Krampfadern (Varizen) sind erweiterte, geschlängelte und knotig veränderte oberflächliche Venen. Mit dem Wort „Krampf“ haben Krampfadern eigentlich nichts zu tun. Sie wurden althochdeutsch im Mittelalter als „Krummadern“ bezeichnet. Daraus ist im Laufe der Sprachentwicklung das Wort „Krampfader“ entstanden. In erster Linie sind die Beinvenen betroffen. Das Krampfaderleiden (Varikose) ist sehr verbreitet, die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Lebensalter. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Show
Bei mehr als 90 Prozent der Betroffenen liegt eine familiäre Veranlagung vor. Krampfadern sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da sie das Risiko für Thrombosen und Embolien erhöhen. Inhaltsverzeichnis
Was ist eine primäre Varikose?Die häufigste Form der Krampfadern ist in über 70 Prozent der Fälle die „primäre Varikose“. Ihre Ursache ist eine angeborene Venenwandschwäche. Primäre Krampfadern entstehen durch Blutstau in den Venen, Veränderungen der Venenwände und nicht mehr funktionierende Venenklappen im oberflächlichen Venensystem. Risikofaktoren für die Entwicklung von Krampfadern sind neben der erblichen Veranlagung, dem Geschlecht sowie Schwangerschaft und hormonellen Einflüssen (z.B. Hormonersatztherapie oder „Pille“) vor allem Alter, Übergewicht, Berufe mit langem Sitzen oder Stehen, Bewegungsmangel, ballaststoffarme Ernährung sowie zu enge Kleidung (Hosen und Strümpfe). Bei der primären Varikose werden – je nachdem, in welchen Venen des oberflächlichen Venensystems sie auftreten – folgende verschiedene Arten unterschieden:
Was ist eine sekundäre Varikose?Die „sekundäre Varikose“ entsteht nicht anlagebedingt als Folge von Verlegungen oder Verstopfungen (Thrombosen) der tiefen Venen. Wenn die tiefen Leitvenen das Blut nicht mehr abtransportieren, steigt der Druck, die Gefäßwände dehnen sich aus, und das Blut fließt in falscher Flussrichtung. Es kommt zu einem Rückstau in das oberflächliche Venensystem. Unter dem gesteigerten Druck dehnen sich die oberflächlichen Venen zylinder- oder sackförmig aus, und es entsteht das typische Bild geschlängelter und erweiterter Krampfadern. Wie Sie Krampfadern vorbeugen könnenMit einer venengesunden Lebensweise können Sie die Entstehung von Krampfadern verzögern. Günstig wirken sich vor allem folgende Maßnahmen aus:
Krampfadern in der SchwangerschaftIn der Schwangerschaft treten Krampfadern oder allgemeine Probleme mit den Beinen relativ häufig auf. Zu den allgemeinen Risikofaktoren für ein Krampfaderleiden kommen in der Schwangerschaft die Hormonumstellungen und Gefäßveränderungen als mögliche Ursachen hinzu. Mehr zu Thema: Krampfadern in der Schwangerschaft Welche Symptome können bei Krampfadern auftreten?Besenreiser und retikuläre (netzförmige) Krampfadern sind in der obersten Hautschicht verlaufende kleine rötlich-bläuliche Äderchen, die sich fächerartig v.a. an der Außenseite der Oberschenkel, seltener am Unterschenkel oder in den Kniekehlen ausbreiten. Sie entstehen manchmal ohne ersichtlichen Grund, treten jedoch gehäuft in der Schwangerschaft auf und verschwinden danach oft wieder. Sie sehen zwar nicht schön aus, sind jedoch meist harmlos und führen zu keinen Beschwerden. Sie können jedoch auch erstes Anzeichen einer Venenerkrankung sein. Eine stärkere Ausprägung von Krampfadern ist vor allem an folgenden Krankheitszeichen erkennbar:
Welche Komplikationen können auftreten?Krampfadern können in der Haut zu Ernährungsstörungen sowie zu bräunlichen Verfärbungen und Verdickungen führen. In fortgeschrittenen Fällen kann dies zur Entstehung von Unterschenkelgeschwüren oder einem „offenen Bein“ (Ulcus cruris) führen. Durch den gestörten Blutfluss in einer Krampfader kann sich – örtlich begrenzt – eine oberflächliche Venenentzündung (Varikophlebitis) mit deutlicher Erwärmung und Rötung sowie Druckschmerzhaftigkeit im Bereich der betroffenen Vene entwickeln. Das „Platzen“ einer Krampfader (Krampfaderruptur) – beispielsweise als Folge einer Verletzung – kann zu einer starken Blutung führen. In diesem Fall sind folgende Sofortmaßnahmen zu treffen:
Eine Krampfaderruptur sollte zum Anlass genommen werden, die Varizen behandeln zu lassen. Ähnliche ArtikelBeratung & HilfeDownloads & BroschürenTools & QuizzesLetzte Aktualisierung: 20. Oktober 2018 Expertenprüfung durch: Univ.-Prof. Dr. Erich Minar Was ist eine Varikosis?Was ist die Varikosis (Krampfadern)
Von den oberflächlichen Venen unterscheidet man das tiefe Venensystem, das dem Verlauf der Arterien und Nerven in der Tiefe folgt. Eine sackartig erweiterte und geschlängelt verlaufende oberflächliche Vene als „varikös“ bezeichnet.
Was sind Varizen einfach erklärt?Varizen oder Krampfadern sind erweiterte und geschlängelte, oberflächliche Venen am Bein. Sie stören anfänglich vor allem optisch. Mit der Zeit kommt es überdies zu Symptomen wie einer Schwellung im Knöchelbereich, einem Schweregefühl sowie bräunlichen Hautveränderungen.
Ist Varikosis gefährlich?Warum können Varizen gefährlich werden? Bleiben Krampfadern über lange Zeit unbehandelt, kann sich das Leiden verschlimmern. Der Rückstau des Blutes in den Venen ist eine große Belastung für das Gefäßsystem und erhöht das Risiko von Blutgerinnseln (Thrombosen).
Wie gefährlich sind Varizen?Krampfadern sind kein rein kosmetisches Problem. Die Varikosis stellt eine Erkrankung dar, die unbehandelt stetig fortschreitet und zu Ekzemen, offenen Beinen, Thrombosen, Entzündungen, aber auch Blutungen führen kann. Krampfadern dürfen deshalb nicht verharmlost und müssen frühzeitig von einem Arzt untersucht werden.
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