Arbeitslosengeld
Aktualisiert: 15.09.2022, 12:05 | Lesedauer: 7 Minuten Scholz kündigt Entlastungen im Volumen von 65 Milliarden Euro an Scholz kündigt Entlastungen im Volumen von 65 Milliarden Euro an Strompreisbremse, Steuerentlastungen, Bürgergeld, höheres Kindergeld: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat in Berlin das dritte Entlastungspaket des Bundesregierung vorgestellt. Video: PolitikBeschreibung anzeigen Hartz IV soll zum Bürgergeld werden. Höhe, Sanktionen und erlaubtes Vermögen: Das sind die Unterschiede zwischen den beiden Leistungen. Berlin.
Schon seit seiner Einführung im Jahr 2005 steht das Arbeitslosengeld II – im Volksmund Hartz IV genannt – in der Kritik. Das Geld würde schlicht nicht ausreichen, um ein angemessenes Leben zu führen, so das Hauptargument. Und nun, nach 17 Jahren Hartz IV, könnte sich tatsächlich etwas tun: Die Ampel-Regierung will die Sozialleistung in ein sogenanntes Bürgergeld umwandeln. Festgelegt worden war dieser Plan bereits im Koalitionsvertrag. Inzwischen steht auch ein Einführungsdatum fest: Zum 1. Januar 2023 soll die Umstellung erfolgen. Und auch detailliertere Pläne, wie das geplante Bürgergeld aussehen soll, hat die Bundesregierung inzwischen vorgelegt. Darin wird deutlich: Von Hartz IV wird es sich wohl in einigen zentralen Punkten unterscheiden. Morgenpost von Christine RichterBestellen Sie hier kostenlos den täglichen Newsletter der Chefredakteurin
Hartz IV wird zu Bürgergeld: Mehr Geld dank höherem RegelsatzEiner der Hauptkritikpunkte an Hartz IV ist, dass der Regelsatz nicht ausreichen würde, um die tatsächlichen Kosten der Empfängerinnen und Empfänger zu decken. Das scheint die Bundesregierung sich zu Herzen genommen zu haben: Für das Bürgergeld ist eine deutliche Erhöhung geplant.
Auch wenn die Umstellung von Hartz IV auf das Bürgergeld eine deutliche Erhöhung der Regelsätze mit sich bringen dürfte – gemäß der aktuellen Pläne wären es rund 11 Prozent – zeigen sich Sozialverbände enttäuscht. Eine Erhöhung um 50 Euro würde das Existenzminimum nicht sichern, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele dem NDR. Ulrich Schneider, Präsident des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, bezeichnete die geplante Erhöhung als "schlechten Witz". Sanktionen: Diese Unterschiede zwischen Hartz IV und Bürgergeld soll es gebenArbeitslosengeld II gibt es nicht ohne Weiteres, Empfängerinnen und Empfänger müssen gewissen Pflichten nachkommen. Das war bei Hartz IV so und soll auch beim Bürgergeld so bleiben. Missachten Leistungsempfängerinnen und -empfänger diese Auflagen, können ihnen die Regeln gekürzt werden. Dabei soll es allerdings Veränderungen geben.
Vermögen: Deutliche höhere Grenzen als bei Hartz IVAuch beim Vermögen, dass Bezieherinnen und Bezieher von Arbeitslosengeld II besitzen dürfen, wird Einführung des Bürgergeldes mutmaßlich zu Änderungen führen. Konkret heißt das: Mehr Besitz ist erlaubt.
Größe der Wohnung: Bürgergeld mit mehr FreiheitenDer Übergang in Hartz IV war in der Vergangenheit für viele Menschen mit einem Umzug verbunden. Denn: War die Wohnung zu groß, übernahm das Jobcenter die Miete nicht. Das soll sich durch das Bürgergeld ändern – zumindest teilweise.
Der Artikel "Hartz IV wird zu Bürgergeld: Das sind die Unterschiede" erschien zuerst auf morgenpost.de. Ist Hartz 4 und Arbeitslosengeld 2 das gleiche?Hartz IV ist der umgangssprachliche Begriff für Arbeitslosengeld II. Diese Leistung der Bundesagentur für Arbeit dient der Sicherung des Lebensunterhalts.
Wer kann ALG 2 beziehen?Sie können Arbeitslosengeld II erhalten, wenn Sie erwerbsfähig und leistungsberechtigt sind und damit mindestens folgende Bedingungen erfüllen: Sie sind mindestens 15 Jahre alt und Sie haben die Altersgrenze für Ihre Rente noch nicht erreicht. Sie wohnen in Deutschland und haben hier Ihren Lebensmittelpunkt.
Warum heißt ALG 2 Hartz 4?Der Begriff Hartz IV geht auf die sogenannten Hartz-Reformen zurück. Fachleute erarbeiteten im Jahr 2002 Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation. Der Leiter dieser Arbeitsgruppe war Peter Hartz, nach ihm wurde in der Umgangssprache das Gesetz benannt.
Wie lange kann man ALG 2 bekommen?Arbeitslosengeld II bekommen Sie normalerweise für 12 Monate. Unter bestimmten Voraussetzungen wird Arbeitslosengeld II nur für 6 Monate gewährt, zum Beispiel wenn … die Kosten für Ihre Unterkunft und deren Heizung unangemessen sind.
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