Wenn ein e auto brennt

Ein Brand eines Elektroautos stellt den Fahrer, aber auch die Feuerwehr vor so manche Herausforderung. Die Technik ist noch relativ neu. Hinzu kommt, dass ein E-Auto anders brennt als eines mit Verbrennungsmotor. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich bei einem Brand Ihres Elektroautos verhalten sollten.

Inhalt:

  • Elektroauto oder Verbrenner - Gefahr durch Brand
  • Entstehender Brand beim E-Auto: Das sollten Sie tun
  • Thermal Runaway

Elektroauto oder Verbrenner - Gefahr durch Brand

Nach und nach schaffen sich immer mehr Menschen ein Elektroauto an. Gleichzeitig nehmen Berichte über in Brand geratene E-Autos zu und sorgen für Verunsicherung. Grundsätzlich zeigen Statistiken, wie die des Gesamtverbands der deutschen Versicherer (GDV), aber kein erhöhtes Risiko von elektrifizierten Fahrzeugen im Vergleich zum konventionellen Verbrenner. Es gelten die gleichen Sicherheitsstandards beim elektrischen Antrieb.

  • Laut Deutschem Feuerwehrverband gibt es keine Hinweise, dass Elektroautos mit oder ohne Unfalleinwirkung eher zum Brennen neigen würden als Autos mit Verbrennungsmotor. Herkömmliche Fahrzeuge hätten im Vergleich zum Stromfahrzeug sogar die höhere Brandlast, weil jede Menge brennbarer Treibstoff und Betriebsflüssigkeiten wie Benzin, Diesel und Öl an Bord sind. Sie entzünden sich beispielsweise an heißen Fahrzeugteilen oder durch Kurzschlüsse im Kabelbaum.

  • Bei Elektrofahrzeugen ergeben sich andere Risiken hinsichtlich der Brandgefahren durch den Ladeprozess, die Ladeinfrastruktur oder durch beschädigte Batterien. Dann sind andere Brandbekämpfungsmaßnahmen nötig. Der brennende Akku kann unter anderem giftige Gase und viel Rauch freisetzen.  

  • Nach bisherigen Erkenntnissen können sich laut der Experten Autofahrer im E-Auto mit Lithium-Ionen-Akku generell aber genauso sicher fühlen wie in einem Fahrzeug mit konventionellem Antrieb. Das hat die  Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren und des Deutschen Feuerwehrverbandes in ihrer „Risikoeinschätzung Lithium-Ionen Speichermedien “ festgestellt. 

Wenn ein e auto brennt

imago images / onw-imagesDie Feuerwehr muss für E-Autos, die in Brand geraten, speziell geschult werden.

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Entstehender Brand beim E-Auto: Das sollten Sie tun

Als Fahrer eines Elektroautos können Sie die ersten Anzeichen eines möglichen Brandes zu allererst am Geruch erkennen. Zudem kann Rauch aus der Batterie qualmen oder es sind knatternde Geräusche zu hören. Eine deutlich steigende Temperatur im Batteriegehäuse über einen langen Zeitraum kann ebenfalls ein Zeichen für einen möglichen Brand sein, genauso wie Funkenflug oder Stichflammen.

  • Grundsätzlich brauchen Sie keine Angst vor zu hoher Elektrizität am E-Fahrzeug haben, vor allem wenn ein Unfall passiert. Die Autos  haben alle Sicherungen, die bei einem Defekt die Hochvolt-Systeme trennen. Allerdings raten Experten niemals an die orangefarbenen Kabel zu fassen.

  • Das Batteriepaket im E-Auto ist geschützt im Wagenboden eingebaut und dort zusätzlich verstärkt. Die elektrischen Komponenten der Elektroautos sind eigentlich „eigensicher“ ausgelegt. Das heißt, dass der Stromfluss bei einem Defekt oder einer Verformung unterbrochen wird.

  • Bei einem Crash registriert die Sensorik eines E-Autos diesen und trennt die Verbindung automatisch von der Batterie zu allen anderen Hochvoltkomponenten. So liegt keine Spannung mehr vor. Wollen Sie Erste Hilfe leisten bei einem verunfallten E-Auto, brauchen Sie keine Angst vor einem Stromschlag zu haben.

  • Rufen Sie bei einem Brand immer die Feuerwehr und den Pannenhelfer zum Beispiel vom ADAC. Sie sind im Umgang mit E-Autos und Lithium-Ionen-Batterien geschult. Im Brandfall sollten Sie beim E-Auto zusätzlich eines unbedingt beachten: Benutzen Sie auf keinen Fall einen Handlöscher mit Löschwasser.

  • Hier sind Sie beim Löschversuch zu nah am Auto, so dass der nötige Sicherheitsabstand von einem bis fünf Metern zum Auto nicht eingehalten werden kann. Ein Akku- bzw. Batteriebrand kann Sauerstoff freisetzen. Immer mehr Batteriezellen können explodieren. Es kommt zu einer brisanten chemischen Reaktionskette, bei dem auch giftige Gase durch den brennenden Akku entstehen.

  • Führen Sie auch immer eine Rettungskarte hinter der Sonnenblende mit, das hilft den Rettungskräften bei ihrer Arbeit. Hier schauen die Feuerwehrleute meist zuerst. Auf der Karte ist aufgelistet, welche Systeme sich an Bord befinden und wie man diese manuell am leichtesten ausschalten kann. Muss das Auto aufgeschnitten werden, um eine eingeklemmte Person daraus zu befreien, gibt die Rettungskarte an, wo die Feuerwehrleute am besten mit ihrem Schneidewerkzeuge ansetzen sollten.

Wenn ein e auto brennt

imago images / Sebastian GeislerBatteriezellen eines Elektroautos können zum Beispiel durch mechanische Erschütterungen wie Unfälle in Brand geraten.

Thermal Runaway

Ein Brand des Akkus kann drohen, sobald die Schutzmechanismen der Antriebsbatterie zum Beispiel infolge eines schweren Unfalls verformt werden. Dann sind sie so stark beeinträchtigt, dass die Batteriezellen im schlimmsten Fall brennen. Das nennt man den sogenannte "Thermal Runaway."

  • Dabei entflammt eine Batteriezelle die nächste, die Batterie muss von außen gekühlt werden. Elektrolyt und Grafit verbrennen dabei und sorgen für hellgraue und schwarze Rauchwolken. Wenn der Elektrolyt dann verdampft, entstehen weitere Stichflammen. Brennt die Antriebsbatterie, muss die Feuerwehr das Auto mit sehr viel Wasser löschen.

  • Das Problem ist, dass die Batterien im E-Auto wasserdicht und thermisch geschützt fest im Wagenboden untergebracht sind. Die Feuerwehr muss dann teilweise mit einem Kran und einem Container anrücken. Den wasserdichten Container braucht es, um den Wagen schließlich darin zu versenken, Wasser einzulassen und so die Batterie dauerhaft zu kühlen. Nur so kann die brisante chemische Reaktionskette gestoppt werden.

  • Eine Selbstentzündung eines Elektroautos ohne Einwirkung von außen während der Fahrt, im Stand oder beim Laden aufgrund eines technischen Defektes ist laut der Experten extrem selten. Beim Laden spielt die fachmännische Elektroinstallation der Ladepunkte eine große Rolle und auch, ob sie regelmäßig gewartet wurden.
     

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Videotipp: Volksstromer - EFAHRER checkt neue günstige Elektroautos von VW, Honda und Opel

Die Industrie will Brände von Akkus in E-Autos vermeiden. In Zukunft soll es feuerfeste Akkus für Elektroautos geben, wie Sie im nächsten Beitrag nachlesen können.

Wie wahrscheinlich brennt ein E

So fielen rund 3,5 Prozent aller 2021 verkaufen Hybrid-Autos einem Brand zum Opfer. Bei Verbrennern waren es 1,5 Prozent und bei Elektroautos fingen nur rund 0,03 Prozent Feuer. Das bedeutet, dass das Risiko für einen Autobrand bei konventionell angetriebenen Fahrzeugen am höchsten ist.

Wann brennt ein E

Grundsätzlich kann nie vollständig ausgeschlossen werden, dass sich ein Fahrzeug aufgrund eines Defektes selbst entzündet – dies gilt aber für alle Antriebsarten. Es gibt keinerlei Hinweise darauf, dass Elektroautos mit oder ohne Unfalleinwirkung eher zum Brennen neigen als Autos mit Verbrennungsmotor.

Wie gefährlich sind brennende Elektroautos?

E-Autos sind in etwas so gefährlich wie Verbrenner Das sehen auch die Unfallforscher der DEKRA und die Experten der Allianz so. Aktuelle Elektroautos und moderne Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor besitzen in etwa die gleiche Brandlast, weil hier wie dort jede Menge Kunststoff an Bord verbaut ist.

Wie sicher sind Elektroautos bei Brand Unfall oder Panne?

E-Autos schneiden bei Crashtests oft besser ab Dass ein E-Auto nach einem Unfall Feuer fängt, ist sogar höchst unwahrscheinlich. Bei Crashtests schneiden E-Autos laut ADAC häufig sogar besser ab. Der Grund dafür: Bei Elektroautos müssen die elektrischen Komponenten "eigensicher" ausgelegt sein.