Wann wurde die cheops pyramide gebaut

Antike Bautechnik

08. November 2018 11:15 D. Lenz

Archäologen bestätigen durch neue Funde eine alte Theorie: So wurden die Pyramiden wirklich erbaut. )yabaxippanSkcotSnetpygÄ ni nedimaryP(Foto: © 

Archäologen finden in der Nähe von Luxor Beweise, wie man damals die Pyramiden errichtet hat und bestätigt damit eine lange vermutete Theorie.

Hatnub (Ägypten). Bis zum Bau der englischen Kathedrale von Lincoln im 14. Jahrhundert war die Cheops-Pyramide mit 146,6 Metern Höhe das höchste Bauwerk der Erde. Diese Pyramide ist zudem das einzige Weltwunder der Antike, welches bis heute erhalten ist. Dass das über 4.500 Jahre alte Bauwerk heute immer noch so gut erhalten im ägyptischen Wüstensand steht, hängt mit der massiven Bauweise zusammen. So wurden für den Bau der großen Pyramide mehr als sechs Millionen Tonnen Gestein verwendet.

Der Bau war lange Zeit ein Rätsel

Es ist beeindruckend, dass die Menschen damals in der Lage waren, ohne Kräne, Maschinen und Bagger ein solch imposantes Bauwerk zu errichten – wie dies allerdings genau geschafft haben, war lange Zeit ein Rätsel. Erst in den letzten Jahren fanden Archäologen einigen Indizien bei jüngeren Pyramiden, die Hinweise auf die Bautechniken gaben.

So wurde vermutet, dass man die Pyramiden mit Hilfe von riesigen Rampen errichtet hat. Auf diesen wurden dann die riesigen Steine, meist aus Granit oder Kalkstein, immer höher bis zur Pyramidenspitze hinaufgeschoben bzw. -gezogen.

Ein neuer Fund eines internationalen Archäologen-Teams bestätigt nun diese Theorie und wirft sogar Licht auf die Errichtungsfrage der Cheops-Pyramide selbst.

Reste einer Rampe im Wüstensand

Die Archäologen haben in Ägypten in der Nähe von Hatnub nördlich von Luxor die Reste einer ansteigenden Rampe freigelegt. Der Verwendungszweck der Rampe ist eindeutig: Pfostenlöcher entlang zweier Treppen zu beiden Seiten mit einer bis zu 20-prozentigen Steigung dürfte nach Angaben der Experten dazu gedient haben, große und schwere Gesteinsblöcke auf Kufen bergauf zu transportieren.

Für die internationalen Experten aus England, Frankreich und Ägypten steht damit fest, dass die damaligen Ägypter mit Hilfe von Schlitten und Seilen die Steine auf einer Rampe bewegten.

Zahlreiche Felsgravuren und bildliche Darstellungen vom Alltag der Bauarbeiter untermauern die Annahme.

Die Rampe stammt aus der Herrschaftszeit von Cheops, der zwischen 2.650 und 2.580 v. Chr. Ägypten regierte. „Damit liefert die Rampe auch unschätzbare Einblicke in die Logistik und die Techniken, die nötig waren, um die Cheops-Pyramide zu errichten“, so Roland Enmarch von der University of Liverpool.

Wo blieb der Schutt?

Auch für noch ein weiteres Rätsel um die Pyramide bietet Kerres in seinem Buch eine Lösung an: die fehlenden Schutthaufen. Üblicherweise wurden die Steine als rohe Blöcke zur Baustelle geschafft und erst vor Ort in die benötigte passgenaue Form gebracht. "Bei diesen Tätigkeiten entstehen große Mengen Abfall in Form von Steinbrocken und Schotter", schreibt er. "Schätzungen gehen von insgesamt mindestens 50 Prozent Abfall bei einem solchen Produktionsprozess aus." Würde die Pyramide also aus soliden Steinblöcken bestehen, wären dabei Schutthalden von noch einmal dem gleichen Volumen angefallen.

Von denen fehlt in der Umgebung der Pyramide aber jede Spur. Kerres hat eine andere Vermutung: "Der vor Ort entstandene Abfall befindet sich weitgehend im Gebäude selbst." Das bestünde nämlich keineswegs aus massiven Felsquadern, sondern aus Steinwaben, die mit Sand, Schutt und Geröll gefüllt sind. So abwegig ist die Idee gar nicht. Denn wäre sie komplett aus Stein gebaut, wäre die Cheops-Pyramide eine absolute Ausnahme: "Die Auffassung vieler Ägyptologen, die Pyramide bestehe durch und durch aus massiven Steinblöcken, … kann sich nicht auf Beispiele anderer Grabbauten berufen. Nirgends hat man komplett im Verband durchgemauerte Steinbauten gefunden." Tatsächlich gibt es weder in Ägypten noch anderswo entsprechende Bauwerke.

Bauprojekt der Superlative

Auch wenn die Cheops-Pyramide nicht aus soliden Steinblöcken gebaut wurde, billig war sie deswegen noch lange nicht. Der Geschichtsschreiber Herodot hat auch hierzu einiges zu berichten: "Und in ägyptischer Schrift ist auf der Pyramide angegeben die Gesamtsumme, die ausgegeben worden ist allein für Rettich und Zwiebeln und Knoblauch zur Betreuung der Arbeiter, und wie ich mich ganz gut erinnere, … sind eintausend und sechshundert Talente Silber dafür ausgegeben worden. Wenn sich das wirklich so verhält, was muss da sonst noch alles draufgegangen sein für all das Eisen, mit dem sie die Steine bearbeiteten, und für die eigentliche Beköstigung und die Kleidung der Arbeiter."

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Die Kosten jedenfalls waren so hoch, dass Cheops angeblich seine eigene Tochter ins Bordell schickte, damit sie ihm die benötigte Summe dort verdiene. Sie tat, wie ihr geheißen wurde. "Sie gedachte aber auch, sich selber ein Denkmal zu hinterlassen, und jeden, der mit ihr schlief, bedrängte sie, dass er ihr einen ganzen Stein verehrte, einen aus den Werkstätten", schreibt Herodot. "Aus diesen Steinen, sagten sie, sei ihre eigene Pyramide gebaut, die in der Mitte steht von den dreien vor der großen Pyramide." Dieser Teil der Geschichte wird sich aber wohl nicht so leicht beweisen lassen.

Wie lange dauerte es die Cheops Pyramide zu bauen?

Die Anzahl der Arbeiter, die für die Errichtung der Cheops-Pyramide notwendig waren, schätzte er auf 360.000 und die Bauzeit auf 20 Jahre.

Wann wurde die 1 Pyramiden gebaut?

Die Pyramiden waren ursprünglich die Grabstätten der ägyptischen Könige und Pharaonen. Für die meisten von ihnen geht ihre Errichtung auf das Alte Reich (etwa 2700 bis 2200 v. Chr.) zurück.

Wie alt ist die älteste Pyramide der Welt?

Die Stufenpyramide des altägyptischen Königs Djoser (Djoser-Pyramide, auch Netjerichet-Pyramide) aus der 3. Dynastie des Alten Reiches um 2700 v. Chr ist die älteste, mit einer Höhe von 62,5 Metern die neunthöchste der ägyptischen Pyramiden und eine der wenigen mit einer nichtquadratischen Grundfläche.

Haben Sklaven die Pyramiden gebaut?

Im Gegensatz zu früheren Vermutungen - und den Informationen in manchen Reiseführern - sind die Pyramiden nach Ansicht von Hawass nicht von Sklaven oder Fremdarbeitern erbaut worden. "Die Vorstellung, dass es Sklaven waren, stammt von Herodot ", erklärt der Archäologe.