In welchem Jahr brachte Henkel das Waschmittel Persil auf den Markt?

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100 Jahre Persil:Ein deutsches Pulver wird Weltmarke

17. Mai 2010, 21:32 Uhr

Lesezeit: 2 min

Als Wäschewaschen noch eine knochenharte Frauenarbeit war, brachte Henkel ein neuartiges Waschpulver heraus. Bald darauf war Persil weltweit ein Begriff. Eine eigene Walfangflotte, Flugzeuge im Himmel, Megaperls - seither tut Henkel viel, um seine Marktführerschaft zu verteidigen.

Bis vor 100 Jahren war das Säubern schmutziger Wäsche ein knochenharter und ungesunder Job. Millionen Frauen rubbelten und wrangen tagtäglich am Waschzuber, umnebelt von ätzenden Dämpfen. Eine Zeitungsannonce, erschienen am 6. Juni 1907 in Düsseldorf, versprach Erlösung von der Schinderei.

Waschmittelwerbung der Dreissiger Jahre.

(Foto: Foto: Henkel)

Nicht weniger als das "erste selbsttätige Waschmittel" der Welt wurde da angekündigt - chlorfrei. Das Kochen der Wäsche für eine halbe Stunde sollte künftig reichen. Eine Revolution. In diesem Jahr feiert der Henkel-Konzern das 100. Jubiläum seines Saubermachers.

Dessen Name steht seit vielen Jahren sogar im Duden: Wer bei der Entnazifizierung nach dem Zweiten Weltkrieg mit weißer Weste dastehen wollte, ließ sich einen "Persilschein" ausstellen - so taufte der Volksmund spöttisch die entlastenden Bescheinigungen.

Aus den Hauptbestandteilen Perborat und Silikat schuf der hessische Lehrersohn Fritz Henkel nicht nur das Pulver, sondern aus den ersten Silben auch den Namen "Persil", der noch vor dem Ersten Weltkrieg zu einer Weltmarke wurde.

Das kleine grüne 250-Gramm-Paket für 35 Pfennig war mehr als doppelt so teuer wie die herkömmlichen Waschmittel und dennoch bald in jedem Ladenregal zu finden. "Pauline, laß das Reiben sein", frohlockte die Reklame.

Schon 1908 produzierte Henkel 4.700 Tonnen Persil, zwei Jahre später mehr als doppelt so viel und im Kriegsjahr 1915 bereits 32.446 Tonnen. Im ersten Weltkrieg war jedoch erst einmal Schluss: 1916 gab es nur noch ein "Kriegs-Persil" ohne Seifenzusatz. 1918 wurde die Produktion eingestellt.

Zwei Jahre später kam Persil wieder auf den Markt - in "Friedensqualität". Drei Jahre später gab es einen Rekord zu vermelden, und zwar das teuerste Persil. Am 26. November 1923, dem Höhepunkt der Inflation, kosteten 500 Gramm des Waschmittels 1,25 Billionen Mark.

Lesen Sie weiter: Warum Persil eine eigene Walfangflotte unterhielt und weshalb Megaperls eigentlich eine Frechheit sind...

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Jubiläum bei Henkel : Persil wird 100 Jahre alt

 100 Jahre wird mittlerweile mit Persil gewaschen.

100 Jahre wird mittlerweile mit Persil gewaschen. Foto: Henkel

"Persil - da weiß man, was man hat". Diesen Werbeslogan für eines der bekanntesten Waschmittel aus dem Hause Henkel kennt fast jeder. Das weiße Pulver feiert in diesem diesem Jahr seinen 100. Geburtstag. Der Henkel-Konzern brachte es am 6. Juni 1907 auf den Markt.

Vor einem Jahrhundert startete es seinen Siegeszug um die ganze Welt. „Persil hat das Waschen revolutioniert“, sagte Thomas Tönnesmann, Marketingchef Waschmittel Deutschland bei Henkel am Mittwoch in Hamburg: „Das Unternehmen ist damit groß geworden.“ Persil zählt laut Henkel derzeit zu den populärsten Marken in Deutschland. Gut 83 Prozent der Verbraucher nennen es spontan, wenn sie allgemein nach Waschmitteln gefragt werden.

Als Persil 1907 auf den Markt kam, war damit in der Tat eine Revolution in deutschen Waschküchen verbunden. Über Jahrhunderte hinweg war das Reinigen der Wäsche eine schwere und langwierige Hausarbeit. Erst Einweichen in Seifenlauge, dann Kneten und Reiben waren nötig, um den Schmutz aus den Stoffen zu lösen. Anschließend musste die Wäsche gespült, getrocknet und im Sonnenlicht gebleicht werden.

Einfacher wurde es erst mit Persil. Es enthielt den Bleichstoff Perborat, der dafür sorgt, dass Sauerstoff im Wasser aufperlt und die Schmutzpartikel aus den Fasern entfernt. Durch diese Reinigung wurden die harte Arbeit am Scheuerbrett und die anschließende Sonnenbleiche überflüssig.

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    Weltneuheit schneller Markenerfolg

    Die Weltneuheit wurde laut Henkel schnell zu einem Markterfolg. Das bliebt auch so, als die elektrische Waschmaschine die Haushalte eroberte. Persil 59 war für die Handwäsche oder die einfacheren Bottichwaschmaschinen geeignet. Persil 65, das Henkel 1965 präsentierte, eignete sich schließlich für alle Verfahren und alle Textilien, auch die damals neuen Chemiefasern Nylon und Perlon. 1986 kam Persil Phosphatfrei in den Handel; 1987 stieg die Marke in den Markt der Flüssigwaschmittel ein.

    Auch in der Werbung setzte Henkel mit Persil Standards - die weiße Dame wurde zu einer Ikone. Und Deutschlands erster TV-Spot von 1956 warb mit den damals sehr beliebten Schauspielern Beppo Brem und Liesl Karlstadt als Hauptdarstellern. Auch der Slogan „Persil - da weiß man, was man hat“, hat sich in der Gedächtnis der Verbraucher eingebrannt.

    Derzeit werden in Deutschland Jahr für Jahr rund 1,3 Milliarden Waschladungen mit Persil gewaschen. Um der Konkurrenz weiter die Stirn bieten zu können, soll das Mittel immer weiter entwickelt werden: „Persil bleibt Persil, weil Persil nicht Persil bleibt“, ist das Motto für die Marke seit Jahrzehnten.

    Persil ist in Deutschland laut Henkel Marktführer im Waschmittel-Bereich mit einem Anteil von etwa 32 Prozent. Jede Woche verkauft Henkel nach eigenen Angaben rund 5.000 Paletten Persil. Gefüllt in Körbe von einem Meter Länge ließe sich daraus eine Reihe bilden, die gut 32 Mal um den Äquator reichen würde. Persil ist in knapp 60 Ländern erhältlich. Im Geschäftsjahr 2006 erzielte Henkel einen Umsatz von 12,74 Milliarden Euro. Mehr als 50.000 Mitarbeiter sind weltweit für das Unternehmen tätig.

    Wann kam das Waschmittel Persil auf den Markt?

    Seit 110 Jahren sorgt Persil für saubere Wäsche – hier im ersten Packungsdesign von 1907.

    Wann brachte Persil das erste synthetische Vollwaschmittel in Deutschland auf den Markt?

    Nachdem Unilever 1955 mit Sunil ein synthetisches Vollwaschmittel auf den Markt gebracht und dem Marktführer damit erhebliche Marktanteile abgejagt hatte, stellte Henkel Persil 1958 ebenfalls auf synthetische Waschrohstoffe um (Slogan: »Persil 59 – das beste Persil, das es je gab«).

    Wie hieß das erste Waschmittel von Persil?

    Mit der Einführung von Milwa Ende der 1950er-Jahre (hergestellt in Prettin) verlor die Marke „Persil“ in der DDR sehr an Bedeutung. Nach Einführung der neuen Genthiner Marke Spee im Jahr 1968 wurde dieses schnell zum meistverkauften Waschmittel der DDR. Die Produktion von „Persil“ wurde dann in der DDR eingestellt.

    Ist Persil von Henkel?

    Das Unternehmen erzielte in Russland bislang eine Milliarde Euro Umsatz.