Zu spät wird der kalte Koloss am 14. April 1912 entdeckt: Die Titanic rammt einen Eisberg. Der "unsinkbare" Stahlgigant reißt rund 1.500 Menschen mit in den Tod. Seitdem schlummert das Schiff mitsamt seiner letzten Geheimnisse auf dem Grund des Atlantiks. Aber nicht mehr lange ... Show
Stand: 14.04.2022 | Archiv Vorheriges Bild Nächstes Bild Der war's! Dieser Eisberg hat vermutlich die "unsinkbare" Titanic am 14. April, kurz vor Mitternacht, entzaubert: Er wurde vom deutschen Dampfer Bremen aus fotografiert, der kurz nach der Katastrophe das Unglücksgebiet durchquerte. Rechts soll die Stelle zu sehen sein, an der die Titanic Eis abgeschabt hat. BR-Reporter Henning Pfeifer kaufte das Bild im Jahr 2000 von einem tschechischen Sammler und erzählte: "Seitdem setzt sich dieser Eisberg in der Titanic-Literatur immer mehr gegen die bisherigen 'Verdächtigen' durch."
1 von 34 Dreimal läutet der Ausguck Frederick Fleet am 14. April gegen 23:40 Uhr die Alarmglocke: "Eisberg, direkt voraus!" Die Titanic dreht, doch sie ist auf ihrer Reise von Southampton nach New York zu schnell unterwegs und dem kalten Koloss schon zu nahe gekommen: Mit voller Reisegeschwindigkeit schrammt sie steuerbords am Eisberg entlang. Zur gleichen Zeit liest der 35-jährige Lawrence Beesley in seiner Kajüte. "Kein krachendes Geräusch", "kein Misston, wie er sein könnte, wenn sich zwei schwere Körper treffen", einfach nichts bereitet ihn, die rund 1.300 anderen Passagiere und 900 Besatzungsmitglieder auf die bevorstehende Katastrophe vor. Die Maschinen werden gestoppt und die Titanic liegt friedlich auf der Wasseroberfläche, die See ruhig wie ein Binnengewässer. Titanic schwingt sich in den rechten WinkelSchwimmender Palast TitanicDie Titanic war 269 Meter lang, 28 Meter breit, 53 Meter hoch und mit bis zu 60.000 PS rund 39 Kilometer pro Stunde schnell. Doch die Stille trügt: Die Titanic ist leckgeschlagen, sechs ihrer 16 wasserdichten Segmente werden geflutet, der Bug beginnt sich zu senken. Das Meer bahnt sich den Weg durch Bullaugen, Ladeluken und Lüftungsschächte. Das Vorderteil des Schiffs taucht immer weiter ins Wasser. Um Mitternacht lässt Kapitän Edward John Smith den ersten Notruf absetzen, befiehlt, die Rettungswesten anzulegen und die Rettungsboote klarzumachen. Ab 0:45 Uhr tauschen die ersten Passagiere den luxuriösen, "unsinkbaren" Stahlgiganten gegen ein kleines, wackliges Holzboot. Aus einiger Entfernung schauen sie zurück auf die "Schönheit der Schiffslinien und Lichter", wie Beesley erzählt - und erst dann offenbart sich ihnen der schreckliche Winkel, in dem die Titanic bereits liegt.
Lawrence Beesley in seinem bereits im Juni 1912 erschienenen Buch: Titanic - Augenzeuge der Katastrophe Titanic vom Ozean verschlucktGegen 2:20 Uhr kann der Schiffsrumpf den immer stärker werdenden Kräften nicht mehr standhalten - und bricht. Die Titanic versinkt nahe Neufundland im eisigen Atlantik, das Heck steil nach oben gerichtet. Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 80 Kilometern pro Stunde schlägt sie in mehr als 3.800 Metern Tiefe auf und bohrt sich bis zu 15 Meter weit in den Schlamm. Beim Untergang der Titanic sterben 1.500 MenschenAlles über die Titanic <!-- --> Animation Titanic klicken und miterlebenZusammen mit anderen Überlebenden wird Beesley in den frühen Morgenstunden vom herbeieilenden Passagierschiff Carpathia nach New York gebracht. Laut einem britischen Untersuchungsbericht überstehen die Katastrophe nur 711 Menschen. Etwa 1.500 ertrinken oder sterben an Unterkühlung: Die Wassertemperatur liegt unter 0 Grad Celsius, etwas oberhalb des Gefrierpunkts von Meerwasser. Fatale Fehler
UnterschätztSeit Sonntagmorgen trudelten auf der Titanic Telegramme von vorausfahrenden Schiffen ein, die vor Eisbergen warnten. Die Wichtigkeit dieser Nachrichten wurde jedoch nicht erkannt: Die beiden Funker waren nicht bei der Reederei, sondern der Funkgesellschaft Marconi angestellt und damit beschäftigt, Privattelegramme abzuarbeiten. Mit den durchgegebenen Koordinaten konnten sie sowieso nicht viel anfangen. Kapitän Edward John Smith bekam zwar einige der Telegramme zu Gesicht, unternahm jedoch nichts. Das wäre der Schlüssel zu den Ferngläsern gewesen. Gegen Abend ging die Lufttemperatur weiter zurück und die Wassertemperatur war sehr niedrig - untrügbare Zeichen dafür, dass sich die Titanic in gefährlichem Gebiet befand. Die Matrosen im Krähennest bekamen den Auftrag, nach Eisbergen Ausschau zu halten. Allerdings ohne Ferngläser - die hatte der zuvor diensthabende Offizier in seinen Schrank eingeschlossen - und ohne Suchscheinwerfer: Die waren zwar bei der Kriegsmarine längst üblich, nicht aber an Bord der Titanic. VerschätztFoto vom Eisberg, den die Titanic gerammt haben soll. Zu diesem Zeitpunkt war die Titanic schon zu nah am Eisberg und hielt zu schnell weiter auf ihn zu: Der ehemalige Passagier Beesley berichtet, dass er kurz vor dem Zusammenstoß stärkere Vibrationen des Schiffes als je zuvor spürte, was er auf eine höhere Geschwindigkeit zurückführte. VerrissenWenn der Kapitän das Schiff frontal gegen den Eisberg gesteuert hätte, wäre es vielleicht gar nicht untergegangen. Dieser Meinung ist nicht nur Physikprofessor Metin Tolan von der TU Dortmund. Denn dann wären vielleicht nur die ein bis zwei vorderen der 16 wasserdichten Segmente des Schiffes vollgelaufen - und nicht sechs, was schließlich zum katastrophalen Übergewicht und Auseinanderbrechen führte. Durch den heftigen Zusammenstoß hätte es vielleicht 100 Todesopfer gegeben, nicht 1.500. Tolan versteht trotzdem, wieso der Frontalzusammenstoß für den Kapitän nicht infrage kam: "Wir alle hätten sicher noch versucht, an dem Eisberg irgendwie knapp vorbeizukommen." VerschwendetModell eines Titanic-Rettungsboots Der Platz in den Rettungsbooten reichte damals nur für die Hälfte der Menschen an Bord - was den damaligen Vorschriften jedoch genügte. Mehr als die angeschafften 16 Stück hätten laut Ansicht der Reederei die freie Sicht auf das Promenadendeck verhindert und die Passagiere unnötig verunsichert. Zusätzlich waren vier Faltboote an Bord. Erst eine Stunde nach dem Zusammenstoß begannen 16 Matrosen damit, die Boote klarzumachen. Von den ingesamt 20 verfügbaren wurden letztlich jedoch nur 18 zu Wasser gelassen. Und weil sich an jenem 14. April 1912 viele Passagiere anfangs noch weigerten, das vermeintlich sichere Schiff zu verlassen, und die Verantwortlichen fürchteten, die Boote zu überlasten, stießen selbst davon nur wenige vollbesetzt in See: Ganze 467 Plätze blieben leer. VertanBeesley berichtet, dass es keine Alarmmeldung gegeben habe, auch kein Geschrei. "Es gab wirklich nichts, das selbst einem ängstlichen Menschen hätte Furcht einflößen können." Von oben habe jemand gerufen: "Alle Passagiere mit angelegten Schwimmwesten an Deck!" Doch auch dann sei niemand gerannt oder schien beunruhigt. Erst mit dem Abschießen der Raketen sei den Passagieren bewusst geworden, dass etwas nicht stimmte. Und trotzdem: "Wir standen ruhig zusammen und beobachteten die Arbeit der Mannschaft, wie sie die Rettungsboote vorbereiteten", erinnert sich Beesley. Viele hätten sogar "den Eindruck haben können, die ganze Sache sei ein Scherz oder eine Vorsichtsmaßnahme, die für sie reichlich verrückt aussah". Bis zuletzt glaubten sich viele Passagiere auf dem Stahlkoloss in Sicherheit: Zurückgebliebene Männer sagten Freunden "Auf Wiedersehen" und dass sie sich zum Frühstück wiedertreffen würden, erzählt Beesley. "Um zu zeigen, wie wenig die Gefahr begriffen wurde: Als auf dem Erste-Klasse-Deck bekannt wurde, dass das Vordeck mit kleinen Eisstücken bedeckt sei, wurden Verabredungen für den nächsten Morgen zur Schneeballschlacht getroffen, und manche Passagiere gingen sogar auf das Deck hinunter und brachten kleine Eisbrocken zurück, die von Hand zu Hand gingen." Und auch unter Deck erlebte Beesley Beweise dafür, dass "niemand an eine unmittelbare Gefahr dachte". Nach einem Kontrollgang wussten Kapitän Edward John Smith und Chefkonstrukteur Thomas Andrews dagegen sehr wohl, dass dem Schiff nur noch wenige Stunden blieben. Und trotzdem ließ Smith erst eine wertvolle halbe Stunde nach der Kollision S.O.S. funken. Ob alle 762 Kabinen geräumt waren, kontrollierte niemand. VerbessertDrei Wochen nach dem Untergang der Titanic ordnete das britische Handelsministerium an, dass jedes Passagierschiff für jeden Menschen an Bord einen Platz in einem Rettungsboot bereithalten muss. Das Einsteigen muss vorher geübt werden. Internationale Gremien bestimmten, dass auf jedem Schiff rund um die Uhr ein Funker erreichbar sein soll. Noch im selben Jahr erfand der deutsche Physiker Alexander Behm das Echolot: Seither lassen sich Eisberge mit Schallwellen orten. Titanic am Meeresboden aufgespürtIn etwa 3.800 Metern Tiefe schlummert der Bug der Titanic. Unzählige Forscher machen sich in den darauffolgenden Jahrzehnten daran, das Wrack des Luxusdampfers zu finden. Am 1. September 1985 ist es dank moderner Technik soweit: Für den amerikanischen Tiefseeforscher Robert Ballard lässt "der erste Blick nicht den geringsten Zweifel" - zusammen mit seinem Team stöbert er die Titanic auf. Ballard setzt sich dafür ein, die Titanic vor Grabräubern zu schützen. Die letzte Überlebende des Unglücks, Millvina Dean, wehrt sich noch kurz vor ihrem Tod im Jahr 2009 dagegen, dass Stücke aus dem Wrack geholt werden. "Ich habe immer gehofft, dass man keine Gegenstände vom Schiff bergen wird. Das ist doch ein Grab, mein Vater liegt dort unten." Populäre Irrtümer
WettrennenWollte die Titanic einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufstellen und ist deshalb zu schnell durch das Eisberggebiet gefahren? Das Gerücht, die Titanic wollte das "Blaue Band" - die Auszeichnung für die schnellste Atlantiküberquerung - gewinnen, hält sich hartnäckig. Den Preis für die schnellste Überquerung hielt jedoch die Mauretania, mit der es die Titanic gar nicht aufnehmen hätte können: Mit ihren 78.000 PS war sie einen ganzen Tag schneller. Für eine geruhsame Reise sprach auch ein anderer Grund: "Die Titanic-Eigner setzten auf Luxus", sagt Metin Tolan, der sich mit der Physik der Titanic befasst hat. "Die Fahrt sollte so angenehm sein, dass man gern etwas länger an Bord war." Trotzdem berichteten Überlebende, die Titanic habe sich mit voller Geschwindigkeit bewegt und elementare Vorsichtsmaßnahmen missachtet. RouteIst die Titanic zu weit nördlich gefahren? Im Gegenteil. Dazu muss man wissen, dass es eine Winter- und eine Sommerroute gab. Die Sommerroute war kürzer, aber nördlicher gelegen und deshalb möglichen Eisbergen näher. Die Titanic war auf der südlicheren Winterlinie unterwegs, laut Lawrence Beesley "sechzehn Meilen südlich der regulären Sommerroute, der alle Gesellschaften von Januar bis August folgen". Das berichtet er in seinem Buch "Titanic - Augenzeuge der Katastrophe". MaterialWar der Stahl der Titanic einfach nicht hochwertig genug? "Der Stahl war genauso gut oder schlecht wie für jedes andere Schiff der damaligen Zeit", sagt der Physiker Metin Tolan. Beesleys Überlieferungen unterstützen diese Aussage: "Die technische Ausstattung der Titanic war die beste, die erhältlich war und entsprach dem letzten Stand maritimer Konstruktion. Ihre gesamte Struktur war aus Stahl, mit einer Dicke und von einem Gewicht, größer als irgendeines anderen Schiffes: Die Stützen, Masten, Schotten und Böden, alle von außergewöhnlicher Festigkeit." KollisionHat der Eisberg in die Titanic ein meterlanges Leck geschlitzt? "Wenn man mit einem Eiszapfen am Auto entlangfährt, entstehen Kratzer, aber kein Loch. Nicht einmal eine Beule. Eis ist viel zu weich", sagt Tolan. Statt einem großen Leck gab es viele kleine, die sich über 30 Meter auf die ersten sechs Abteilungen des Schiffs verteilten. Die Stahlplatten wurden aufgedrückt und Wasser konnte schneller ins Innere fluten. Insgesamt waren die Lecks in der Titanic aber gerade einmal einen Quadratmeter groß - nicht viel mehr als eine aufgeschlagene Zeitung. RettungsbooteGab es auf der Titanic weniger Rettungsboote als vorgeschrieben? "Es waren sogar mehr als damals vorgeschrieben an Bord", sagt Tolan. Dennoch waren es viel zu wenige, um jedem Passagier Platz zu bieten. PassagiereStimmt es, dass vor allem Personen der ersten Klasse gerettet wurden? "Es wurden vor allem Frauen und Kinder gerettet, egal aus welchen Klassen", sagt Metin Tolan. "Bei den Männern der ersten Klasse ist zwar die Überlebensquote höher als bei der dritten Klasse, aber das hatte andere Gründe: Sie waren weiter oben, gebildet und sprachen Englisch." Bevor die Menschen unter Deck überhaupt wussten, was los war, sei es für einige schon zu spät gewesen. "Aber von einer bewussten Bevorzugung der höheren Klassen zu sprechen, ist einfach Unsinn", davon ist Tolan überzeugt. Am wenigsten Männer überlebten in der zweiten Klasse, nämlich nur acht Prozent. Selbst in der dritten Klasse überlebten mit 16 Prozent doppelt so viele. SogDie Passagiere hatten Angst, der Sog des untergehenden Schiffes könnte sie mitreißen. Begründet? "Das Schiff ist langsam vollgelaufen. Da kann kein Sog entstehen", erklärt Physiker Tolan. "Einen Sog hätte es gegeben, wenn man die Titanic von einem Zehn-Meter-Brett geworfen hätte". Titanic verflüchtigt sichEin Blick in die Titanic: So sieht eine Kabine aus der ersten Klasse mittlerweile aus. Mittlerweile stirbt die Titanic selbst: Mikroorganismen zersetzen das Metall des Schiffs, fressen es regelrecht auf. "Eines Tages wird das Schiff auf dem Meeresboden kollabieren", heißt es von Seiten der Firma RMS Titanic Inc., die sich 1994 die Rechte am Wrack sicherte. In mehreren Expeditionen wurden technische Gerätschaften, Schmuck, Münzen und andere Erinnerungen geborgen, mehr als 5.500 Fundstücke sind es mittlerweile. Forscher des Unternehmens versuchen, das gesamte Wrack für die Ewigkeit zu bewahren - wenn auch nur als dreidimensionales digitales Modell. Im 2012 eröffneten Titanic-Erlebniszentrum in Belfast können Besucher originalgetreue Nachbauten und Animationen bewundern, aber auch menschliche Tragödien nachverfolgen. Merkwürdige Zufälle
Der NameIm April 1912 wird die Titanic zu ihrer Jungfernfahrt aus dem Belfaster Hafen geschleppt. Das Schiff "Titanic" zu nennen, scheint im Nachhinein fast fahrlässig: Bei den Titanen handelte es sich in der griechischen Mythologie um das Göttergeschlecht, das den Kampf gegen die Olympier verlor und in den Tartaros gestürzt wurde - den Strafort der Unterwelt, der noch hinter dem Hades liegt. Und noch ein anderer Grund sprach gegen den Namen "Titanic" ... Das Buch1898 veröffentlichte Morgan Robertson seinen Roman "Futility" ("Sinnlosigkeit"). Und 14 Jahre VOR der Katastrophe klingt die Geschichte wie eine schlechte Kopie davon: Der für unsinkbar gehaltene Dampfer "Titan" rammt im Nordatlantik in einer kalten Aprilnacht einen Eisberg und geht mit Hunderten von Menschen unter. Das Schiff war ähnlich groß, fuhr ebenfalls unter britischer Flagge und hatte nur für ein Drittel seiner Passagiere Platz in den Rettungsbooten ... Die Täuschung2012 wurde von der Smithsonian Institution in Washington eine überraschende Studie veröffentlicht: Sie liefert eine neue Theorie, warum der Eisberg erst so spät entdeckt wurde. Das seltene optische Phänomen der Super-Refraktion könnte den Koloss zeitweise unsichtbar gemacht haben. Als die Titanic vom warmen Golfstrom in den kalten Labradorstrom fuhr, kühlten die unteren Luftschichten immer weiter ab, darüber legten sich warme Luftschichten. Die verschiedenen Schichten brachen das Licht so, dass über dem wirklichen Horizont ein zweiter entstanden sein könnte - der den Eisberg vor den Matrosen versteckte. Die ÜberlebenskünstlerinViolet Jessop arbeitete als Stewardess für die erste Klasse auf der Titanic. Die 25-Jährige sollte den Passagieren das Besteigen der Rettungsboote demonstrieren - und durch Zufall bekam sie selbst einen Platz darin: Sie erhielt den Befehl, ein Baby zu betreuen, dessen Mutter im Evakuierungschaos verschwunden war. Als Stewardess hatte Jessop bereits 1911 den schweren Zusammenstoß des Titanic-Schwesternschiffs Olympic mit einem britischen Kreuzer überlebt. Und die Havarie von 1914 sollte noch nicht ihre letzte sein: 1916 arbeitete Jessop als Krankenschwester auf der Britannic, einer weiteren Titanic-Schwester. Im Ersten Weltkrieg war das Schiff zum Lazarettschiff geworden - bis es auf eine Seemine lief und sank. Ihr Rettungsboot wurde in die noch rotierenden Schiffsschrauben gezogen, Jessop konnte sich mit einem beherzten Sprung ins Wasser retten, schlug beim Auftauchen jedoch mit dem Kopf gegen ein anderes Rettungsboot. In Interviews sagte sie später, ihr dichtes Haar habe sie vor schlimmeren Kopfverletzungen bewahrt. Mehr als 40 Jahre lang fuhr Jessop zur See. 1971 starb sie mit 83 Jahren an Herzversagen. Titanic trotzdem unsterblichTitanic im FokusDie erste Aufmerksamkeitsspitze hat die Titanic gleich 1912 erfahren: Innerhalb weniger Wochen erschienen zig Bücher und Filme zur Katastrophe. Die zweite Welle ereignete sich dann in den 1950er-Jahren, angeregt durch das Buch "A Night to Remember" von Walter Lord. In den Köpfen bleibt die Titanic unsterblich: Schon seit hundert Jahren fasziniert uns der Untergang des Stahlgiganten. Massen von Büchern und Filmen haben versucht, den Glanz des Luxusdampfers und den Horror seines Endes zum Leben zu erwecken. Der Titan war damals das Stärkste und Spektakulärste, was die Menschheit den Naturgewalten entgegenzusetzen hatte. Heute liegt er gebrochen tief am Meeresgrund, muss sich der Natur beugen - und kann sich doch als Mythos über sie hinwegsetzen. Wie viele haben überlebt bei der Titanic?Viele Menschen starben als die Titanic sank, aber viele erfroren auch im eisigen Wasser. 710 Menschen, vor allem Frauen und Kinder sowie Passagiere der ersten Klasse überlebten das Unglück. Millvina Dean war am 2. Februar 1912 zur Welt gekommen, trat die Reise mit der Titanic somit noch als Baby an.
Wie viele Deutsche gab es auf der Titanic?22 Deutsche zählt die Geschichte der Titanic demnach. 16 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder. Fabrikanten, Kaufleute, Auswanderer und sogar ein Mönch aus Deutschland waren an Bord.
Wer lebt noch von der Titanic?Elizabeth Gladys „Millvina“ Dean (* 2. Februar 1912 in London; † 31. Mai 2009 in Ashurst, Hampshire) überlebte 1912 den Untergang des Passagierschiffs Titanic. Nach dem Tod Barbara Daintons im Jahr 2007 war sie die letzte Überlebende der Schiffskatastrophe.
Welche berühmten Leute starben auf der Titanic?12 berühmte Menschen, die beim Untergang der Titanic starben — und 11, die überlebten. Gestorben: John Jacob Astor, Millionär. ... . Gestorben: W. T. Stead, Investigativjournalist. ... . Gestorben: Thomas Andrews, Architekt der Titanic. ... . Gestorben: John Thayer, Eisenbahndirektor.. |