto als Geschäftskonto nutzen?

Selbstständige, Kleinunternehmer und Freiberufler sind nicht gesetzlich dazu verpflichtet, ein Geschäftskonto zu führen. Sie können also rein vom Gesetz her ihr Privatkonto als Geschäftskonto nutzen, ohne deshalb Probleme mit dem Finanzamt zu bekommen.

Was ist der Vorteil von einem Geschäftskonto?

Das Führen eines Geschäftskontos erlaubt eine präzise Trennung zwischen dem privaten und gewerblichen Zahlungsverkehr und bringt für Selbstständige eine deutliche Erleichterung der Buchführung mit sich. Buchungen können eindeutig zugeordnet werden, so dass fehlerhafte Zuweisungen bereits im Vorfeld ausgeräumt werden.

Wann macht ein Geschäftskonto Sinn?

Grundsätzlich ist ein Geschäftskonto allen Selbstständigen und Freiberuflern zu empfehlen, denn es hilft dabei, private und geschäftliche Ausgaben und Transaktionen zu trennen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Girokonto und einem Geschäftskonto?

Ein Geschäftskonto ist ein Girokonto, das sich an Selbstständige, Gewerbetreibende und Unternehmen richtet. Die Banken bezeichnen es häufig als Geschäftsgirokonto oder Gewerbekonto. Das Geschäftsgirokonto unterscheidet sich in den Grundfunktionen nicht von dem Girokonto, das wir aus dem privaten Gebrauch kennen.