Befinden sich Krankheitserreger auf dem Essen, kann es schnell zu den ersten Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung kommen: Bauchkrämpfe, Erbrechen und Durchfall. Was hilft, wie Sie sich schützen können Show
Text in einfacher Sprache Unsere Inhalte sind pharmazeutisch und medizinisch geprüft Von Dr. Martina Melzer, Aktualisiert am 27.03.2019
Eigentlich war der Bienenstich köstlich. Doch ein paar Stunden später grummelt der Darm. Dann geht es schnell. Erbrechen, Durchfall, heftige Bauchschmerzen. War der Bienenstich daran schuld? Gut möglich, denn die Symptome sprechen für eine Lebensmittelvergiftung. Besonders, wenn es der Freundin, die ebenfalls vom Bienenstich gekostet hat, genauso ergeht. Lebensmittelvergiftung oder Lebensmittelinfektion?Unter den Begriffen "Lebensmittelvergiftung" und "Lebensmittelinfektion" verstehen viele Menschen dasselbe. Dabei gibt es einen Unterschied: Eine Lebensmittelvergiftung ist keine Infektion, sie ist also auch nicht ansteckend. Hinter einer Lebensmittelvergiftung stecken nämlich, wie der Name schon sagt, Giftstoffe, sogenannte Toxine, die von Bakterien entweder bereits in der Nahrung gebildet werden und über das Essen in den Magen-Darm-Trakt gelangen oder entstehen, nachdem die Erreger in den Körper aufgenommen wurden. Meistens steckt hinter einer Lebensmittelvergiftung das Bakterium Staphylococcus aureus, seltener kommen Bakterien der Bacillus cereus- Gruppe und Clostridium-Arten vor. Bei einer Lebensmittelinfektion hingegen gelangt der Erreger in den Magen-Darm-Trakt, vermehrt sich dort und ruft Beschwerden hervor. Zu den klassischen Auslösern einer Lebensmittelinfektion zählen Campylobakter-Bakterien, Salmonellen und Listerien. Auch EHEC-Bakterien, Yersinien, Hepatitis-, Noro- und Rotaviren können sich im Essen befinden und zu einer Erkrankung führen. Die Erreger können auf den gleichen Nahrungsmitteln sitzen wie diejenigen, die eine Lebensmittelvergiftung auslösen. Welche Lebensmittel sind anfällig für Krankheitserreger?Lebensmittel wie zum Beispiel Fleisch, Geflügel oder Fisch können Träger von Krankheitserregern sein. Auch rohe Eier – ob "pur" oder verarbeitet zu Dips, Kuchenfüllungen sowie Cremeeis –, Salat, Kartoffelsalat, Rohmilch und Käse aus Rohmilch enthalten manchmal Krankheitserreger. Clostridium botulinum, das Bakterium, das , kommt, da es nur ohne Sauerstoff wachsen und sich vermehren kann, vorwiegend in Konserven und vakuumerpackten Lebensmitteln vor – allerdings nur sehr selten. Das Toxin dieses Erregers ist ein Nervengift, das neben Übelkeit und Durchfall vor allem zu Sehstörungen und Lähmungen führen kann – dem Botulismus. Die Vergiftung kann lebensgefährlich werden, bis zum Atemstillstand führen. Treten solche Beschwerden auf – bei Botulismus typischerweise 12 bis 36 Stunden nach dem Essen – müssen Sie sofort einen Arzt aufsuchen, im Zweifelsfall auch den Notarzt verständigen. Vorsicht bei aufgeblähten KonservendosenWirkt eine Konservendose aufgebläht, sollten Sie diese unbedingt entsorgen oder bei der örtlichen Lebensmittelüberwachungsbehörde abgeben. Denn aufgeblähte Dosen können auf den Botulismuserreger hinweisen. Die Hauptgefahr geht jedoch nicht von Fertigprodukten aus, sondern laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung von selbst eingekochten Konserven. Symptome: Wie verläuft eine lebensmittelbedingte Erkrankung?Die ersten Anzeichen einer Lebensmittelvergiftung – also typischerweise Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe und gegebenenfalls Durchfall – treten rasch auf. Dies geschieht meist innerhalb weniger Stunden nachdem der Giftstoff in den Körper gelangt ist. Dafür lassen die Symptome recht bald wieder nach, oft innerhalb weniger Stunden bis Tage. Dann hat sich der Körper der Giftstoffe wieder entledigt. Die Beschwerden können aber je nach verursachenden Toxin oder Erreger sehr unterschiedlich sein. Bei einer Lebensmittelinfektion dauert es meistens etwas länger, bis die ersten Anzeichen auftreten, zumeist ein bis zwei Tage. Die sogenannte Inkubationszeit kann aber auch bis zu einer Woche oder länger betragen. Behandlung: Was hilft bei einer lebensmittelbedingten Erkrankung?Verspüren Sie die Anzeichen einer lebensmittelbedingten Erkrankung, sollten Sie vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Oft zeigen andere Menschen, die das Gleiche verzehrt haben, auch Symptome. Je nachdem, wie stark das Erbrechen oder der Durchfall sind, kann der Körper viel Flüssigkeit und Salze verlieren. Trinken Sie deshalb ausreichend – bevorzugt nicht reines Wasser, sondern zum Beispiel gesüßten Tee. Spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke helfen, den Salzhaushaushalt wieder zu normalisieren. Wirkstoffe wie Loperamid helfen zwar gegen den Durchfall, halten aber den krankmachenden Giftstoff oder die Keime im Darm zurück. Bei einer lebensmittelbedingten Erkrankung sind sie also nicht zielführend. Wie Sie einer lebensmittelbedingten Erkrankung vorbeugen könnenSchützen können Sie sich vor einer Lebensmittelvergiftung oder -infektion, indem Sie ein paar Hygieneregeln einhalten: Möchten Sie das Essen zubereiten, dann waschen Sie sich vorher und nachher gründlich die Hände mit Wasser und Seife. Auch nach dem Kontakt mit rohem Fleisch oder Fisch sollten Sie die Hände waschen. Schneiden Sie Fleisch, Geflügel oder Fisch nicht auf demselben Brett wie Salat, kalte Beilagen oder andere Lebensmittel, die vor dem Verzehr nicht mehr erhitzt werden. Sonst gelangen Keime auch auf andere Lebensmittel, es erfolgt eine sogenannte Kreuzkontamination. Beratende Expertin:Dr. Ute Messelhäußer vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Die Beantwortung individueller Fragen durch unsere Experten ist leider nicht möglich. Lesen Sie auch:Lesen Sie auch:Salmonellen: So bannen Sie die Gefahr Salmonellen führen zu Magen-Darm-Infektionen. Wie es zur Ansteckung kommt, wie Sie vorbeugen können. Botulismus Botulismus ist eine Vergiftung durch Bakterientoxine, die lebensgefährliche Muskellähmungen verursacht. Meist wird das Gift über verunreinigte Lebensmittel aufgenommen Wie lange dauert ein verdorbener Magen?Der wahre Auslöser für einen verdorbenen Magen zeigt sich auch in der Dauer: Handelt es sich lediglich um eine vorübergehende Problematik, normalisieren sich die Beschwerden in der Regel nach ein bis drei Tagen. Sind Krankheitserreger im Spiel, sind die Symptome meist ausgeprägter und ziehen sich länger hin.
Was beruhigt den Magen sofort?Abwarten und Tee trinken
Bewährte Kräuter, die den Magen beruhigen, sind Pfefferminze, Melisse, Fenchel, Anis und Kamille. Auch ein Aufguss mit Ingwer kann die Symptome lindern. Ist der Brechreiz abgeklungen, sind Zwieback und Haferschleim als erste Mahlzeiten ideal.
Was sollte man Essen wenn man sich den Magen verdorben hat?Insbesondere leicht verdauliche Speisen wie Zwieback, trockenes Weißbrot, gekochter Reis, geriebener Apfel oder eine leichte Brühe haben sich bei verdorbenem Magen bewährt. Gönnen Sie sich bei einer Magenverstimmung viel Ruhe und schlafen Sie viel.
Was hilft gegen Übelkeit und Magenverstimmung?Hier einige schnelle Tipps gegen Übelkeit, die Sie ganz einfach anwenden können:. In kleinen Schlucken trinken. Trinken Sie in kleinen Schlucken Tee aus Pfefferminze oder Kamille. ... . Wärme. ... . Neben Ingwer haben auch andere Lebensmittel eine antiemetische Wirkung. ... . Frischluft tanken. ... . Me-Time.. |