Rhabarber giftig wenn er blüht

Rhabarber giftig wenn er blüht
Rhabarber begeistert durch einige wertvolle Vitamine und andere gute Nährstoffe, die er in sich trägt. Für weit weniger Freude sorgt hingegen die Oxalsäure, die man ebenfalls in dem Knöterichgewächs findet. Kein Wunder, schließlich ist der Stoff schädlich: Beispielsweise verhindert er die Aufnahme von Eisen im Körper. Dies kann insbesondere bei kleinen Kindern und nierenkranken Menschen schwerwiegende Probleme nach sich ziehen.

Außerdem bindet Oxalsäure Kalzium im Organismus, was ab einer gewissen Menge die einwandfreie Funktionstüchtigkeit des Herz-Kreislauf-Systems gefährdet. Nicht zu vergessen, dass die Säure den Zahnschmelz angreift.

Wenn man sich die ganzen Horrorszenarien so vorstellt, kann einem der Appetit auf Rhabarber ganz schnell (komplett) vergehen. Dafür gibt es allerdings keinen triftigen Grund, denn: Zu derartigen Dramen kommt es nur bei einer extrem hohen Dosis Oxalsäure.

Hier die Fakten im Überblick:

  • Eine giftige Dosis ist erst bei 5.000 Milligramm Oxalsäure erreicht (wissenschaftliche Erkenntnisse).
  • 100 Gramm frischen Rhabarbers enthalten circa 180 bis 765 (Maximalwert) Milligramm Oxalsäure.

Heißt im Klartext: Ein Mensch, der etwa 60 Kilogramm auf die Waage bringt, müsste sich sage und schreibe 36 Kilogramm frischen Rhabarbers einverleiben, um sich zu vergiften. Es versteht sich von selbst, dass es zu solch einer Situation unter normalen Umständen nicht kommen kann.

Rhabarber giftig wenn er blüht
Zwischenfazit: Sie brauchen sich nicht zu sorgen, was den Oxalsäuregehalt in der Rhabarberpflanze angeht.
Oxalsäuregehalt nimmt nach und nach zu. Der Oxalsäuregehalt baut sich im Laufe der Vegetationsphase auf – er steigt von Monat zu Monat. Demnach enthält Rhabarber im April den geringsten Anteil des schädlichen Stoffes. Bis Ende Juni wächst die Pflanze sehr stark.

Dennoch ist die Oxalsäure auch dann weiterhin in einem überschaubaren Maße enthalten. Damit einhergehend sei auch angemerkt, dass die Blüten faktisch keinen Einfluss auf den Oxalsäuregehalt haben. Die Säure befindet sich hauptsächlich in den Blättern – und die werden sowieso nicht verzehrt.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass Rhabarber im Sommer genauso genießbar ist wie im Frühjahr. Sie können ihn nach der Blüte bedenkenlos und mit guten Gewissens zu sich nehmen.

Zusammenhang zwischen Zeit und Geschmack
Sie wissen nunmehr, dass Rhabarber jederzeit verträglich ist. Doch schmeckt er auch immer gleich (gut)? Diese Frage hat schließlich auch eine große Bedeutung – und kann sogleich mit “Nein” beantwortet werden.

Tipp: Blühender Rhabarber ist holziger, was ihn weniger schmackhaft macht. Deshalb empfiehlt es sich, die Pflanze trotz dauerhaft gegebener Verträglichkeit möglichst im Frühjahr zu ernten und zeitnah zu verzehren.

Hinsichtlich Geschmack noch ein Rat: Bauen Sie Rhabarber an einem feuchten und schattigen Standort an. So erwirken Sie Stangen, die wesentlich intensiver schmecken als solche, die unter trockenen und sonnigen Einflüssen wachsen. Übrigens können Sie die Blütezeit des Rhabarbers auch hinauszögern oder ganz verhindern. Dazu müssen Sie die hübsche Pflanze im Frühjahr unter einer schützenden Folie ziehen.

Praktische Ernte-Tipps

Rhabarber giftig wenn er blüht
Zum Abschluss dieses Infotextes gibt es noch einige praktische Tipps zur speziellen Rhabarberernte:

  • Schneiden Sie die Stangen nicht einfach über der Erde ab.
  • Drehen Sie sie stattdessen ganz langsam und vorsichtig mit dem unteren Ende aus dem Boden, um sie zuletzt an der dünnsten Stelle abzubrechen.

Hinweis: So stellen Sie sicher, auch die schmackhaften Wurzelansätze zu erhalten und später verzehren zu können.

Grundsätzlich wichtig: Entfernen Sie die ersten Rhabarberblüten möglichst gleich nach ihrem Auftreten. Dies hilft, eine rege Blüte zu verhindern. Nur so ist die Pflanze in der Lage, all ihre Kraft dem Austrieb der Stangen zu widmen.

Das führt dazu, dass der Rhabarber auch nach dem Monat Juni noch füllig wächst – was Ihnen wiederum die Chance gibt, im Sommer weiterhin köstliche Stangen zu ernten und entsprechend leckere Rhabarbergerichte zu zaubern.

Lassen Sie die Pflanze hingegen ungehindert blühen, wird sie zunehmend schwächer. Das Resultat des Prozesses sind sehr dünne und nicht mehr sonderlich schmackhafte Stangen.

Wie lange darf man Rhabarber ernten wenn er blüht?

Erntezeit von Rhabarber endet am 24. Blüht Rhabarber im Juni, sollten die Triebe entfernt werden, weil sie der Pflanze viel Energie rauben. Ernten kann man die säuerlichen Stangen bis zum Johannistag am 24. Juni. Danach bildet Rhabarber vermehrt Oxalsäure, die in hohen Dosen Nierenschäden verursachen kann.

Wann soll man Rhabarber nicht mehr essen?

Reichlich Vitamin C und Ballaststoffe, aber auch Oxalsäure. Auf Erntezeit und Zubereitung kommt es an, um Rhabarber bekömmlich zu machen. Die Stängel sollen nicht länger als bis zum 24. Juni, dem Johannistag, geerntet und nicht roh gegessen werden.

Was macht man mit Rhabarber wenn er blüht?

Essbarkeit. Rhabarberblüten sind essbar! Die geernteten Blüten können zur Dekoration im Haus verteilt werden oder aber zu schmackhaften Gerichten verarbeitet werden. Geschmacklich ähneln die Blüten Brokkoli oder Blumenkohl, wobei der Geschmack meist als etwas säuerlicher beschrieben wird.

Wann darf man keinen Rhabarber mehr ernten?

Sobald die Blattstiele dick genug sind, können Sie den Rhabarber ernten. Nach dem Johannistag am 24. Juni endet gewöhnlich die Erntezeit vom Rhabarber. Zum einen brauchen die Pflanzen nun Zeit, um sich von der Ernte zu erholen, zum anderen steigt auch der Oxalsäure-Gehalt in den Stängeln.